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Es ist Krieg

21.07.2016  |  Captain Hook
- Seite 3 -
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Abbildung 3


Aus technischer Sicht formt Silber derzeit wohl das Schulter-Kopf-Schulter-Muster des Gold/Silber-Verhältnisses, dessen wöchentliche Werte in Abbildung 2 dargestellt sind. Ein erneuter Test der in dieser Woche von oben nach unten durchbrochenen Nackenlinie ist aktuell das wahrscheinlichste Szenario. Aus Sicht der konventionellen Analyse ist der fortgesetzte Anstieg des Silberkurses unerklärlich, denn mit Blick auf die Marktstimmung sollte das weiße Metall eigentlich bald auf starken Gegenwind stoßen.

Es gibt also mit Sicherheit Risiken, aber andererseits sollte man gleichzeitig vielleicht einfach froh sein, wenn man eine starke, langfristige Position am Silbermarkt hält. Das ist das Erfolgsrezept für die Zukunft, denn auf lange Sicht ist Silber enorm überverkauft. Wenn der Kurs wieder in den Bereich einer spekulativen Blase steigt, kann alles passieren - z. B. eine Situation, in der die Großbanken ihre Short-Positionen nicht mehr eindecken können ("Commercial Signal Failure") - einfach alles (siehe Abbildung 3).

Angesichts dessen, was wir über die Marktstimmung wissen, und mit Blick auf den kommenden Verfallstermin der ETF-Optionen, steigt die Wahrscheinlichkeit einer heftigen Korrekturbewegung, selbst wenn es für Silber kurzfristig noch aufwärts gehen sollte (evtl. bis auf 22 $). Wenn der Preis in den Bereich steigt, der im obenstehenden Chart den Beginn einer Spekulationsblase markiert, dann könnte ein Anstieg bis auf etwa 22 $ leicht von einer Korrektur gefolgt sein, die den Silberkurs vorübergehend wieder unter die 20-$-Linie sinken lässt.

Sollten die Commercials an der Comex ernsthaft in Schwierigkeiten stecken, wird die 22-$-Marke die Aufwärtsbewegung des Silberpreises natürlich nicht stoppen. Wenn 22 $ erreicht sind, rücken als nächstes 24 $ ins Visier - und danach die große, runde Zahl 30 $. Wichtig ist allerdings vor allem das Überschreiten von 33 $. Sobald Silber über diesem Niveau notiert, wird der Preis in Windeseile auf 50 $ steigen und dann Kurs auf 100 $ nehmen. Vor drei Jahren ist der Bitcoin-Kurs innerhalb eines einzigen Jahres von 20 $ auf 1.000 $ geschossen - und dabei handelt es sich in erster Linie um eine Quasi-Währung für Computerfreaks. (Das zeigt allerdings auch, dass auch die Blockchain-Technologie die letztliche Abwertung und Korrumpierung dieses Marktes nicht verhindern wird.)

Unter den richtigen Umständen ist es also unmöglich vorherzusagen, wie genau sich der Silberkurs entwickeln wird - insbesondere, wenn der Status Quo am Ende ist. Herbert Moolman hat einen exzellenten Artikel dazu verfasst, der zeigt, wo wir uns mit Blick auf die großen Zusammenhänge derzeit befinden. Die Menschen werden schockiert sein, wenn sie erkennen, welches Ausmaß an Inflation uns bevorsteht - und wie schnell es dazu kommen kann. Ist das auch die Botschaft, die uns die Aktien der Edelmetallunternehmen mit ihrem unermüdlichen Anstieg senden? Ja und nein - sicherlich spielen an diesem Markt auch wildgewordene Spekulanten eine große Rolle.

Unser Ziel ist es jedoch, unser Vermögen durch den Besitz von Gold- und Silberbullion vor den verschiedenen Möglichkeiten zur Konfiszierung zu schützen und dazu noch ein wenig mit den dynamischeren Werten zu spekulieren (d. h. mit den Aktien der Gold- und Silberunternehmen). In Bezug auf eine womöglich bevorstehende Hyperinflation brauchen wir uns daher keine Sorgen zu machen - schließlich sind wir vollkommen abgesichert, oder? Im Übrigen würde eine solche Phase nicht sehr lange anhalten. Wenn Sie nicht entsprechend abgesichert sind, dann könnte Ihr Lebensstandard während einer Hyperinflation dauerhaft Schaden nehmen, aber die hohen Preise werden die Weltwirtschaft recht schnell zusammenbrechen lassen.

Doch zurück zum Hier und Jetzt. Der Gold Bugs Index (HUI) hat das umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Muster am Freitag offenbar durchbrochen. Ein Anstieg bis auf rund 280 Punkte wäre jetzt möglich, was übrigens dem strukturellen Aufwärtspotential des Silberkurses bis auf 22 $ gleicht. Wir haben hier also zwei wichtige Kurse, die zur Vorsicht mahnen. Beide könnten auf kurze Sicht bis zu 10% zulegen. Wäre es nicht ironisch, wenn beim HUI anschließend eine Korrektur um 20% folgen würde, die den Goldaktienindex wieder in die Nähe der 200-Punkte-Marke sinken lässt (vielleicht bis auf 220 Punkte)?

So schnell, wie sich die Marktlage heutzutage ändert, ist es nicht gesagt, dass der Index so stark korrigieren wird, doch das Sentiment könnte sich durchaus auf die Kursbewegungen auswirken. Angesichts der Entwicklung des Edelmetallsektors in den letzten Tagen und in Anbetracht des Gelddruckens, der politischen Umwälzungen und der allgemeinen Unzufriedenheit ist es jedoch offensichtlich, dass der Marktstimmung für das Timing von Investitionsentscheidungen in Zukunft eine geringere Bedeutung beigemessen werden muss. Anscheinend herrscht nach der heute typischen, bipolaren Art der Märkte eine regelrechte Panik unter den Anlegern, um den Einstieg nicht zu verpassen.

Da die Comex die Höhe der erforderlichen Sicherheitsleistungen für Spekulationen am Goldmarkt nun bereits zweimal innerhalb einer Woche angehoben hat, stellt sich unweigerlich die Frage, wann sich das auf die weniger kapitalstarken Marktteilnehmer auswirken wird. Dabei handelt es sich natürlich nicht nur um normale Glücksspieler - falls Donald Trump, wie oben erwähnt, die Chinesen genügend aufgebracht hat, haben sie eventuell vor, die Lagerhäuser der Comex leerzuräumen. Es spielt auch gar keine Rolle, wer diese Marktteilnehmer im Einzelnen sind, solange sie auf der Auslieferung des physischen Metalls bestehen.

Vielleicht strömen die Trader auch deswegen an den Silbermarkt, weil die Margin-Anforderungen dort noch nicht angehoben wurden? Sollte das der Fall sein, wird die wahre Marktstimmung später in dieser Woche beginnen, sich in der Kursentwicklung niederzuschlagen. Doch wie dem auch sei - falls der HUI noch in dieser Woche auf 280 Punkte steigt, wäre es närrisch, neue Long-Positionen zu eröffnen. Langfristig ist zwar dennoch mit Gewinnen zu rechnen, doch kurzfristig wäre ein Kursrücksetzer sehr wahrscheinlich.

Es hat den Anschein, als würde der Goldkurs heute den zweiten Tag in Folge bei mehr als 1.325 $ schließen. Wenn Silber oberhalb von 20 $ schließen kann, wird der Monatschart bullisch - nicht nur aufgrund der in diesem Artikel diskutierten Trends und Entwicklungen, sondern auch, weil der RSI wieder in einem aufwärts gerichteten Kanal liegt. Wenn sowohl Gold als auch Silber die Kursgewinne dieser Woche halten können, wäre das also ein äußerst bullisches Signal, selbst falls die nächste Bewegung mit dem Auslaufen der ETF-Optionen wieder abwärts führt.

Es wurde berichtet, dass die europäischen Banken und die Chinesen die aktuelle Rally an den Edelmetallmärkten auslösen, insbesondere heute, am 4. Juli, weil die US-amerikanischen Trader abwesend sind. Am Ende werden jedoch der crashende Dollarkurs und der Zusammenbruch des US-Reiches den Ausschlag geben - sowie die Kriege, die bis dahin noch geführt werden müssen.

Der Edelmetallsektor bietet jetzt definitiv gute Investitionsmöglichkeiten.


© Captain Hook
www.treasurechestsinfo.com


Der Kommentar wurde ursprünglich am 04. Juli 2016 auf www.treasurechestsinfo.com für Abonnenten veröffentlicht und am 18. Juli 2016 auf www.safehaven.com veröffentlicht, sowie exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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