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Die Euro-Krise kehrt zurück

17.02.2017  |  Markus Blaschzok
Der im Mainstream renommierte Harvard Ökonom Kenneth Rogoff hat diese Woche eine Rückkehr der Euro-Krise vorausgesagt und erstmals die wirkliche Schuldenlast Deutschlands zugegeben. "Die Last der deutschen Schulden ist höher, als die Zahlen es vermuten lassen. Sie sind nicht in der Bilanz, aber eines Tages werden sie fällig - und die Deutschen sollten darauf vorbereitet sein." Dieser den Eliten nahestehende Pseudo-Ökonom hat nur 5 Jahre länger gebraucht als die Ökonomen der Österreichischen Schule, die zum Teil bereits vor 10 Jahren vor diesen Entwicklungen warnten, um letztlich auch in der Realität anzukommen.

Noch vor kurzer Zeit hatte er all jenen libertären Ökonomen, die vor den gigantischen impliziten Schulden für Deutschland durch die EZB, Target2, ESM, OMT und weiteren Vehikeln der Europäischen Union warnten, als "Verschwörungstheoretiker" diskreditiert und den Mund verboten. Im Target2 System stehen mittlerweile implizite Schulden für Deutschland in Höhe von 800 Mrd. Euro im Feuer, die fällig werden, wenn es zum Zusammenbruch der EU oder des Euros kommen sollte. In Italien ist ein Viertel der Industrie seit vor der Krise von 2008 verloren gegangen und die PIGS Krisenländer konnten sich wegen dem Euro seit 2008 nicht erholen.

Da Frankreich sowie die Niederlande Referenden zum Austritt aus der Europäischen Union und dem Euro planen, steigen die Risikoaufschläge für Staatsanleihen stark an. Die Zinsdifferenz zwischen französischen und deutschen Staatsanleihen ist so hoch wie seit dem Krisenjahr 2012 nicht mehr und Spekulanten beginnen bereits wieder gegen die Eurozone zu wetten. Die Gefahr eines Dominoeffektes, der zu einer Lawine an neuen Schulden führt, ist daher sehr hoch.

Die Forderungen der Bundesbank gegenüber dem Target2-System sind damit fast dreimal so hoch wie der gesamte Bundeshaushalt für ein Jahr, der gerade einmal bei 300 Mrd. Euro liegt. Eine Rückzahlung der Schulden an die Bundesbank ist bei einem Austritt sehr unwahrscheinlich. Die Zeche zahlt in jedem Fall der Steuerzahler über höhere Steuern oder eine Abwertung der Währung, wodurch die Renten- und Pensionsansprüche real deutlich sinken werden.

Da die Europäische Zentralbank bis Ende 2017 monatlich 60 Mrd. Euro neues Geld drucken wird, ist ein weiterer Anstieg der Target2 Salden äußerst wahrscheinlich, wobei der Saldo bei der Bundesbank dann 1 Billionen Euro überschreiten könnte.

Aktuell haben ein positives Saldo Deutschland (796 Mrd. Euro), Luxemburg (187 Mrd. Euro) und die Niederlande (87 Mrd. Euro), während beispielsweise Spanien mit einem negativen Saldo von -328 Mrd. Euro bei den Nordländern in der Kreide steht. Griechenland ist mit 183% des Bruttoinlandsproduktes verschuldet und auch Italien (133%), Spanien (100%) und Frankreich (97%) haben sehr hohe explizite Staatsschulden, während diese in der Bundesrepublik (65% = 2 Billionen Euro) und den Niederlanden (63%) oberflächlich relativ niedrig sind. In den 2 Billionen Euro sind natürlich nicht die Pensions- und Rentenanwartschaften sowie die Risiken aus den internationalen Rettungsprogrammen und den zusätzlichen Kosten der illegalen Immigration berücksichtigt.

Zieht man das mit in die Berechnung ein, so kommt man auf eine Staatsschuld Deutschlands von über 9 Billionen Euro oder mehr als 300% des BIPs, was zeigt welch gigantische Belastungen auf den Steuerzahler in den kommenden Jahren zukommen werden. Diese Verpflichtungen können nur über höhere Steuern oder höhere Inflation gelöst werden, wofür letztlich immer der deutsche Steuerzahler geradestehen wird. In Deutschland gibt es nach neuesten Berechnungen nur noch 15 Mio. Nettozahler, während der Rest der 65 Mio. Menschen von den Transferleistungen dieser 15 Mio. hochproduktiven und fleißigen Deutschen lebt.

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Die deutschen Staatsschulden betragen 2 Billionen Euro und könnten durch Target2 schnell um eine Billionen Euro anwachsen.


Die expansive Geldpolitik der EZB wirkt über den schwachen Euro in den wettbewerbsstarken Ländern wie Deutschland oder den Niederlanden wie ein Dopingmittel. Dies führte dazu, dass Deutschland mit einem Außenhandelsüberschuss von 250 Mrd. Euro nach China nun Vize-Exportweltmeister ist. Grundsätzlich ist die Schaffenskraft des deutschen Volkes ein Grund zur Freude, doch erhalten wir für die in Deutschland produzierten Güter zu einem großen Teil lediglich nicht einbringbare Forderungen oder wertloses Baumwollgeld, das in Staatsanleihen investiert wird und man am Ende des Tages größtenteils wertlos abschreiben muss.

Die deutsche Exportwirtschaft wird über den schwachen Euro auf Kosten des Steuerzahlers quersubventioniert, da das Eurokorsett sowie die zentralistische Gesetzgebung in Brüssel natürliche Anpassungsprozesse verhindern.


Die Inflation ist zurück und entwertet das Papiergeld

Die USA sind auf Platz 17 der ökonomisch freiesten Länder abgerutscht, während die Teuerung im Januar zuletzt mit einer Jahresrate von 2,5% durch die Decke ging. Dies ist der stärkste Anstieg der Preise in den USA der letzten fünf Jahre. Diese zogen in den letzten Monaten sukzessive an und so müssen die Amerikaner Monat um Monat mehr für ihre Güter und Dienstleistungen ausgeben. Zum Vormonat gab es einen stärkeren Sprung bei den Preisen um 0,6%, der primär durch gestiegene Energiepreise verursacht wurde.

In den letzten beiden Jahren hatte der Verfall des Rohölpreises dafür gesorgt, dass gestiegene Preise für Nahrungsmittel, Krankenversorgung, Wohnen, Bildung und Dienstleistungen kompensiert wurden und so die Teuerung relativ niedrig ausfiel. Jetzt ziehen die Energiepreise jedoch wieder an und der Anstieg der Konsumentenpreise fällt daher umso stärker aus und dürfte auch nachhaltig sein. Normalerweise würde die US-Notenbank mit steigenden Leitzinsen auf ein Anziehen der Teuerung reagieren, doch die fragile Wirtschaft und unterkapitalisierte Bankensystem dürften ihr die Hände binden.


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