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Gold, Silber + Dollar: Zeit, das Gegenteil zu tun!

02.01.2017  |  Uli Pfauntsch
Wie Sie wissen, war ich noch sie so überzeugt wie zum jetzigen Zeitpunkt, dass wir mit Gold und Silber auf den richtigen Trend setzen. Deshalb lautete zuletzt mein Appell an Sie, nicht die Geduld zu verlieren und auf Kurs zu bleiben.

Was wir derzeit am US-Aktienmarkt erleben, ist eine der größten Honeymoon-Rallyes aller Zeiten.

Die jüngsten Nominierungen für das U.S. Regierungskabinett scheinen zu zeigen, dass Trump die Dinge in Washington ernsthaft verändern möchte. Wir haben unter anderem einen Zweifler der globalen Erwärmung für die Umweltbehörde, einen Zweifler des Mindestlohns für das Arbeitsministerium und einen Öl-Boss und Putin-Freund für das Außenministerium.

All das wird vom Mainstream und der Wall Street als "Pro-Business" und "Pro Growth" bewertet. Es ist der Grund für die Rallye im US-Dollar, dem US-Aktienmarkt und dem Rückzug aus Safe-Haven-Assets wie Gold und Silber.

Doch das böse Erwachen wird nicht lange auf sich warten lassen. Wenn sich die Geschichte wiederholt, müssen wir davon ausgehen, dass alles, was Trump und seine Leute vorhaben, durch den politischen Prozess aufs Spiel gesetzt oder verwässert wird. Selbst Ronald Reagan, der als größter Reformer aller Zeiten gilt, konnte gerade einmal die Hälfte seiner geplanten Vorhaben tatsächlich umsetzen. Ohnehin verbietet sich jeglicher Vergleich mit dem Umfeld der 80er Jahre, das die Reagan-Regierung antraf.


Warum Trump in die Katastrophe steuern wird

Als Reagan ins Amt kam, befand sich der USAktienmarkt im Tief. Heute beläuft sich die Marktkapitalisierung der US-Aktien auf 127 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, verglichen mit 40 Prozent zum Amtsantritt von Reagan. Damals lag die Verschuldung noch bei etwa 1 Billion Dollar oder überschaubaren 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Wenn Obama Ende Januar das Oval Office verlässt, wird die Staatsverschuldung bei mehr als 20 Billionen Dollar oder etwa 122 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen. Die Gesamtverschuldung der USA, einschließlich der Schulden von Privathaushalten und Unternehmen, beläuft sich auf 67 Billionen Dollar oder knapp 400 Prozent des BIPs.

In diesem Jahr wuchsen die Gesamtschulden um 6,8 Prozent - und damit dramatisch schneller als die US-Wirtschaft, selbst unter Einbeziehung der Inflation. Als Reagan ins Amt kam, lag das Wirtschaftswachstum über dem Schuldenwachstum. Davon kann unter den geplanten Vorhaben von Trump keine Rede sein. Insgesamt muss die wirtschaftliche Ausgangslage als beispiellos schlecht bezeichnet werden:

  • Es gibt 95 Millionen Menschen, die aus der US-Arbeitsmarktstatistik herausgefallen sind. Davon sind etwa 15 Millionen arbeitslos. Das ist das Doppelte der offiziellen Arbeitslosenquote, die der Fed als Maßstab für "Vollbeschäftigung" dient.
  • Die Vereinigten Staaten beherbergen fast 2 Millionen Gefängnisinsassen.
  • 43 Millionen Amerikaner beziehen Lebensmittelkarten, 57 Millionen Medicare und 73 Millionen Medicaid.
  • Darüber hinaus sind 31 Millionen Amerikaner noch immer ohne Krankenversicherung.
  • Zu den Gesamtschulden kommen noch mehr als 100 Billionen Dollar ungedeckter Verbindlichkeiten aus Gesundheits- und Sozialhilfeleistungen.

Auch diese Schulden müssen früher oder später bezahlt werden.

Eine Möglichkeit wäre, die dafür benötigten Dollars von den Steuerzahlern einzutreiben. Doch das ist nicht mehr möglich, ohne eine wirtschaftliche Depression wie in 1929 auszulösen. Stattdessen plant Trump massive Steuersenkungen und ein auf Pump finanziertes Stimulus Programm.

Wenn die dafür benötigten Dollars also nicht vom Steuerzahler kommen, bleibt in letzter Instanz nur noch die Fed, die das Geld einfach druckt. In der Folge wird der Dollar einbrechen und die Inflation beschleunigt ansteigen. Ich gehe davon aus, dass dieses Phänomen spätestens nach der 100-Tage-Frist der Trump-Präsidentschaft eingetreten sein wird, also Anfang Mai 2017.


Naiver Optimismus = Crashgefahr!

Immer dann, wenn der Aktienmarkt neue Rekorde auf Basis von naivem Optimismus erreicht, ist höchste Vorsicht geboten. Seit Obama konnte sich der US-Aktienmarkt verdreifachen.

Wenn wir ehrlich sind, waren die Ursachen für die Aktienrallye ausschließlich acht Jahre endlos billiges Geld in Verbindung mit den Gelddruck-Aktionen der Fed und anderen Notenbanken wie der Schweizer Nationalbank, die ebenfalls im US-Aktienmarkt intervenierten. Eine eiserne Regel lautete schon immer: "Steigende Zinsen sind Gift für die Aktienmärkte".

Das gilt insbesondere bei den beispiellosen und untragbaren Verschuldungs-Levels, wie wir sie inzwischen nicht nur in den USA, sondern auch global vorfinden.

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