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Physisches Kaufinteresse beim Gold steigt

17.10.2016  |  Martina Fischer
Physisches Kaufinteresse beim Gold steigt

Abwärtsbewegung des Goldpreises ist zunächst gestoppt

Ein deutlicher Anstieg des physischen Kaufinteresses bremste die Abwärtsbewegung des Goldpreises vom Anfang des Monats. Die Notierung schwankte dabei in der vergangenen Woche zwischen 1.247 und 1.265 $/oz. Hierbei verzeichneten wir sowohl in Europa wie auch in Asien eine signifikant höhere physische Nachfrage sowohl von Seiten der privaten Anleger, wie auch von institutionellen Investoren.

Dies steht in deutlichem Kontrast zum dritten Quartal dieses Jahres: Den Analysten von Thomson Reuters GFMS zufolge ist in diesem Zeitraum die Investment-Nachfrage ("Retail Investment") in Deutschland auf das niedrigste Niveau seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers in 2008 gefallen. Zeitgleich haben Anleger den Preisanstieg nach dem Brexit-Referendum für Gewinnmitnahmen genutzt. Das Verkaufsinteresse habe die Nachfrage um das Zweifache übertroffen, schreiben die Analysten in einem am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Bericht.

Eine Entwicklung, die es seit vielen Jahren nicht gegeben habe. Normalerweise lägen die Käufe um das Siebenfache über den Verkäufen. Die Seitwärtsbewegung dürfte zunächst anhalten. Hierbei ist es interessant zu beobachten, dass sich der Goldpreis zuletzt leicht von der Entwicklung des US-Dollar abgekoppelt hat. So konnte das Metall in Euro leicht zulegen und handelte zuletzt wieder bei 1.143 €/oz, nachdem es am Freitag zuvor noch bis auf 1.121 €/oz gefallen war.



Silber nahezu unverändert zur Vorwoche

Zinserhöhung der Fed weitestgehend eingepreist

Silber hat vergangene Woche seine Kursverluste nicht weiter ausgeweitet und notiert zum Wochenende quasi unverändert zur Vorwoche. Die charttechnische Unterstützung bei 17,26 $/oz, dem 200-Tage-Durchschnitt, hat demnach weiterhin Bestand. Erst bei einem Bruch dieser Marke wäre mit weiteren Kursverlusten, bis zunächst 16,40 $/oz, zu rechnen.

Eine Zinserhöhung der Fed zum Ende des Jahres, sowie weitere Zinsschritte in 2017 sind jedoch mittlerweile weitestgehend eingepreist. Auch bleiben Notenbanken weltweit weiter expansiv, so dass wir zum Jahresende höhere Preise erwarten. Diese Woche steht das Meeting der EZB im Fokus mit möglichen Hinweisen auf eine Fortsetzung oder Rückstufung des Anleihekaufprogrammes nach Q1 2017.


6-Monats-Low bei 950 $/oz wurde unterschritten

Entwicklung durch starken Dollar und sinkenden Goldpreis geprägt

Beim Platin konnte in der vergangenen Woche die Unterstützung bei 950 $/oz (ein Level vom Mai diesen Jahres) nicht halten. Auch wenn auf diesem Niveau bereits Käufer versuchten, die billigen Preisniveaus zu sichern, schaffte es das Metall nicht, sich wieder in den höheren Regionen zu etablieren. Eine nächste wichtige Linie liegt bei 933 $/oz. Diese wurde am Freitag bereits kurz unterschritten, danach folgte jedoch schnell eine Erholung bis auf 940 $/oz.

918 $/oz und im weiteren Verlauf 900 $/oz könnten die nächsten Unterstützungen auf dem Weg nach unten bilden. Wiederum waren der starke US-Dollar und der damit verbundene sinkende Goldpreis entscheidend für die Entwicklung. Auch der USD/ZAR Kurs, der nur alleine an einem Tag um 3% auf das niedrigste Niveau seit dem 19.09. fiel, trug dazu bei. Mit den schwachen Exportzahlen in China, die im September um rund 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen waren, stellt sich jetzt die Frage nach der weiteren Entwicklung in der Automobilindustrie und den damit verbundenen PGMs.


Talfahrt beim Palladium setzt sich fort

Kurssturz beim südafrikanischem Rand beeinflusst auch Palladium

Palladium hat seinen Abwärtstrend von letzter Woche weiter fortgesetzt. Nächste Unterstützung liegt bei 635 $/oz. An dieses Level sind wir am Donnerstagnachmittag angestoßen. Dort hatte Palladium das letzte Mal Mitte Juli dieses Jahres gehandelt. Nächste Unterstützung ist bei 627 $/oz und weiter unten eine große Unterstützung bei der 600er Marke.

Der Preissturz am Dienstag war hauptsächlich durch die Nachricht des Sell-Offs des südafrikanischen Rands getrieben. Grund für den Kursverlust ist die wahrscheinliche Absetzung des südafrikanischen Finanzministers. Die Platin/Palladium Ratio ist auf 1,41 gefallen. Dieses Level haben wir das letzte Mal vor gut einem Jahr gesehen. Generell hat die Nachfrage wieder etwas angezogen, allerdings nicht so nachhaltig, dass es den Abwärtstrend bisher hätte nachhaltig aufhalten können.


Keine Trendwende beim Rhodium in Sicht, Ruthenium und Iridium unverändert

Trotz der erneut schwächelnden Preise in Platin und Palladium konnte sich das Rhodium auf dem Niveau gegen Ende der Vorwoche behaupten, gute Nachfrage konnte dem Metall im Gegenzug sogar erneut ein bisschen Aufwind verschaffen. Nichtsdestotrotz scheint derzeit keine Trendwende in Sicht zu sein und wir erwarten für die nächsten Wochen, wie auch bei den anderen schwachen Metallen, keine massiv höheren Preise.

Ruthenium bleibt weiterhin ohne nennenswerte Änderung des Niveaus; eine Bewegung in die eine oder andere Richtung scheint sich nicht abzuzeichnen. Auch im Iridium sind wir preislich auf ähnlichem Level wie bereits letzte Woche. Die Situation ist unverändert, die Liquidität im Markt weiterhin begrenzt. Daher gehen wir eher nicht von einem Preisrückgang aus, auch die vermeintlichen Verkäufer im Markt offerieren lediglich kleinere verfügbare Mengen auf hohen Niveaus.


© Volker Skowski, Dipl.-Kfm., Global Business Unit
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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