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Daten China top - USA weitgehend Flop …

18.04.2017  |  Folker Hellmeyer
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Der Einzelhandel legte per März im Jahresvergleich um 10,9% nach zuvor 9,5% zu. Die Prognose lag bei 9,6%. Hier kam es zum stärksten Wachstum seit Dezembe 2015.

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© Reuters


Damit kommen wir zum Ex-Motor der Weltwirtschaft, den USA, die fraglos mit circa 16% Anteil an der Weltwirtschaft bedeutend sind, aber eben auch nicht mehr als die EU. Der Index der National Association of the Home Builders (NAHB) sank per Berichtsmonat April von 71 auf 68 Punkte. Die Prognose bei 70 Zählern wurde klar verfehlt. Der NY Fed-Manufacturing Index sank per April völlig unerwartet von stellaren 16,4 auf magerer 5,2 Punkte. Die Prognose lag bei 15 Zählern. Hier wurde der schwächste Wert seit November 2016 markiert.

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© Moody’s Analytics


Am Freitag war die Veröffentlichung der Einzelhandelsumsätze der USA per Berichtsmonat März von erhöhter Bedeutung. Es kam unerwartet zu einem Rückgang um 0,2% im Monatsvergleich in dieser nicht inlationsbereinigten Datenreihe. Die Prognose lag bei -0,1%.

Der Makel bei dieser Veröffentlichung lag bei der Revision des Vormonatswerts von +0,1% auf -0,3%. Damit lieferte diese nicht inflationsbereinigte Datenreihe der Einzelhandelsumsätze im ersten Quartal (Januar +0,5%, Februar -0,3%, März -0,2%) eine Nullnummer. Diese Nullnummer steht im Widerspruch zu den hochfahrenden Niveaus des Verbrauchervertrauens. Fakten holen Gefühle immer ein …

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© Moody’s Analytics


Der Vollständigkeit halber wird auch der Index der US-Verbrauchervertrauens nach Lesart der Universität Michigan per April nicht außer Acht gelassen. Was interessieren schon Fakten, lautet die breite Überschrift. Die Laune der Verbraucher geht hoch, auch wenn sie sich an den Kassen verweigern. Der Index legte per April von 96,9 auf 98,0 Punkte zu und markierte den höchsten Wert seit Januar. Die Prognose lag bei 95,4 Zählern.

In der Taktung der Energiepreise und der Basiseffekte bewegt sich derzeit die Preisinflation in der westlichen Welt. Die Basiseffekte und die leichten Rückgänge per Februar/März im Energiesektor signalisieren leichte Entspannung. Per März kam es im Monatsvergleich zu einem Rückgang der Verbraucherpreise um 0,3%. Im Jahresvergleich stellte sich ein Preisanstieg um 2,4% nach zufvor 2,8% ein. Die Kernrate sank von 2,2% auf 2,0%.

Die Federal Reserve Atlanta sah sich genötigt, am 14. April die Prognose des US-BIP per 1. Quartal von 0,6% auf 0,5% herabzusetzen (auf das Jahr hochgerechnete Fassung). Damit sind die hochfahrenden Erwartungen zu Beginn des Quartals in sich zerfallen. Am Devisenmarkt sind diese Fakten offensichtlich ebenso wenig wie am Edelmetallmarkt angekommen.

Mein Kollege Moritz Westerheide hatte sie ja bereits am Donnerstag auf die Qualitätsmängel dieses Wachstums im Hinblick auf die öffentlichen Haushaltsdefizite aufmerksam gemacht.

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Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0450-1.0480 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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