Silber für den nächsten Crash: So stark wird der Wert steigen
08.09.2016 | Steve St. Angelo
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Das mag stimmen, doch dann muss das entsprechende Gold aus den vorhanden Beständen stammen, die zu Investitionszwecken weltweit verwahrt werden. Wenn die Chinesen tatsächlich so viel Gold haben, dann stammt ein nicht unwesentlicher Teil davon vielleicht aus den Tresoren der USA oder den Depots von Privatanlegern, denen bis zum heutigen Tage nicht klar ist, dass ihr zugewiesenes oder nicht zugewiesenes Gold ohne ihr Wissen verkauft oder geleast wurde. An der Gesamthöhe physischer Goldinvestments würde sich dadurch nichts ändern, nur an der Verteilung des Goldes auf die einzelnen Zentralbanken und Privatanleger.Ich möchte nicht respektlos sein, aber wenn Sie den große Verschwörungstheorien von Bix Weir und anderen Nervensägen Glauben schenken und denken, dass es auf der Welt eher 1-2 Millionen Tonnen Gold gibt, dann kann ich wahrscheinlich nichts sagen, was Ihre Meinung ändern wird. Dieses herausragende Beispiel einer lausigen Verschwörungstheorie werden Sie dann wohl mit ins Grab nehmen.
Grund dafür ist die anscheinend fast religiöse Indoktrinierung im Hinblick auf Theorien wie das Yamashita-Gold oder den riesigen Marcos-Goldschatz auf den Philippinen. Ich habe mich mit den Belegen dazu befasst und ich kann verstehen, warum einige diese fantasievollen Geschichten glauben. Wenn wir uns jedoch auf wissenschaftliche Daten verlassen, stellen wir fest, dass es vollkommen unmöglich war, derart gewaltige Goldmengen zu fördern, es sei denn wir hatten dabei Hilfe von Außerirdischen aus einer fernen Galaxie.
Nach Angaben der USGS und einem detaillierten Bericht der Bergbaubehörde U.S. Bureau of Mines vom Jahr 1930 fand der überwiegende Teil der weltweiten kumulativen Goldproduktion in den Jahren nach 1900 statt. Warum? Weil wir riesige Ölreserven angezapft hatten und jedes Barrel die Arbeitskraft von tausenden Sklaven ersetzte. Als die Ölförderung weltweit exponentiell zunahm, erhöhte sich auch die Produktion von Gold, Silber und allen anderen Metallen in gleichem Maße. Das ist keine Magie, nur pure Wissenschaft. Wir sollten unserem Verstand ermöglichen, die Fakten zu absorbieren und zu verarbeiten, statt blind auf das Geschwätz der Verschwörungstheoretiker zu vertrauen.
Die Zahlen im Chart sind natürlich nicht vollkommen exakt. Ich denke es ist vernünftig, von einer Fehlerspanne von 10-20% auszugehen. Möglicherweise wurden weltweit also insgesamt eher 200.000 Tonnen statt 166.640 Tonnen Gold gefördert. Es ist jedoch völlig ausgeschlossen, dass noch 1-2 Millionen Tonnen des gelben Metalls in irgendeinem Keller oder unterirdischem Nazibunker versteckt sind.
Ich möchte die prinzipielle Existenz von Verschwörungen auf unserer Erde keinesfalls abstreiten, doch das bedeutet noch lange nicht, dass alles eine Verschwörung ist. Wir sollten uns der Logik und unseres Verstandes bedienen und manche dieser kruden Theorien ein für allemal zu Grabe tragen. Leider lässt sich mit dem Verfassen von Newslettern über real existierende und zusammenfantasierte Verschwörungen gutes Geld verdienen. Ich habe keine Vorbehalte, wenn jemand sein Geld damit verdient, dass er über stichhaltige Theorien dieser Art schreibt. Kommentatoren, die mit ihren völlig unplausiblen Hirngespinsten hausieren gehen, lenken die Menschen meiner Meinung nach allerdings nur von ihren wirklichen Problemen ab.
Aber genug von den Goldverschwörungen, auch wenn ich noch ewig über dieses Thema schreiben könnte. Sehen wir uns stattdessen die tatsächlichen Daten in der folgenden Tabelle an:
Sie werden bemerkt haben, wie viel Gold in Form von Schmuck, einschließlich religiöser Objekte und Kunstgegenständen, aufbewahrt wird. Diese Kategorie umfasst sogar mehr Gold als die Investitionen und die Reserven der Zentralbanken zusammen. Schmuck zählt zwar nicht per se zu den Edelmetallbeständen für Anlagezwecke, aber wenn der Goldpreis in Richtung von 5.000 oder 10.000 $ steigt, könnte ein Großteil dieses Goldschmucks wieder auf den Markt gelangen.
Tatsächlich wird jedes Jahr viel mehr Gold- als Silberschmuck wieder am Markt verkauft, weil es sich für die Besitzer lohnt, ihr Altgold zu verkaufen oder zu verpfänden. Von Silber lässt sich das beim aktuellen Preisniveau nicht sagen, wie die folgenden beiden Charts zeigen: