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Notenbanken halten sich zurück - Silber stark

29.07.2016  |  Markus Blaschzok
Die Verbraucherpreise in Japan sanken im Juni um 0,5% überraschend stark, weshalb der Markt damit rechnete, dass die japanische Notenbank (BOJ) das Ankaufprogramm womöglich anheben würde, um so wieder für steigende Preise zu sorgen bzw. die Deflation zu bekämpfen. Die BOJ beließ jedoch ihr Ziel für die Geldbasis unverändert bei 80 Billionen Yen und unternahm keine weiteren Eingriffe in die Märkte. Kuroda, Chef der Notenbank, hat jedoch eine Neubewertung der Effektivität der Geldpolitik für die nächste Sitzung angekündigt.

Als Reaktion auf die Entscheidung der japanischen Notenbank stieg der Yen erneut zum US-Dollar um zwei Yen an, während der japanische Aktienindex "Nikkei" sowie der Goldpreis in Yen aufgrund des Ausbleibens der erhofften zusätzlichen Liquidität abgeben mussten. So verlor der Goldpreis von 140.800 Yen auf 138.000 Yen je Feinunze nach der Veröffentlichung des Sitzungsergebnisses.

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Im vergangenen Jahr wertete der Japanische Yen 20% zum US-Dollar auf


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Trotz der Aufwertung des YEN notiert der Goldpreis weiterhin auf hohem Niveau


Am Mittwochabend gab es noch einen, den Goldpreis beeinflussenden, Notenbankreport aus den USA. Nach einer zweitägigen Sitzung des Offenmarktausschusses des FED-Systems, wurde das Ergebnis bekanntgegeben, wobei das Statement der Notenbank hawkischer ausfiel, da sich die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft verbessert haben. Die Zinsen blieben unverändert, weil die kurzfristigen Risiken für den wirtschaftlichen Ausblick sich verringert haben, während der Arbeitsmarkt stärker wurde und die Wirtschaft mit moderater Geschwindigkeit expandiert.

Die Ausgaben der Haushalte stiegen stark an und man wiederholte, dass sich die Wirtschaft so entwickeln würde, dass graduelle Zinsanhebungen in diesem Jahr möglich seien. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung um 25 Basispunkte noch in diesem Jahr hat sich damit erhöht, was zumindest kurzfristig nicht preistreibend hätte sein dürfen.

Die Aussagen der FED waren vielen scheinbar nicht hawkish genug, denn nach einer anfänglichen Stärke des Dollars sackte der USD-INDEX zu allen großen Währungen unerwartet ab, während der Euro vice versa kurze Zeit danach 0,4 US-Cent verlor, um dann die 1,10 $ zurückzuerobern und auf 1,11 $ anzusteigen. Die Aktienmärkte gingen unverändert aus dem Handel, während die Edelmetalle nur kurz einbrachen, um dann so stark anzusteigen wie seit dem Brexit nicht mehr mit einem Plus von 20$ im Gold und 50 US-Cent im Silber.

Dennoch dürften die Aussagen der FED mittelfristig hawkish für die Märkte sein und damit für eine Stärke im US-Dollar und eine vorübergehende Konsolidierung bei den Edelmetallen sorgen, wobei auch das Statement der japanischen Notenbank nicht preistreibend wirkt. Nach den starken Anstiegen bei Gold und Silber wäre ein Verschnaufpause nur angebracht, wobei heraussticht, dass die Edelmetalle ihre neuen Höhen verteidigen und immer noch eine relative Stärke demonstrieren.


Schwaches US-BIP treibt Gold zu den Allzeithochs

Die Märkte erwarteten für das zweite Quartal 2016 einen Anstieg des US-BIPs um 2,6%, doch wurde diese Hoffnung am heutigen Nachmittag bitter enttäuscht, als lediglich ein Wachstum von 1,2% bekanntgegeben wurde. Dass auch noch das erste Quartal von 1,1% auf 0,8% revidiert wurde, war zu viel und die geschockten Marktteilnehmer warfen ihre Erwartungen bzgl. einer Zinsanhebung in diesem Jahr wieder über Bord. Der Dollar verlor schnell einen Cent zum Euro, der auf 1,12 $ ansteigen konnte, während der Goldpreis primär währungsbedingt um 13$ und der Silberpreis um 30 US-Cent ansteigen konnte.

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