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Gold - noch einmal Luft holen?

13.07.2016  |  Florian Grummes
- Seite 3 -
5. Saisonalität:
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Saisonal betrachtet beginnt in diesen Tagen die beste Phase des Jahres für den Goldpreis. Im statistischen Durchschnitt der letzten 40 Jahre konnte Gold ab Mitte Juli bis Ende September regelmäßig starke Kursgewinne verbuchen. Einer der Haupttreiber war dabei häufig der Monsun in Indien. Eine gute Ernte bescherte den Bauern dort Einnahmen, welche traditionell in Gold angelegt werden.

Mittlerweile, dem fast 24-stündigen elektronischen Handel sei Dank, ist der Einfluss der Saisonalität etwas abgeflacht. Dennoch gibt dieser Analysebaustein dem Goldpreis in den kommenden Monaten massiven Rückenwind.


6. Gold in EUR

Rückblick:

In Euro gerechnet konnte der Goldpreis nach Abschluss der mehrmonatigen Konsolidierung zwischen 1.065 und 1.160 Euro zuletzt deutlich zulegen. Der Ausbruch über die starke Widerstandszone bei 1.165 EUR entfachte ein Kursfeuerwerk, welches die Notierungen bis auf 1.247 EUR emporschnellen ließ.

Seit vier Handelstagen ist der Kursanstieg etwas ins Stocken geraten, ohne dass eine Trendwende ersichtlich wäre.


Gold in EUR Wochenchart:

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Auf dem logarithmischen Wochenchart ist klar zu erkennen, dass der Goldpreis in Euro zuletzt über eine starke Widerstandszone ausgebrochen ist. Dabei wurden meine Kursziele bei 1.200 EUR und 1.225 EUR schneller abgearbeitet, als gedacht. Das Allzeithoch bei 1.385 EUR ist dadurch zumindest ein Stück in Sichtweite gerückt. Kann der Goldpreis bis auf 1.500 USD ansteigen, sollte er in Euro eben genau dieses Allzeithoch erreichen können. Das würde übrigens einen Euro/US-Dollarkurs von ca. 1,08 USD bedeuten.

Etwas bedenklich erscheint die Tatsache, dass der Euro-Goldpreis bereits die vierte Woche in Folge an seinem Bollinger Band (1.226 EUR) nach oben klettert. In der Regel sind solche Übertreibungen maximal über fünf bis sechs Zeiteinheiten des jeweiligen Charts durchzuhalten. Im Anschluss muss es nicht zwangsläufig zu einer starken Gegenbewegung kommen. Es reicht auch schon, wenn der Goldpreis in Euro hier einfach ein paar Wochen seitwärts konsolidiert und so den Weg zurück in die Bollinger Bänder findet.

Weitere Warnsignale kommen von der Stochastik als auch vom RSI. Beide Indikatoren haben ihre überkaufte Zone erreicht. Das MACD-Kaufsignal hingegen läuft vorläufig ungefährdet weiter.

Zusammengefasst hat der Goldpreis eine starke Widerstandszone zwischen 1.220 und 1.260 EUR erreicht. Ein direkter Durchbruch erscheint aufgrund der überkauften Lage eher unwahrscheinlich. Dennoch ist die Ausgangslage zunächst klar bullisch. Sollte es zu einem Rücksetzer kommen, dürfte dieser allerspätestens im Bereich um 1.165 EUR enden. Hier würde sich eine gute Nachkaufgelegenheit ergeben. Alternativ geht die Rally bis ca. 1.260 EUR zunächst weiter.


Gold in EUR Tageschart:

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Der logarithmische Tageschart verdient die Umschreibung "auf und davon". Die Eurogold-Bullen kennen jedenfalls kein Halten mehr, seitdem der Durchbruch über 1.165 EUR nachhaltig gelungen ist. Kurzfristig müssen sie allerdings offensichtlich etwas verschnaufen, denn der steile Kursanstieg hat zu einer stark überkauften Lage geführt.

Technische Verkaufssignale sind aber noch nicht auszumachen. Einzig der überkaufte RSI mahnt zur Vorsicht. Die Stochastik hingegen hat gestern den trendverstärkenden "embedded" Status erreicht und spricht daher eher für eine Konsolidierung auf hohem Niveau und im Anschluss für eine Fortsetzung der Rally. Solange sich die angelaufene Konsolidierung oberhalb von 1.200 EUR bewegt, ist die Welt der Bullen kurzfristig in Ordnung. Kommt es zu einem Kursrutsch unter diese Marke, dürfte es zu einem zügigen Rücksetzer bis zum ehemaligen Widerstand um 1.165 EUR kommen, denn aufgrund der großen "Brexit-Kerze" sind sonst keine potentiellen Unterstützungen auf dem Weg nach unten auszumachen.

Summa summarum bleibt der Tageschart zunächst bullisch. Die Gefahr eines größeren Rücksetzers ist aber nicht zu leugnen. Sollte es dazu kommen, winkt im Bereich um 1.165 EUR nochmals eine Nachkaufgelegenheit.


Handelsempfehlung:

Erfreulicherweise wurde das zuletzt genannte Kauflimit bei 1.100 EUR kurz vor der Brexit-Panik erreicht. So konnten sie nochmals günstig kaufen. Mittlerweile steht der Goldpreis knapp 120 EUR/Feinunze bzw. knapp 11% höher. Aufgrund der überkauften Lage gibt es derzeit keinen Grund den Preisen hinterherzulaufen. Erst bei Notierungen unterhalb von 1.170 EUR kann man wieder zugreifen.



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