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Kaufsignal für Goldaktien: So hoch ist das Gewinnpotential

18.10.2016  |  Adam Hamilton
Die Aktien der goldfördernden Unternehmen leiden derzeit unter einem universellen und überwältigendem Pessimismus. Praktisch alle erwarten weitere Verkäufe. Das ist die natürliche Reaktion auf die massive Korrektur des Sektors, die in einem der heftigsten je verzeichneten Kursstürze innerhalb eines Tages gipfelte. Während eines Bullenmarktes gibt es allerdings keine bessere Zeit für Käufe als am Boden eines bedeutenden Sell-offs, der den Markt in Angst und Zweifel gestürzt hat.

Die Kernmaxime aller Spekulationen und Investments ist so einfach, dass selbst Kinder sie verstehen: niedrig kaufen, hoch verkaufen. Die Herausforderungen ergeben sich nicht beim Verständnis dieses Grundsatzes, sondern bei seiner Umsetzung. Wirklich niedrig zu kaufen und anschließend hoch zu verkaufen fühlt sich in realen Märkten äußerst unnatürlich und unangenehm an. Es setzt voraus, dass die Trader ihre eigene Angst und Gier überwinden und genau das Gegenteil von dem tun, was ihre Instinkte ihnen sagen.

Spekulanten und Investoren wollen nur dann aggressiv kaufen, wenn es sich gut anfühlt. Das ist meist gegen Ende starker Rallys der Fall, wenn für jedermann leicht erkennbar ist, wie gut die Performance des Sektors gewesen ist. Die Marktteilnehmer begehen dann eine der Kardinalsünden des Tradings: Sie übertragen die aktuelle Entwicklung eines Kurses auf die unbestimmte Zukunft. Sie gehen davon aus, dass es in einem dynamischen Sektor weiter aufwärts geht und stehen Schlange, um nach einer Rally hoch zu kaufen.

Genau das ist am Goldaktienmarkt in diesem Sommer passiert. Dieser gebeutelte Sektor ist 2016 nach langen Jahren der Vernachlässigung endlich wieder zu neuem Leben erwacht und in die Höhe geschossen. Bis Anfang August hatte der HUI Arca Gold BUGS Index der New York Stock Exchange, das Aushängeschild unter den Goldaktienindices, innerhalb von nur 6,5 Monaten unglaubliche 182,2% zugelegt. Welcher Anleger würde einen Sektor, der seinen Wert in einem halben Jahr fast verdreifacht hat, nicht lieben? Epische Kursgewinne wie dieser stellen alles in den Schatten, was man an den Aktienmärkten sonst findet.

Die aufgeregten Trader warfen den Aktien der Goldunternehmen ihr Kapital also förmlich hinterher und erlagen dem Herdentrieb, da die Mehrheit der Anleger dachte, der Goldsektor stehe kurz vor einem steilen Anstieg, obwohl es diesen bereits gegeben hatte. Sie kauften nicht niedrig, sondern hoch. Anfang Juli hatte ich davor gewarnt, dass die Goldaktien sich ihrem vorläufigen Höchststand näherten, und dass eine bedeutende Korrektur nach einem so starken Aufschwung unvermeidlich war. Sie ließ zwar zunächst noch einige Wochen auf sich warten, schlug dann jedoch mit aller Macht zu.

Nach einer kraftvollen Rally zu kaufen, wenn der Markt von Gier beherrscht wird, ist äußerst unklug, denn kurz nach dem Ausschlagen der allgemeinen Marktstimmung in das eine oder andere Extrem kommt es immer zur scharfen Umkehr der Kurse. Die einzigen Investoren, die den mächtigen neuen Bullenmarkt der Goldaktien wirklich zur Vermehrung ihres Vermögens genutzt haben, waren die schlauen Antizykliker, die schon Anfang 2016 bei niedrigen Preisen gekauft haben. Damals wurden die Aktien der Bergbauunternehmen von fast allen Anlegern verschmäht und notierten im Verhältnis zum Goldpreis auf absurd niedrigen Kursniveaus.

Die Trader wollen nur kaufen, wenn sie ein gutes Gefühl dabei haben und genauso aufgeregt sind, wie alle anderen, weil ein bestimmter Sektor eine fabelhafte Rally hingelegt hat. Hoch zu kaufen führt jedoch fast immer zu hohen Verlusten. Das ganze Spiel verlangt nach Käufen zu niedrigen Kursen, also genau dann, wenn es sich schlecht anfühlt. Jeder Sektor, einschließlich der Goldaktien, ist nur nach einem signifikanten Abverkauf relativ günstig, wenn die meisten Marktteilnehmer aufgrund der allgemein bearishen Stimmung bereits das Weite gesucht haben.

Die Märkte erfordern antizyklische Investitionen, für die es eiserne Disziplin braucht, um die eigenen Emotionen zu unterdrücken und zu bekämpfen. Dies erreicht man nur durch langjährige und harte Erfahrungen. Statt an den Märkten das zu tun, was Sie gerade tun wollen, sollten Sie sich für das genaue Gegenteil entscheiden. Kaufen Sie Aktien, wenn Ihnen dabei gar nicht wohl ist - nach einem starken Kurseinbruch, wenn alle anderen davon überzeugt sind, dass die Preise noch weiter fallen werden. Niedrig zu kaufen ist immer mit inneren Konflikten verbunden.

Der Weg zum kampferfahrenen Antizykliker, der in der Lage ist, sein Vermögen durch Käufe bei günstigen Kursen und Verkäufe bei hohen Kursen zu vergrößern, ist steinig und anspruchsvoll. Ich gehe diesen Weg nun schon seit Jahrzehnten und er wird niemals wirklich leicht. Seit 17 Jahren teile ich meine ausführlichen Recherchen und tatsächlichen Trades mit den Abonnenten unserer Newsletter und helfe auf diese Weise anderen, ihre Angst und ihre Gier zu überwinden.

Eine der größten Herausforderungen im Investmentbusiness besteht darin, dass die überwiegende Mehrzahl aller Spekulanten und Investoren einen bestimmten Sektor immer genau zur falschen Zeit ignoriert oder wahnsinnig vielversprechend findet. Im Januar, als die Kurse auf dem niedrigsten Stand seit 13,5 Jahren notierten, wollten sie mit den Aktien der Goldunternehmen nichts zu tun haben und ignorierten meinen antizyklischen Rat, aggressiv Goldaktien zu kaufen. Sie verpassten damit eine außerordentlich gute Kaufgelegenheit.

Heute geschieht das Gleiche in etwas abgeschwächter Form. Die Goldaktien schreien förmlich danach, sofort gekauft zu werden, nachdem sie im Rahmen der starken neuen Hausse eine massive Korrekturbewegung verzeichneten. Doch die Trader sind aufgrund ihrer eigenen Angst und durch die Einflüsse des Herdentriebs an den Märkten blind für die Chance, die sich ihnen bietet. Sie weigern sich jetzt, niedrig zu kaufen, werden dann aber umso eifriger an den Markt strömen, wenn die Goldunternehmen ihr aktuelles Kursniveau wieder verdoppelt haben.

Der beste Weg, um die eigene sowie die an den Märkten im Allgemeinen vorherrschende Angst zu bekämpfen, ist es die Dinge in Perspektive zu setzen. Die technischen Daten der Goldaktien sahen innerhalb der letzten Wochen und Monate tatsächlich grässlich aus. Wenn die Trader diese Daten dann auf die Zukunft hochrechnen, entsteht der übertriebene Pessimismus, den wir heute beobachten. Aber in einem allgemeineren Kontext sind die technische und die fundamentale Ausgangsposition der Minenaktien heute erstaunlich bullisch. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um zu kaufen!

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