Warum langfristige Kursziele für Gold bedeutungslos sind
06.05.2017 | Steve Saville
Viele Marktbeobachter spekulieren gerne darüber, wohin sich der Goldpreis in Dollar letztlich bewegen wird. Manche behaupten, dass er bis auf 3.000 $ klettern wird, andere glauben, dass ein Top frühestens bei 5.000 $ gebildet wird, und der ein oder andere prophezeit sogar einen Anstieg bis auf 50.000 $. All diese Vorhersagen sind bedeutungslos.
Langfristige Kursziele für den Goldpreis in US-Dollar sind deshalb bedeutungslos, weil sie a) die zukünftigen Änderungen der Kaufkraft des Dollars nicht berücksichtigen und auch gar nicht berücksichtigen können, da diese nicht vorhersehbar sind, und b) der Erhalt der Kaufkraft der einzige vernünftige Grund ist, aus dem eine rational denkende Person überhaupt Geld anlegt.
Um das anhand eines hypothetischen Beispiels genauer zu erklären, wollen wir einmal annehmen, dass man mit einem US-Dollar in fünf Jahren nur noch 20% der alltäglichen Waren und Dienstleistungen kaufen kann, die man heute dafür bekommen. In diesem Fall muss der Dollarpreis von Gold bei rund 6.500 $ je Unze liegen, damit Gold seinen aktuellen Wert gemessen an seiner Kaufkraft behält. Anders ausgedrückt wird jeder Anleger, der Gold heute für ca. 1.300 $ je Unze kauft und hält in realen Werten (der einzige Maßstab, der zählt) einen Verlust machen, wenn der Goldpreis im April 2022 nicht bei mindestens 6.500 $ liegt.
Das Problem lässt sich auch anhand eines Beispiels aus der realen Welt verdeutlichen: Wenn z. B. ein Einwohner Simbabwes zwischen 2007 und 2009 eine kleine Menge Gold, aber sonst nicht allzu viel besaß, wäre er in diesem Zeitraum zum Billionär in Simbabwe-Dollars geworden, aber trotzdem arm geblieben.
Die Sache mit der Kaufkraft ist der Grund dafür, dass ich langfristige Prognosen zum Wert von Gold höchstens in Form von nicht-monetären Vergleichswerten treffe. Während der ersten zehn Jahre dieses Jahrhunderts vertrat ich z. B. die Ansicht, dass sich der langfristige Goldbullenmarkt so lange fortsetzen würde, bis das Verhältnis zwischen dem Dow Jones und dem Goldpreis mindestens bis auf 5 fiele, und sich potentiell fortsetzen könnte, bis dieses Verhältnis auf 1 fällt.
Das Tief, welches das Dow/Gold-Verhältnis 2011 bei 5,7 erreichte, war nicht allzu weit von dem Bereich entfernt, in dem ich die Bildung eines Bodens erwartet hatte, doch ich bezweifle, dass der langfristige Abwärtstrend bereits vorüber ist. Nichtsdestotrotz basieren keine meiner Käufe und Verkäufe in diesem Jahr auf der durchaus realistischen Möglichkeit, dass das Dow/Gold-Verhältnis eines Tages auf 1 fällt. Derart langfristige Prognosen sind nur von akademischen Interesse - oder sollten das zumindest sein.
Würde man mich zwingen, eine sehr langfristige Vorhersage zum Goldpreis in US-Dollar abzugeben, würde ich "unendlich" sagen. Eines Tages wird der US-Dollar seinen Wert völlig verlieren und dann wird der Wert von Gold in US-Dollar unendlich werden. Andererseits wird das dann auch auf alles andere zutreffen, das die Menschen besitzen wollen.
© Steve Saville
www.speculative-investor.com
Dieser Artikel wurde am 24. April 2017 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Langfristige Kursziele für den Goldpreis in US-Dollar sind deshalb bedeutungslos, weil sie a) die zukünftigen Änderungen der Kaufkraft des Dollars nicht berücksichtigen und auch gar nicht berücksichtigen können, da diese nicht vorhersehbar sind, und b) der Erhalt der Kaufkraft der einzige vernünftige Grund ist, aus dem eine rational denkende Person überhaupt Geld anlegt.
Um das anhand eines hypothetischen Beispiels genauer zu erklären, wollen wir einmal annehmen, dass man mit einem US-Dollar in fünf Jahren nur noch 20% der alltäglichen Waren und Dienstleistungen kaufen kann, die man heute dafür bekommen. In diesem Fall muss der Dollarpreis von Gold bei rund 6.500 $ je Unze liegen, damit Gold seinen aktuellen Wert gemessen an seiner Kaufkraft behält. Anders ausgedrückt wird jeder Anleger, der Gold heute für ca. 1.300 $ je Unze kauft und hält in realen Werten (der einzige Maßstab, der zählt) einen Verlust machen, wenn der Goldpreis im April 2022 nicht bei mindestens 6.500 $ liegt.
Das Problem lässt sich auch anhand eines Beispiels aus der realen Welt verdeutlichen: Wenn z. B. ein Einwohner Simbabwes zwischen 2007 und 2009 eine kleine Menge Gold, aber sonst nicht allzu viel besaß, wäre er in diesem Zeitraum zum Billionär in Simbabwe-Dollars geworden, aber trotzdem arm geblieben.
Die Sache mit der Kaufkraft ist der Grund dafür, dass ich langfristige Prognosen zum Wert von Gold höchstens in Form von nicht-monetären Vergleichswerten treffe. Während der ersten zehn Jahre dieses Jahrhunderts vertrat ich z. B. die Ansicht, dass sich der langfristige Goldbullenmarkt so lange fortsetzen würde, bis das Verhältnis zwischen dem Dow Jones und dem Goldpreis mindestens bis auf 5 fiele, und sich potentiell fortsetzen könnte, bis dieses Verhältnis auf 1 fällt.
Das Tief, welches das Dow/Gold-Verhältnis 2011 bei 5,7 erreichte, war nicht allzu weit von dem Bereich entfernt, in dem ich die Bildung eines Bodens erwartet hatte, doch ich bezweifle, dass der langfristige Abwärtstrend bereits vorüber ist. Nichtsdestotrotz basieren keine meiner Käufe und Verkäufe in diesem Jahr auf der durchaus realistischen Möglichkeit, dass das Dow/Gold-Verhältnis eines Tages auf 1 fällt. Derart langfristige Prognosen sind nur von akademischen Interesse - oder sollten das zumindest sein.
Würde man mich zwingen, eine sehr langfristige Vorhersage zum Goldpreis in US-Dollar abzugeben, würde ich "unendlich" sagen. Eines Tages wird der US-Dollar seinen Wert völlig verlieren und dann wird der Wert von Gold in US-Dollar unendlich werden. Andererseits wird das dann auch auf alles andere zutreffen, das die Menschen besitzen wollen.
© Steve Saville
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Dieser Artikel wurde am 24. April 2017 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.