Suche
 
Folgen Sie uns auf:

"Ich betrachte Gold als grundlegendste globale Währung"

08.03.2017  |  Mack & Weise
Geldpolitik

Open in new window

Im Februar erreichten die Target2-Forderungen der Bundesbank, also deren unfreiwilligen, durch nichts gedeckten Kredite gegen das Eurosystem, einen neuen Höchstwert.

Angesichts der ungelösten Haushalts- und Wachstumsprobleme der Club Med-Staaten, der völlig aussichtslosen Lage Griechenlands und der im europäischen Superwahljahr zu erwarteten Turbulenzen, wird immer offensichtlicher, dass das zur Beruhigung der "Märkte" 2012 gegebene Whatever-it-takes-Versprechen Draghis mit dem Ankauf von aktuell 1.388 Mrd. Euro an Staatsanleihen zwar erfüllt wurde, ohne damit allerdings die Endlos-Krise der Eurozone auch nur ansatzweise lösen zu können.

Da nach dem geldpolitischen Experiment der vergangenen Jahre inzwischen sogar bestimmte für das EZB-Kaufprogramm qualifizierte Anleihen einzelner Euro-Staaten (vornehmlich Deutschland!) knapp zu werden drohen, wundert es nicht, dass die verantwortlichen EZB-Weichwährungsexperten die nächsten Tabubrüche planen, um auch in Zukunft ja nicht den Bleifuß vom Billionen schweren "Gelddruck"-Gaspedal nehmen zu müssen.

So soll laut EZB-Sitzungsprotokoll das sich derzeit noch am EZB-Eigenkapitalanteil der Länder orientierende Staatsfinanzierungsprogramm zugunsten der Club Med-Länder derart "flexibilisiert" werden, dass künftig "Abweichungen" vom Kapitalschlüssel "möglich und unvermeidbar" sein werden!

Open in new window

Darüber hinaus wurde angesichts der sich kräftig beschleunigenden Teuerungsraten in der Eurozone (02/17: 2,0%) auch das selbstdefinierte EZB-Preisstabilitätsziel von bisher "unter, aber nahe zwei Prozent" vorsorglich schon mal neu definiert.

Zukünftig will die EZB erst dann geldpolitische Bremsmaßnahmen ergreifen, wenn ihre neu formulierten vier Bedingungen erfüllt sind: Die Teuerung muss sich in allen Euro-Staaten angleichen, sie muss "nachhaltig" und nicht "vorübergehend" sein (!?), sie "soll mittelfristig bei etwa 2 Prozent liegen" (damit peilt die EZB nun erst einmal eine Inflationsrate von 4 Prozent an!) und darf nicht (sic) das Resultat der ultralockeren EZB-Geldpolitik sein!?

Mit dieser Beliebigkeitsdefinition verabschiedet sich die EZB völlig unbeschwert von allen objektivierbaren geldpolitischen Handlungskriterien, womit der inflationären Enteignung der Sparer in der Eurozone nun endgültig Tür und Tor geöffnet wird.


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!



Weitere Artikel des Autors


Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"