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Silber +50% in diesem Jahr

05.07.2016  |  Markus Blaschzok
Der unerwartete Brexit stellt die Zukunft der Europäischen Währungsunion sowie ihrer politischen Union infrage, wodurch die Preise für Gold und Silber weiter ansteigen und neue Mehrjahreshochs erreichten. Kann sich der Goldpreis bis Jahrsende auf diesem Niveau behaupten, so wäre dieser Anstieg mit einem aktuellen Plus von 30% die beste Jahresperformance seit dem Jahr 1980. Da einzig dem Ölpreis mit einem Plus von 36% in diesem Jahr ein noch stärkerer Anstieg gelang, stehen die Zeichen an den Märkten auf Inflation bzw. zunehmenden Preissteigerungsraten, weshalb immer mehr institutionelle Investoren Gold und Silber in ihr Portfolio kaufen.

In den SPDR Gold Trust flossen seit Jahresbeginn 311 Tonnen Gold, womit dessen Bestand in den letzten 6 Monaten um 48% auf 953 Tonnen erhöhte und damit den stärksten Anstieg seit dem Jahr 2008 darstellt.

Silber stieg alleine in der letzten Handelswoche von einem Tief bei 17,50$ in der Spitze um 20% auf 21$ an, womit Silber eine noch bessere Jahresperformance von über 50% binnen sechs Monaten vorweisen kann. Da in den vergangenen Tagen der Silberpreis stärker ansteigen konnte, während Gold auf einem hohen Niveau auskonsolidierte, fiel das Gold/Silber-Ratio auf 78 Punkte zurück.

Wir hatten in den vergangenen Monaten immer wieder empfohlen bei einem Ratio von über 80 verstärkt auf Silber zu setzen, da eine mittelfristige Outperformance um das drei- bis vierfache im Vergleich zum Gold sehr wahrscheinlich sei. Das nun gefallene Ratio zeigt, dass Silber seit Jahresbeginn deutlich stärker ansteigen konnte als Gold, womit unsere Erwartung erfüllt wurde und wir Recht behielten. Es ist auch ein Indiz dafür, dass sich die Edelmetalle wieder in einem Bullenmarkt befinden und sie in den nächsten Jahren weiter ansteigen werden.

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Das Gold/Silber-Ratio wies bei 80 auf einen künftig stärker steigenden Silberpreis hin


Edelmetalle schützen vor Inflation

Vor einer Woche brach das Britische Pfund nach dem erfolgreichen Volksentscheid zu einem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union um 19 US-Cent (-12,5%) auf 1,31$ ein. Am Donnerstag gab es bereits den nächsten Rücksetzer um zwei US-Cent, nachdem sich das Pfund in der vergangenen Woche gerade einmal um drei US-Cent auf 1,34 $ leicht erholt hatte. Den neuerlichen Rückgang verursachte diesmal der Chef der Bank of England (BOE), Mark Carney, der am Donnerstag konstatierte, dass das Bankensystem am Tage des Brexits mit 250 Mrd. Pfund gestützt wurde.

Außerdem verkündete er, dass es eine weitere Lockerung der britischen Geldpolitik über den Sommer hinweg geben wird sowie eine Diskussion über weitere Möglichkeiten quantitativer Lockerungen im August.

Die Briten verloren durch die Abwertung ihrer Währung über 10% an Kaufkraft, womit sich auch 10% aller liquiden Vermögen sowie der Renten- und Pensionsansprüche über Nacht in Luft auflösten. Die nun angekündigten neuerlichen Gelddruckprogramme der BOE führen nur zu einer weiteren Aushöhlung der Kaufkraft der britischen Währung. Dabei erfahren Banken und Regierungen durch den Bail Out einen Vermögenszuwachs, während der Rest der Bevölkerung um diesen Teil unbemerkt enteignet wird. Andauernde Inflation bedingt staatlicher Privilegierung des Geldmonopols sowie des Zirkulationskredits, weshalb sie immer ein politisches Phänomen ist, vor dem man sich nur mittels Sachwerten wie Gold und Silber schützen kann.

Die folgenden Charts zeigen die Abwertung des Pfunds zum US-Dollar, dem Euro und zu der Weltwährung Gold. Das Pfund hat seit Beginn des Jahres um 9,5% zum US-Dollar an Wert verloren und 22% in den letzten anderthalb Jahren.

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Das britische Pfund brach wegen dem Brexit 11% ein


Im Vergleich zu der europäischen Schwachwährung konnte sich das Pfund besser behaupten als zum US-Dollar. Trotz der QE-Maßnahmen der EZB befindet sich das Pfund seit Mitte 2015 wieder in einem Abwertungszyklus, der durch eine ebenso lockere Geldpolitik seitens der BOE flankiert wurde.

Dieser neigt sich jedoch bereits seinem Ende zu und die Abwertung des Pfunds im Zuge des Brexits könnte eine Art "Ausverkauf" vor einer Trendumkehr darstellen, insbesondere da die USA ihren Zinsanhebungszyklus erst vor kurzem ad acta gelegt haben und wohl bald die Druckerpressen wieder anwerfen werden, während die EZB gleichzeitig mehr Geld drucken müssen wird, um die fehlenden Einnahmen des ehemaligen EU-Nettozahlers England kompensieren zu können und um einen Einbruch des europäischen Bankensystems zu verhindern.

Ein künftiger Anstieg des Pfunds zum US-Dollar oder zum Euro bedeutet jedoch nicht, dass das Pfund real stärker werden würde, sondern lediglich, dass dessen Fallgeschwindigkeit vorübergehend niedriger sein wird als die des Dollars oder des Euros. Alle Währungen werten weiterhin ab im Vergleich zu der Hartwährung Gold und anderen Sachwerten. Um zu verhindern, dass bei der weltweiten Abwertung der Papierwährungen etwas schief läuft und das globale Papiergeldsystem dabei kollabiert, orchestriert der Hegemon USA diesen Prozess, weshalb es sich genau genommen nicht um einen "Abwertungswettlauf" souveräner Staaten handelt sondern um einen weltweit gut geplantes Vorgehen.


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