Niedriger Goldpreis führt zu Belebung der physischen Nachfrage
17.10.2016 | Thorsten Proettel
Hoher Abverkauf an Terminbörse …
Das ganze Ausmaß der hohen Futuresverkäufe, die den Goldpreiseinbruch Anfang Oktober auslösten, zeigt sich mit den jüngsten Daten der US-amerikanischen Terminmarktaufsicht: In den fünf Handelstagen bis einschließlich Dienstag, 4. Oktober, reduzierte sich die Netto-Long-Position der Money Manager um 55.000 Kontrakte beziehungsweise rechnerisch 171 Tonnen Gold.
Das ist der stärkste Rückgang seit Mitte Mai dieses Jahres (siehe Chart). Mit einem Restbestand von gut 200.000 Kontrakten bestehen zwar weiterhin umfangreiche spekulative Wetten auf einen steigenden Goldpreis. Im Vergleich zum bisherigen Jahreshöchststand von 273.000 Kontrakten nach dem Brexit-Referendum fand jedoch ein deutlicher Abbau statt.
… scheint mittlerweile gestoppt
In den vergangenen Tagen beruhigte sich die Situation an den Edelmetallmärkten wieder. Die Goldnotierung pendelte in einer engen Spanne zwischen 1.250 USD und 1.260 USD. Neben dem nachlassenden Druck von Seiten des Terminmarktes macht sich eine höhere physische Nachfrage bemerkbar. Der Preisrutsch belebte jedenfalls hierzulande die Münz- und Barrenkäufe von Privatanlegern und in Asien die Geschäfte der Juweliere. Anlässlich des hinduistischen Dussehra-Festes in dieser Woche, das üblicherweise weniger stark in Zusammenhang mit Goldkäufen gebracht wird, zog die Nachfrage spürbar an.
Die bislang zu beobachtenden Preisabschläge auf dem indischen Inlandsmarkt gegenüber dem weltweiten Goldpreis halbierten sich zur Vorwoche auf 2 USD je Feinunze. Damit befinden sie sich auf dem niedrigsten Stand seit Januar. Medienberichten zufolge wurden teilweise auch Aufschläge gezahlt. Angesichts des Ende Oktober anstehenden Lichterfestes Diwali dürfte die Nachfrage hoch bleiben. Auch andere asiatische Länder melden eine Belebung der Umsätze.
ETC-Anleger bleiben investiert
Positiv wirkt sich auch aus, dass die börsengehandelten Goldfonds trotz des Preisrückgangs keine Verkäufe tätigen (siehe Chart). Eine Rendite-Trendwende am Kapitalmarkt bleibt zwar weiterhin eine Drohkulisse für den Edelmetallmarkt. Möglicherweise gleicht ein leichtes Ansteigen der Inflationsraten im nächsten Jahr aber höhere Zinsen aus. Wir belassen unsere Prognose eines steigenden Goldpreises vor diesem Hintergrund unverändert.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Das ganze Ausmaß der hohen Futuresverkäufe, die den Goldpreiseinbruch Anfang Oktober auslösten, zeigt sich mit den jüngsten Daten der US-amerikanischen Terminmarktaufsicht: In den fünf Handelstagen bis einschließlich Dienstag, 4. Oktober, reduzierte sich die Netto-Long-Position der Money Manager um 55.000 Kontrakte beziehungsweise rechnerisch 171 Tonnen Gold.
Das ist der stärkste Rückgang seit Mitte Mai dieses Jahres (siehe Chart). Mit einem Restbestand von gut 200.000 Kontrakten bestehen zwar weiterhin umfangreiche spekulative Wetten auf einen steigenden Goldpreis. Im Vergleich zum bisherigen Jahreshöchststand von 273.000 Kontrakten nach dem Brexit-Referendum fand jedoch ein deutlicher Abbau statt.
… scheint mittlerweile gestoppt
In den vergangenen Tagen beruhigte sich die Situation an den Edelmetallmärkten wieder. Die Goldnotierung pendelte in einer engen Spanne zwischen 1.250 USD und 1.260 USD. Neben dem nachlassenden Druck von Seiten des Terminmarktes macht sich eine höhere physische Nachfrage bemerkbar. Der Preisrutsch belebte jedenfalls hierzulande die Münz- und Barrenkäufe von Privatanlegern und in Asien die Geschäfte der Juweliere. Anlässlich des hinduistischen Dussehra-Festes in dieser Woche, das üblicherweise weniger stark in Zusammenhang mit Goldkäufen gebracht wird, zog die Nachfrage spürbar an.
Die bislang zu beobachtenden Preisabschläge auf dem indischen Inlandsmarkt gegenüber dem weltweiten Goldpreis halbierten sich zur Vorwoche auf 2 USD je Feinunze. Damit befinden sie sich auf dem niedrigsten Stand seit Januar. Medienberichten zufolge wurden teilweise auch Aufschläge gezahlt. Angesichts des Ende Oktober anstehenden Lichterfestes Diwali dürfte die Nachfrage hoch bleiben. Auch andere asiatische Länder melden eine Belebung der Umsätze.
ETC-Anleger bleiben investiert
Positiv wirkt sich auch aus, dass die börsengehandelten Goldfonds trotz des Preisrückgangs keine Verkäufe tätigen (siehe Chart). Eine Rendite-Trendwende am Kapitalmarkt bleibt zwar weiterhin eine Drohkulisse für den Edelmetallmarkt. Möglicherweise gleicht ein leichtes Ansteigen der Inflationsraten im nächsten Jahr aber höhere Zinsen aus. Wir belassen unsere Prognose eines steigenden Goldpreises vor diesem Hintergrund unverändert.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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