Platinmetalle im Höhenflug
15.08.2016 | Thorsten Proettel
Minihausse wurde zügig beendet
Die Platinmetalle setzten in dieser Woche überraschenderweise zu einem kleinen Höhenflug an. Platin verteuerte sich innerhalb von 24 Stunden um mehr als 50 USD beziehungsweise 4,6% und kostete in der Spitze 1.193 USD. Noch rasanter verlief die Entwicklung der Palladiumnotierung. Der Preis des hellgrauen Edelmetalls kletterte zeitgleich um rund 56 USD beziehungsweise mehr als 8%.
Am Höhepunkt dieser Entwicklung wurden laut Aufzeichnungen von Thomson Reuters 746 USD je Feinunze bezahlt. Mitte Juni dieses Jahres war Palladium dagegen noch für 530 USD erhältlich und am Jahresanfang sogar für nur 460 USD. Die Minihausse von dieser Woche währte jedoch nur kurz. Aktuell sind die Preise wieder auf das Niveau zu Wochenbeginn gefallen (siehe Palladium im ersten Chart).
Gründe für Preisausschläge unklar
Die Ursachen für den kurzfristigen aber heftigen Anstieg bleiben im Dunkeln. Denkbar ist, dass ein Händler unvorsichtigerweise auf dem sehr kleinen Markt eine größere Order platzierte und damit ungewollt den Preis in die Höhe trieb. Die laufende Feriensaison mit einem teilweise etwas dünneren Handel könnte die Wirkung verstärkt haben.
Möglicherweise tragen auch die aktuell laufenden Tarifverhandlungen zwischen den südafrikanischen Platin- und Palladiumminen sowie den beiden großen Gewerkschaften des Landes zu einer erhöhten Nervosität am Markt bei. Südafrika vereinigt etwa 73 % der weltweiten Platingewinnung auf sich, bei der auch Palladium als wichtiges Nebenmetall anfällt. Die Menge entspricht etwa 38% der globalen Palladiumförderung.
Spekulatives Interesse gestiegen
Anleger scheinen sich dennoch kaum für die beiden Metalle zu interessieren. Dies zeigen die stagnierenden beziehungsweise sogar rückläufigen Platin- und Palladiumbestände der physisch besicherten Fonds. Allerdings nimmt das spekulative Interesse schon seit Ende Juni zu, wie aus Daten der US-amerikanischen Terminmarktaufsicht hervorgeht (siehe Chart unten).
Über Future-Kontrakte wurde Platin und Palladium im rechnerischen Umfang von jeweils rund 40 Tonnen gekauft, was in beiden Fällen gut zwei Monatsfördermengen entspricht. Grundsätzlich sehen wir nach den Preisanstiegen seit Ende Juni Rückschlagpotenzial. Entscheidend ist in den kommenden Tagen aber der Verlauf der südafrikanischen Tarifverhandlungen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Die Platinmetalle setzten in dieser Woche überraschenderweise zu einem kleinen Höhenflug an. Platin verteuerte sich innerhalb von 24 Stunden um mehr als 50 USD beziehungsweise 4,6% und kostete in der Spitze 1.193 USD. Noch rasanter verlief die Entwicklung der Palladiumnotierung. Der Preis des hellgrauen Edelmetalls kletterte zeitgleich um rund 56 USD beziehungsweise mehr als 8%.
Am Höhepunkt dieser Entwicklung wurden laut Aufzeichnungen von Thomson Reuters 746 USD je Feinunze bezahlt. Mitte Juni dieses Jahres war Palladium dagegen noch für 530 USD erhältlich und am Jahresanfang sogar für nur 460 USD. Die Minihausse von dieser Woche währte jedoch nur kurz. Aktuell sind die Preise wieder auf das Niveau zu Wochenbeginn gefallen (siehe Palladium im ersten Chart).
Gründe für Preisausschläge unklar
Die Ursachen für den kurzfristigen aber heftigen Anstieg bleiben im Dunkeln. Denkbar ist, dass ein Händler unvorsichtigerweise auf dem sehr kleinen Markt eine größere Order platzierte und damit ungewollt den Preis in die Höhe trieb. Die laufende Feriensaison mit einem teilweise etwas dünneren Handel könnte die Wirkung verstärkt haben.
Möglicherweise tragen auch die aktuell laufenden Tarifverhandlungen zwischen den südafrikanischen Platin- und Palladiumminen sowie den beiden großen Gewerkschaften des Landes zu einer erhöhten Nervosität am Markt bei. Südafrika vereinigt etwa 73 % der weltweiten Platingewinnung auf sich, bei der auch Palladium als wichtiges Nebenmetall anfällt. Die Menge entspricht etwa 38% der globalen Palladiumförderung.
Spekulatives Interesse gestiegen
Anleger scheinen sich dennoch kaum für die beiden Metalle zu interessieren. Dies zeigen die stagnierenden beziehungsweise sogar rückläufigen Platin- und Palladiumbestände der physisch besicherten Fonds. Allerdings nimmt das spekulative Interesse schon seit Ende Juni zu, wie aus Daten der US-amerikanischen Terminmarktaufsicht hervorgeht (siehe Chart unten).
Über Future-Kontrakte wurde Platin und Palladium im rechnerischen Umfang von jeweils rund 40 Tonnen gekauft, was in beiden Fällen gut zwei Monatsfördermengen entspricht. Grundsätzlich sehen wir nach den Preisanstiegen seit Ende Juni Rückschlagpotenzial. Entscheidend ist in den kommenden Tagen aber der Verlauf der südafrikanischen Tarifverhandlungen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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