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Gold - an der 200-Tagelinie festgeklammert!

01.11.2016  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Während auf der Oberseite das obere Bollinger Band (1.179 EUR) die bullischen Avancen zunächst weiter einbremsen wird, muss die 200-Tagelinie (1.138 EUR) im Notfall alle bärischen Angriffe abwehren. Andernfalls läge die nächste Unterstützungszone erst wieder beim unteren Bollinger Band (1.116 EUR).

Bei den Indikatoren überzeugt der MACD mit einem intakten Kaufsignal. Gleichzeitig hat die Stochastik aber die überkaufte Zone erreicht und dreht leicht nach unten ab. Ein vorübergehender Rücksetzer muss also doch schon wieder eingeplant werden, vorausgesetzt die Stochastik wechselt nicht in den trendverstärkenden Zustand.

Da sich der Goldpreis aber in seinen Abwärtstrendkanal zurückgekämpft hat, ist er jetzt auf der Unterseite um 1.150 EUR massiv unterstützt.

Summa summarum ist der Goldpreis auf dem Tageschart zwischen seiner 50- und seiner 200-Tagelinie eingeklemmt und damit eher als neutral einzustufen. Diese beiden gleitenden Durchschnitte dürften bis auf weiteres die Handelsspanne definieren.


Handelsempfehlung:

Wer sich vor vier Wochen an meine Empfehlung gehalten hat, sollte mit seinen Goldkäufen unterhalb von 1.135 EUR bereits leicht im Plus liegen. Diese übertriebenen emotionale Ausverkäufe gibt es in der Regel zwei- bis dreimal im Jahr am Goldmarkt und stellen jedes Mal eine sehr gute Kaufgelegenheit dar. Das neue Kauflimit definiere ich jetzt "unterhalb von 1.150 EUR".


7. Euro & US-Dollar

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Seit Anfang 2015 läuft der Euro gegen den US-Dollar mittlerweile seitwärts. Entweder handelt es sich hierbei um eine langwierige Konsolidierung bevor der US-Dollar seinen Aufwärtstrend gegen den Euro fortsetzt, oder aber das Währungspärchen steckt in einer Bodenbildung. Die Eurobullen benötigen weit entfernte Kurse oberhalb von 1,15 USD um als Sieger aus dieser Seitwärtsphase hervorgehen zu können, während die Dollarbullen wiederum ein kürzlich nach unten aufgebrochenes Dreieck für sich verbuchen konnten und schon mit einem Wochenschlusskurs unterhalb von 1,04 USD diese zähe trendlose Seitwärtsphase zu ihren Gunsten beenden könnten.

Früher oder später wird sich eine der beiden Seiten durchsetzten. Auffällig war zuletzt, dass sich der Goldpreis trotz Dollarstärke doch recht gut halten konnte.


8. Goldminen GDX

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Nachdem sich die Minenaktien bzw. der für den Sektor stellvertretende GDX (Market Vektor Goldminers ETF) zunächst im Gegensatz zum Goldpreis von der 200-Tagelinie (23,86 USD) wieder leicht nach oben erholen konnten, kam es in der vergangenen Wochen erneut zu einem kleinen Schwächeanfall. Damit ist der ETF wieder in meine blau eingezeichnete Kaufzone zurückgekehrt.

Auf der Oberseite erwartet den Index jetzt ein starkes Widerstandscluster bestehend aus fallender 50-Tagelinie (25,79 USD), dem oberen Bollinger Band (25,47 USD) sowie der horizontalen Widerstandszone um 26,00 USD. Um hier durchzubrechen benötigt es extrem bullische Kräfte. Der Blick auf die Indikatoren macht aber klar, dass der Stochastik bereits auf halber Wegstrecke die Kraft ausgegangen ist. Immerhin unterstützt der MACD die Bullen mit seinem Kaufsignal auf niedrigem Niveau. Solange sich die Minenaktien unterm Strich also schwächer als der Goldpreis präsentieren, wird es jeder Kursanstieg schwer haben.

Der Blick auf die Unterseite macht gleichzeitig klar, wie wichtig die 200-Tagelinie (23,86 USD) momentan ist, denn darunter findet sich der nächste Halt erst wieder in Form des unteren Bollinger Bandes (22,16USD). D.h. weitere 6-7% Kursverluste sind schnell möglich, sobald die 200-Tagelinie aufgegeben wird.

Insgesamt eine etwas knifflige Situation, die iegentlich nur die Bewertung "neutral" zulässt. Am besten sammelt man dezimierte Minenaktien vorsichtig und behutsam auf dem aktuellen Niveau ein, behält aber gleichzeitig eine hohe Cash-Reserve, sollten die Lieblinge des 1.Halbjahres doch noch etwas günstiger werden.


9. Zusammenfassung & Konklusion

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Ohne Zweifel, die heftige Attacke der Bären nach der langen und verwirrenden Seitwärtskonsolidierung hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Deutlich benommen und angezählt kommt der Goldpreis und mit ihm der gesamte Sektor nur mühsam wieder auf die Beine. Angesichts der bevorstehenden US-Wahl ist es allerdings auch kein Wunder, wenn sich hier die großen Marktteilnehmer im Vorfeld zurückhalten. Viele Fondmanager haben sicherlich noch ihren ganz persönlichen Brexit-Moment in den Knochen und werden sich kein zweites Mal blind auf die Hochrechnungen der Mainstream-Medien verlassen.

Denn sollte Trump überraschend zum nächsten US-Präsidenten gewählt werden, hat der gesamte Finanzmarkt massiven Anpassungsbedarf. Die bereits eingepreiste Dezember-Zinserhöhung in den USA wird dann wohl nicht durchzusetzen sein. Vielmehr würde der US-Dollar deutlich unter Druck geraten und damit natürlich auch dem Goldpreis einen deutlichen Schwung verleihen.

Interessanterweise würde es ziemlich gut zum bisherigen Jahresverlauf passen, wenn der Goldpreis am 9. November wieder innerhalb von nur wenigen Stunden explodieren würde und die Masse der Anleger am nächsten Morgen nur noch in die Kursspitzen hinein kaufen könnte. Auch so kann sich ein Bulle die Trittbrettfahrer vom Hals halten....

Charttechnisch sieht der Goldpreis jedenfalls etwas wacklig aus und ein nochmaliger Abschüttler muss eingeplant werden. Ohne den Überraschungsfaktor US-Wahl ist auf dem Chart derzeit nicht zu erkennen wie der Goldpreis im November die Marke von 1.300 USD nachhaltig überwinden kann.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Goldedition vom 31.10.2016
Kostenloser Newsletter: http://eepurl.com/pPhCf


Veranstaltungshinweis: Ich würde mich freuen, Sie am Donnerstag, den 3. November auf der Edelmetallmesse in München um 13 Uhr zu meinem Vortrag "Gold - Neuer Bullenmarkt oder doch nur Bärenmarktrally" begrüßen zu dürfen.



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