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Kalter Krieg II

21.02.2017  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Auch ist die EU wirtschaftlich stärker als die USA. Die Wirtschaftsleistung der EU beläuft sich derzeit auf 16 und die der Amerikaner auf 14 Billionen Dollar im Jahr. Ein kleines "Krieglein" gegen die wirtschaftlich superschwachen Russen kann doch niemandem schaden. Danach ziehen endlich US-Superbanken, Goldman-Sachs, Coca-Cola, US-Rohstoffkonzerne und General Motors freudestrahlend in Russland ein. Und noch besser: Man erhält die gewaltigen Bodenschätze endlich umsonst. Und Billionen von Schuldzinsen fließen Jahrzehnte hindurch in die richtige Richtung, also gen Westen.


Gefährliche Bedrohung?

Wie groß ist die reale Bedrohung für Russland? Politisch gesehen sind derlei Aufrüstungen hoch provokativ. Aus militärischer Sicht jedoch ist, entgegen der Meinung westlicher Kriegshetzer, kaum etwas zu befürchten. Einige 1000 Soldaten mehr oder weniger an Russlands Grenzen zum Westen sind keine wirkliche Bedrohung, sondern im Ernstfall für die Russen eine Art militärischer Spaß.

Doch diese relativ bescheidenen Anfänge der NATO-Aufrüstung könnten im Laufe der Zeit zu einer großen, wirklich ernsten Bedrohung für Moskau werden, falls zur westlichen Verstärkung echte US-Kernwaffen ankommen sollten.

Die westliche Hetze ist nicht nur rhetorisch, militaristisch und "Russo phobisch", sondern wird immer messianischer, so wie sie es unter Napoleon und Hitler war, und dabei jedes Mal so viele Millionen - nicht nur russischer - Leben kostete.

Die komplette Re-Kolonisierung Westeuropas stört die Russen am meisten. Vorbei und vergessen sind die Tage, als ein Charles de Gaulle, Helmut Schmidt, Francois Mitterand oder irgendeiner der vielen italienischen Regierungschefs die Nachkriegszeit in Westeuropa bestimmten, und dessen Zukunft gestalteten. Diese Männer agierten wie wahre Patrioten und nicht wie ihre Nachfolger als bloße US-koloniale Administratoren. Washington niest nur leicht, und Europa kriegt den Stockschnupfen, Ohrensausen, Podagra und Zipperlein.

Auch die ehemaligen Sowjet-Randstaaten in Ost-Europa sind ebenfalls in einen reinen US-Kolonialstatus abgesunken, obwohl sich dort ebenfalls starker Unwillen regt, wie beispielsweise in Ungarn. In Ungarn muss jetzt jeder Wohlfahrtsempfänger 8 Stunden Arbeit am Tag als Gegenleistung erbringen, außerdem darf jeder Anwohner einen mit Beute weglaufenden Dieb oder Einbrecher sofort ohne Warnung in den Rücken schießen, was als Notwehr gilt.

Doch westliche Gutmenschen verlangen für derartige Verbrecher dieser Art a) Verständnis und b) noch eine Belohnung für diese armen, völlig unwissenden Fremden, die gerade erst begannen - sich etwas zu gewaltsam vielleicht - zu integrieren.


Zweiter "Kalter Krieg" oder darf es auch ein bisschen mehr sein?

Putin weiß aber andererseits auch, dass die Tage des Dollars als Weltleitwährung und damit die Zeit des US-Welt-Imperiums ablaufen. Diese Phase des Verfalls, ob langsam oder schnell, ist bereits angelaufen.

Wenn die amerikanische Führung keinen Weg findet, die internationalen Konditionen radikal zu ändern, sprich die beiden Hauptgegner ihres globalen Finanzkapitalismus (Russland und China) wie auch Indien, und ebenfalls den deutschen Exportweltmeister, bald auszuschalten, wird ihr Weltreich mit Sicherheit kollabieren.

Aus diesem Grund muss von Seiten des Westens zumindest ein Zweiter Kalter Krieg zum Laufen, und im Idealfall ein Heißer WK III ins Rollen gebracht werden. Schließlich darbt das weitgehend de-industrialisierte Amerika und seine noch verbliebene Hauptindustrie, also die Waffenbranche, leise vor sich hin. Hier muss dringend Abhilfe geschaffen und der Konjunktur auf die Beine geholfen werden.

Hierbei müssen natürlich die Europäer die zentrale Opferrolle spielen, eine absolute Selbstverständlichkeit. Das sieht schließlich jeder ein. Die hoch lukrative Kriegsfinanzierung besorgt Amerika und das nachfolgende Abkassieren der Kriegsschulden plus Megazins, einschließlich den Raub allen Staatsgoldes, wie auch den ertragreichen Wiederaufbau zum krönenden Abschluss.

Ein rückgratloses West-Europa, welches nicht einmal seine eigenen Interessen wahrnehmen kann, und ein sich andienendes Ost-Europa, schreien beide geradezu danach, ein ordentliches Schlachtfeld zwischen West und Ost zu erschaffen bzw. zu werden. Natürlich zugunsten der US-Herrscher und zulasten der europäischen wirtschaftlichen Konkurrenz (Deutschland schon wieder als Exportweltmeister, und dies trotz zwei verheerender, verlorener Kriege), welche durch diese globale Dominanz in der Ausfuhrbranche die noch verbliebene Exportindustrie der USA empfindlich stört.

Ebenso müssen die russischen Ausbrecher aus dem globalen Finanzgefängnis, sowie der Mega-Goldhorter China, die sich alle dem Zinsdienst der Wall Street entziehen, mal kräftig eins auf den Deckel kriegen, oder rasch wieder eingefangen werden, sonst schaffen diese schlimmen Beispiele am Ende noch Nachahmer.

Kein Wunder, dass die Russen eine derartige Lage sehr ernst nehmen. Primitiv ausgedrückt: Amerika braucht einen Großkrieg, einfach um mit ihrem Finanzsystem zu überleben, und so die Weltmacht Nummer Eins bleiben zu können. Außerdem muss man für das nachfolgende Elend glaubhaft einen Schuldigen präsentieren können. Die Sündenbock-Rolle ist doch Russland und seinem Führer wie auf den Leib geschnitten. Ein solches Szenario hätte jedoch einen ganz großen Gewinner: Die Edelmetalle werten auf, und deren systematische Preisdrückerei durch Papiergold und Papiersilber endet.

Daher auch das messianische Gerede vom bitterbösen Putin, der jetzt schon an allem Schuld ist, was auf der Welt schief läuft. Das wichtige Feld von Ideologie und Propaganda wird sorgfältig vorbereitet. Die «richtigen Bilder» in den Köpfen der Menschen werden durch die westlichen Medien Tag und Nacht geformt und endlos wiederholt. Selbst die Lüge wird zur Wahrheit, wenn sie öffentlich oft genug wiederholt wird, nach dem Motto von Lieschen Müller: «Ich hab`s doch alles im Fernsehen klar gesehen. Alles stimmt immer, was die da zeigen».


Warnung durch effiziente Vorbereitungen, präventives Handeln und etwas Ballistik

Zunächst einmal versuchen die Russen ihr Bestes, den Amerikanern glaubhaft zu machen, dass im Falle eines heißen Konfliktes in Europa, das US-«Homeland» völlig anders wie im WK II nicht ungeschoren davonkäme.

Wenn mögliche kriegerische Maßnahmen in Europa, die Existenz Russlands und seiner Menschen bedrohen, wird Moskau entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten, die diesmal die Existenz der USA und seiner Menschen im gleichen Maße bedrohen.

Die Idee des «Gleichgewichts des Schreckens», unter der die Welt bis zum Ende des Kalten Krieges so lange lebte, ist alles andere als tot. Sie feiert unter westlichem Propagandaregen gerade wieder ihre Auferstehung. Das alles unter der Hymne: «Wir sind die Welt», wie sie die NATO-Führung nebst Spitzenpolitikern fast täglich vor den TV-Kameras voller Begeisterung absingen.

Den zweiten Teil dieser 3-teiligen Serie "Kalter Krieg II" können Sie hier und den dritten Teil hier anschauen.

© Prof. Hans-Jürgen Bocker
www.profbocker.ch


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