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Drohendes Inflations- und damit Zinsdilemma in den USA

17.08.2016  |  Folker Hellmeyer
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Die US-Industrieproduktion setzte mit +0,7% im Monatsvergleich gegenüber der Prognose bei 0,3% zunächst positive Akzente. Die Revision des Vormonatswerts von 0,6% auf 0,4% nivellierte den Akzent nicht unerheblich. Im aussagekräftigen Jahresvergleich kam es den elften Monat in Folge zu Rückgängen. Per Juli stellte er sich auf -0,53%.

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© Zerohedge


Die US-Kapazitätsauslastung stellte sich auf 75,9% nach zuvor 75,4%. Nachfolgender Chart belegt die leichte Erholung, aber vor allen Dingen das unverändert niedrige Niveau. In Deutschland liegt die Kapazitätsauslastung beispielsweise bei aktuell 84,7%.

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Reuters


Fazit zu der US-Konjunkturentwicklung:

Das Thema US-Stagflation wird zunehmend hoffähig. Die aktuellen Datenkränze können hinsichtlich eines sich selbst tragenden Aufschwungs nicht ansatzweise überzeugen. Das gilt umso mehr, als dass diese Konjunkturlage mit einem öffentlichen Haushaltsdefizit in einer Größenordnung von voraussichtlich deutlich mehr als 4% des BIP erkauft wird.


Werfen wir einen Blick auf Deutschland und Europa!

Der ZEW-Sentimentindex legte von -6,8 auf +0,5 Punkte per August zu. Damit verfehlte dieser Index den bei 1,8 Zählern angesiedelten Prognosewert. Der Lageindex überzeugt und lieferte mit 57,6 Punkten den höchsten Indexstand seit Januar 2016 (Vormonat 49,8, Prognose 50,0). Zusammengefasst konnte diese Veröffentlichung überzeugen. Die befragten Finanzanalysten haben das “Brexit-Trauma“ (Sentiment) wohl überwunden.

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© Moody’s Analytics


Die Handelsbilanz der Eurozone überzeugt voll und ganz. Per Juni stellte sich laut Eurostat ein Überschuss in Höhe von 29,2 Mrd. Euro ein. Die Prognose lag bei nur 25,8 Mrd. Euro. Nachfolgender Chart zeigt noch einmal eindrucksvoll, wie die Handelsbilanz von Defiziten bis zu mehr als 15 Mrd. Euro in der Phase 2005 - 2011 geprägt war und dann durch die Reformpolitik der Südländer in Überschüsse gedreht wurde.

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© Moody’s Analytics


Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0950 - 1.0970 dreht den Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



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