Louis James: Die besten Investments für die beginnende Goldhausse

Wenn ich gefragt werde, wie sich der Goldpreis meiner Meinung nach entwickeln wird, stelle ich oft eine Gegenfrage: "Was sehen Sie, wenn Sie sich in der Welt umschauen? Sehen Sie eine Welt, die vernünftiger und vorhersehbarer wird, oder sehen Sie eine Welt, die chaotischer und gefährlicher wird?" Wenn Ihre Antwort darauf "vernünftiger und vorhersehbarer" ist, wollen Sie vielleicht nicht allzu viel Gold in Ihrem Portfolio halten. Wenn ich mich in der Welt umsehe, habe ich allerdings das Gefühl, dass der Wahnsinn überhand nimmt, und zwar sowohl zu Hause als auch im Ausland. In meinen Augen sind alle Gründe für den Besitz von Gold nach wie vor intakt.


The Gold Report: Gibt es noch andere Rohstoffe, deren Entwicklung Sie genau verfolgen?

Louis James: Die Korrelation zwischen Gold bzw. Gold und Silber und den Rohstoffen ist im Allgemeinen sehr hoch. Man könnte argumentieren, dass Ende 2015 ein Boden gebildet wurde, und zwar nicht nur im Goldsektor, sondern an allen Rohstoffmärkten. Der Superzyklus der Rohstoffe hat seinen Tiefpunkt durchschritten und der Trend zeigt wieder aufwärts. Aber die Kurse steigen nie geradlinig an. Wir stehen am Beginn eines langen Bullenmarktes der Rohstoffe, einschließlich Gold. Letzteres bekommt dabei zusätzlichen Rückenwind durch die Käufe der Investoren, die das gelbe Metall als sicheren Hafen betrachten.

Prinzipiell verfolge ich die Entwicklung aller mineralischen Rohstoffe. Im Moment mag ich Zink, Kupfer und Nickel aufgrund des beschränkten Angebots. Von Zeit zu Zeit begeistern sich die Anleger für ausgefallene Metalle. Kobalt ist derzeit in Mode. Ich selbst stehe diesen wenig gehandelten Metallen, die nicht über die gleiche Markttiefe und Transparenz verfügen wie die Metalle mit größerem Handelsvolumen, eher argwöhnisch gegenüber. Das heißt nicht, dass Sie an diesen Märkten keinen Gewinn machen können - es heißt nur, dass es sehr riskant ist.

Obwohl ich einen Newsletter namens "International Speculator" schreibe, bin ich sehr risikoscheu. Ein rational handelnder Spekulant sorgt dafür, dass die Chancen zu seinen Gunsten stehen. Ich spekuliere viel lieber an einem Markt, an dem ich sehen kann, dass der Trend mein Freund ist, als dass ich auf ein Investment setzte, das im Moment vielleicht spannend ist, wo ich aber nie wirklich vorhersagen kann, was als Nächstes geschieht. Bei den Aktien, die ich empfehlen würde, bin ich äußerst wählerisch.


The Gold Report: Welche Investmenttheorie haben Sie aktuell in Bezug auf die Rohstoffunternehmen?

Louis James: Genau genommen habe ich zwei. Am meisten begeistert mich im Moment eine Theorie, die ich die "Goldene Startbahn" nenne. Denken Sie an die Charts, die den Lebenszyklus der Aktie eines Explorationsunternehmens darstellen. Die Aktie dümpelt zunächst ziemlich wertlos vor sich hin. Doch dann, wenn das Unternehmen Glück hat, macht es eine Entdeckung und der Kurs steigt vertikal nach oben.

Nach der Entdeckung beginnt die "langweilige, technische Entwicklungsphase" und die Aktie gibt wieder nach. Wenn sich die gefundene Lagerstätte schließlich als wirklich wertvoll erweist, klettert der Kurs wieder nach oben, während das Unternehmen die Minenproduktion vorbereitet. Dann folgt ein großes Fragezeichen, denn eine Mine ist ein Asset, das im Laufe der Zeit an Wert verliert. Je mehr man abbaut, desto weniger ist übrig. Das Unternehmen muss also weitere Entdeckungen machen oder Übernahmen durchführen, um zu wachsen und sein Kursniveau zu halten. Andernfalls schwindet der Wert im Laufe der Zeit, während die Lagerstätte ausgebeutet wird.



Doug Casey hat mir von diesem Muster erzählt, als ich 2004 anfing für Casey Research zu arbeiten. Aus diesem Grund mögen wir den Explorationssektor - hier sind die Unternehmen mit dem größten Gewinnpotential zu finden. Eine spannende Entdeckung kann den Wert einer Explorationsgesellschaft vervielfachen.