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Wie geht es weiter für Gold, den Dollar und die Aktien?

27.03.2017  |  Axel Merk
Die letzten beiden Zinsanhebungen in den Vereinigten Staaten haben den US-Dollar geschwächt. Warum ist das so und welche Aussichten ergeben sich aktuell für den Dollar, andere Währungen und Gold? Wenn wir einmal dabei sind, werden wir auch gleich noch einen Blick auf die künftige Entwicklung des Aktienmarktes werfen.

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Die Aktien

Der obenstehende Chart zeigt den Aktienindex S&P 500, den Goldpreis und den US-Dollar-Index ab Anfang 2016. Das letzte Jahr begann mit einem Einbruch der Aktienkurse, der schon bald darauf wieder vergessen war. Der langjährige Bullenmarkt setzte sich fort. Nach der Präsidentschaftswahl im November 2016 begann eine Phase, die oft als Trump-Rally bezeichnet wird. Die Volatilität der Aktienmärkte ist unterdessen auf ein historisches Tief gesunken. Seit Kurzem werden an vielen Handelstagen offenbar zunächst Kursverluste verzeichnet, doch Rallys später am Tag sind recht verbreitet (möglicherweise, weil die Privatanleger verstärkt in Indexfonds investieren).

Wie kann es für die Aktienmärkte nun weitergehen? Jeff Gundlach, CEO und Gründer eines Investmentunternehmens, sagte kürzlich, dass es nur dann zu einer Baisse an den Aktienmärkten kommt, wenn sich die Konjunktur eintrübt, und dass seine Indikatoren nicht auf eine Rezession hindeuten. Wir stimmen der Aussage zu, dass Bärenmärkte meist mit einem wirtschaftlichen Abschwung einhergehen, aber bei allem Respekt gegenüber Mr. Gundlach - der Crash vom Oktober 1987 war eine bemerkenswerte Ausnahme.

Dieser Kurssturz war die Folge zu hoher Bewertungen in einer Marktumgebung, in der "nichts schiefgehen konnte", denn das Konzept der Wertsicherungsstrategie war gerade in Mode. Ohne jetzt im Detail erklären zu wollen, wie die Absicherung damals üblicherweise funktionierte, möchte ich zumindest anmerken, dass sie von der Liquidität des Marktes abhängig war. Als die Verbindung zwischen des S&P-500-Terminmarkts mit den zugrundeliegenden Aktien zusammenbrach, legte der Markt einen echten Sturzflug hin.

Ich erwähne das, weil ich in der heutigen Situation Parallelen zum Jahr 1987 sehe, einschließlich eines meiner Ansicht nach übertriebenen Vertrauens in die Marktliquidität als Garant für die ununterbrochene Fortsetzung des Bullenmarktes, d. h. ohne dass es zu einem Flash-Crash oder einer anderen, bislang noch namenlosen Art von Crash kommt. Es ist wohlgemerkt äußerst schwierig, den Zeitpunkt eines solchen Einbruchs vorherzusagen. Das heißt jedoch nicht, dass man sich nicht auf dieses Risiko einstellen sollte.


Die Anleihen

Wenn ich schon die Aktien nicht mag, was ist dann mit den Anleihen? Die kurzfristigen Rendite sind in letzter Zeit zwar gestiegen, doch die längerfristigen Zinsen liegen schon seit einer ganzen Weile innerhalb einer engen Handelsspanne und haben sowohl bei Bären als auch bei Bullen zu Frustration geführt.

Es heißt oft, dass sich die Anleihen gut entwickeln, wenn es an den Aktienmärkten abwärts geht, aber verlassen Sie sich lieber nicht darauf - nicht einmal die historische Korrelation ist stabil. Noch wichtiger ist allerdings die Tatsache, dass viele Investoren, wie wir in Gesprächen erfahren haben, nach Renditen greifen: Wir erleben, dass raffinierte, institutionelle Investoren verschiedenen Zielgruppen direkte Kreditdienstleistungen bieten. Ihnen allen ist gemeinsam, dass die so erzielten Rendite höher sind als die Kapitalerträge, die derzeit mit traditionellen Anleiheinvestitionen generiert werden.

Die Verkaufsargumente für diese Investments sind zwar ziemlich überzeugend, doch das ändert nichts an der Tatsache, dass ertragsstarke Anlagen unseren Analysen zufolge eine höhere Korrelation zu riskanten Investments wie Aktien aufweisen - insbesondere dann, wenn es an den Aktienmärkten zu einer Baisse kommt.

Anders gesagt: Glauben Sie nicht, dass Sie Ihr Portfolio gut diversifiziert haben, wenn es aus Aktien und hochverzinslichen Junk-Bonds besteht. Anleger, die in solche Anleihen investieren, glauben unter Umständen nicht, dass sie selbst betroffen sind. Ich möchte Sie dennoch zur Vorsicht mahnen. Nehmen Sie die Master Limited Partnerships im US-Ölsektor als warnendes Beispiel - viele dieser Investments haben sich auch nicht gerade gut entwickelt.



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