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Gold - noch einmal Luft holen?

13.07.2016  |  Florian Grummes
- Seite 2 -
Der logarithmische Tageschart ist aktuell eine wackelige Angelegenheit. Nach den starken Anstiegen scheint die Luft etwas dünn geworden zu sein. Zumindest bleiben in den letzten zwei Handelstagen die Anschlusskäufe aus. Die Marke von 1.360 USD konnte gestern nicht mehr gehalten werden. Ein erneute Rücksetzer in Richtung 1.335 USD dürfte den Bären kurzfristig Auftrieb verleihen und einige technische Verkaufssignale auslösen.

Allerdings ist die Stochastik seit gestern im einbetteten trendverstärkenden Modus unterwegs. D.h. überschaubare Kursrücksetzer oberhalb von 1.335 USD dürften das weiterhin bullische Bild noch nicht gefährden. Der RSI hat gestern die überkaufte Zone bereits wieder verlassen. Ein deutlich tieferes Vordingen in die überkaufte Zone wäre für den Indikator in der aktuellen Gesamtsituation eigentlich typisch - bis jetzt kam es aber noch nicht dazu.

Unterhalb von 1.335 USD wird ein Rücksetzer bis in den Bereich 1.262 - 1.295 USD sehr wahrscheinlich. Idealerweise sollte hier die zügig steigende 50-Tagelinie (1.280 USD) den Bären Einhalt gebieten. Mit etwas Geduld könnte sich daher bereits in den kommenden zwei bis drei Wochen eine neue Einstiegschance knapp unter 1.300 USD ergeben.

Alternativ wehren die Bullen alle Angriffe ab und belassen es lediglich bei einer Konsolidierung zwischen 1.335 und 1.375 USD. Dann wäre der Weg für einen Anstieg bis zum nächsten Kursziel im Bereich 1.415 - 1.430 USD frei.

In der Konklusion bleibt der Tageschart trotz der überkauften Lage und ersten Warnzeichen bullisch. Die Marke von 1.335 USD hat kurzfristig eine Schlüsselfunktion inne.


2. Gold/Silber-Ratio:

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Die zwischenzeitliche Gegenbewegung beim Gold/Silber-Ratio verlief mustergültig unterhalb von 76 Punkten und ist mit den zuletzt erneut starken Kursanstiegen beim Silberpreis abgeschlossen. Das Ratio fiel dabei in den letzten Handelstagen um knapp 10 Punkte und hat die Unterstützungszone um 70 Punkte erstmals seit Herbst 2014 wieder klar unterschritten. Silber hat die Führung übernommen und liefert damit ein starkes Kaufsignal für den gesamten Sektor.

Kurzfristig wartet um 66 Punkte eine weitere Unterstützung, welche eventuell eine erneute Gegenbewegung erzwingen könnte. Darunter liegt das nächste Ziel bei 58 Punkten. Erreicht Gold in den nächsten Monaten die Marke von ca. 1.500 USD, während Silber gleichzeitig bis ca. 26,00 USD zulegen kann, würde das Ratio ziemlich genau bis an diese technische Zielmarke von 58 Punkten stoßen.


3. CoT-Report:

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Die kumulierte Netto-Leerverkaufsposition der kommerziellen Händler ist in den vergangenen vier Wochen weiter angestiegen und hat mit 340.027 leerverkauften Kontrakten einen neuen absoluten Höchststand erreicht. Noch nie war das sogenannte "smart money" derart bärisch auf die Goldpreisentwicklung positioniert. Bereits seit Jahresanfang steigt diese Shortposition nun fast ununterbrochen gemeinsam mit dem Goldpreis an, ohne dass es bisher zu den aus den vergangenen Jahren bekannten heftigen Rücksetzern gekommen wäre. Die starke physische Nachfrage durch die Gold-ETFs hat den kommerziellen Händlern bisher keine Möglichkeit zur Eindeckung erlaubt.

Sicherlich haben sie sich über andere Wege (Swap-Deals, Optionen, etc. ) gegen mögliche Verluste abgesichert. Die extrem hohe Shortposition bleibt aber ein klares Verkaufssignal, denn sie bedeutet ja auf der anderen Seite auch eine massive Long-Spekulation seitens der Hedgefonds. Wenn diese trendfolgenden Spekulanten alle gleichzeitig Kasse machen wollen, wird es sehr eng an der Ausgangstür.


4. Sentiment:

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Die aktuellen Sentimentdaten deuten einen zunehmend übertriebenen Optimismus am Gold- und Silbermarkt an. Die Minenaktien haben bereits die dunkelrote Zone erreicht. Am Mainstream ist der Goldpreisanstieg bis auf den Bericht in der Onlineausgabe der Bildzeitung bisher vorübergegangen. Insofern scheint noch Luft nach oben vorhanden zu sein.
Insgesamt bleibt es bei einem zunehmend warnenden Stimmungsbild, ohne dass sich daraus ein unmittelbares Verkaufssignal ableiten ließe.



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