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EZB vs. Austrian Economics

12.12.2016  |  Markus Blaschzok
Ursprünglich hatte die Europäische Zentralbank geplant ihr 1.780 Mrd. Euro schweres Ankaufprogramm für europäische und außereuropäische Staatsanleihen sowie Unternehmensanleihen zum Ende März 2017 zu beenden. Dies wäre gut für den europäischen Sparer gewesen, denn die Entwertung des Euros durch die Druckerpresse hätte ein Ende gehabt. Viele Marktteilnehmer hatten angesichts der labilen ökonomischen Lage in Südeuropa, sowie dem weiterhin bankrott gefährdeten Bankensystem schon damit gerechnet, dass die EZB ihre für das Wachstum und den Wohlstand in Europa schädliche Geldpolitik, zugunsten von Staatsfinanzierung und der Rekapitalisierung des Bankensystems, fortführen würde.

Die offiziell und drastisch geschönt ausgewiesene Teuerung in der EWU liegt im laufenden Jahr lediglich bei 0,2% und für 2017 sagen die "Währungshüter" [sic!] einen Anstieg der Verbraucherpreise von 1,3% sowie für 2018 von 1,6% voraus. Damit bleibt noch jede Menge Spielraum um die Finanzielle Repression zu beschleunigen, indem man über die weitere Ausweitung der Geldmenge (Inflation) noch deutlich negativere Realzinsen erzeugt und diese über geschönte Statistiken verschleiert. Deshalb hat die Europäische Zentralbank in dieser Woche auch beschlossen ihr Aufkaufprogramm für Staatsanleihen und Wertpapiere um eine halbe Billionen Euro auszuweiten und dieses bis mindestens Ende 2017 zu verlängern.

Ab April werden dann anstatt 80 Mrd. Euro mit 60 Mrd. monatlich so viel wie in der ersten Hälfte des europäischen QE-Programms gedruckt. Damit man die zusätzliche Liquidität an den Märkten unterbringen kann, wurden die Regeln zum Kauf von Anleihen reduziert. Mario Draghi hatte noch einmal betont, dass man „anhaltende Präsenz“ zeigen und man auch über das Ende des Jahres 2017 das Programm verlängern werde, sollte die Inflation (Teuerung) nicht wie angestrebt anziehen, weshalb es weder ein Tapering noch einen Exit aus der billigen Geldpolitik geben wird.

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Der Goldpreis folgt der Ausweitung der Geldmenge


Der Euro verlor auf die Worte des EZB-Chefs Draghi das Programm zu verlängern sofort 2 US-Cent zum US-Dollar und hält sich noch über der technischen Unterstützung bei 1,05 $. Da das Federal Reserve System der USA im Moment die Geldmenge jedoch nicht ausweitet, dürfte die Parität des Euros zum US-Dollar wohl in den nächsten Wochen und Monaten erreicht werden, was bedeutet, dass der Euro erstmals seit 2002 schwächer wäre als die amerikanische Währung. Unser Research empfahl bereits eine erneute Absicherung des Euros bei 1,145 $, womit unser Depot von dieser Währungsabwertung profitieren konnte.

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Der Euro ist auf dem Weg zur Parität zum US-Dollar


Diese Entscheidung der EZB bedeutet eine weitere Abwertung des Euros und somit einen Kaufkraftverlust der Ersparnisse, Renten und Pensionen. Der Goldpreis stieg auf Eurobasis daher sofort nach der EZB-Sitzung an und gewann 16€ je Feinunze hinzu, womit der Preis für Gold in Euro wieder über der Marke von 1.100 € notiert. Aufgrund des sehr schwachen Euros bleibt der Goldpreis in der europäischen Gemeinschaftswährung sehr gut unterstützt, denn Investoren und Anleger setzen weiterhin auf den sicheren Hafen Gold.

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Wenn der Euro fällt, dann steigt der Goldpreis



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