Edelmetalle Aktuell
15.11.2006 | Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft der W.C. Heraeus GmbH mit Stammsitz in Hanau. Das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH ist für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberlick in mehreren Sprachen.
Das gelbe Metall begann am Montag bei 630 $ je Unze und damit exakt auf dem Schlusskurs der Vorwoche. In den ersten drei Tagen dümpelte es dann in einer enge Spanne zwischen 622 $ und 628,50 $ je Unze. Am Mittwoch fiel die Notierung, bedingt durch Gewinnmitnahmen und vor dem Hintergrund eines fallenden Ölpreises und eines vorübergehend festeren Dollars auf 613 $ je Unze zurück. Die sich unmittelbar anschließende Erholung wurde dann von Spekulanten und Investoren hervorgerufen, physische Käufer hielten sich trotz des vorherigen Preisrückgangs auffallend zurück. Letztere kamen erst wieder später, in der Nähe von 630 $ je Unze auf den Markt zurück, ein Niveau, das erreicht wurde, nachdem der Ölpreis wieder auf über 61 $ je Barrel anstieg und der Euro gegenüber auf Dollar auf deutlich über 1,28 zulegte.
Auch am heutigen Freitag dauerte die Rallye zunächst noch an, in der Spitze erreichte das gelbe Metall dabei Kurse um 636,50 $ je Unze. Angestachelt wurden die Gewinne neben den oben bereits erwähnten Gründen auch von Bemerkungen des chinesischen Zentralbankchefs Zhou, der auf einer Konferenz in Frankfurt sagte, dass die chinesische Notenbank ihre gewaltigen Devisenreserven von über 1 Billion Dollars auch aktiv umschichten würde. Allerdings nahm er dabei Gold ausdrücklich aus, dies sei eine "separate Geschichte". Wir rechnen nicht damit, dass die Chinesen in absehbarer Zeit in größerem Umfang Gold kaufen werden, dazu ist das aktuelle Preisniveau zu hoch und, für größere Käufe, die Liquidität des Marktes zu gering.
Für die nächste Woche sind wir noch nicht davon überzeugt, dass sich die Rallye ohne vorherige Konsolidierungsphase ungebremst fortsetzen kann. In den letzten Stunden gab die Notierung bereits 7 Dollars ab und das Metall handelt nahe der aktuellen charttechnischen Unterstützungslinie bei 628 $ je Unze. Es erscheint deshalb nicht ausgeschlossen, dass das gelbe Metall diese zunächst durchbricht und in die Region von 620 $ je Unze zurückfällt.
Mittelfristig muss die Marke von 615 $ auf jeden Fall halten, ansonsten wäre der jüngste Aufwärtstrend durchbrochen und das Metall fände wohl bis hinunter zur Marke von 600 $ wenig Freunde. Auf der anderen Seite des Preisbandes würde ein im Moment eher unwahrscheinliches, kurzfristiges Durchbrechen der Marke von 640 $ je Unze den jüngsten Aufwärtstrend noch einmal deutlich beschleunigen, in einem solchen Fall wären dann auch Kurse über 655 $ vorstellbar.
Ein möglicher Einflussfaktor, der in den letzten Tagen in der Diskussion immer deutlicher in den Vordergrund rückte, ist die Preisentwicklung bei den NE-Metallen. Diese haben in den letzten Wochen und Monaten nur relativ wenig Aufmerksamkeit bei Edelmetallhändlern und -investoren gefunden, allerdings scheint sich das Bild nun langsam zu wenden. Mehr und mehr Kommentatoren haben in jüngster Zeit vor einem Platzen der Preisblase bei den Industrie-Metallen gewarnt und auch davor, dass dies mit Sicherheit auch negative Auswirkungen auf die Edelmetalle hätte.
Von den Minen gab es in den letzten Tagen wieder eine Reihe von Nachrichten, Kinross Gold gab zum Beispiel die freundliche Übernahme von Bema Gold bekannt. Der Aktientausch hat einen Umfang in Höhe von 3,1 Milliarden Dollars, Kinross dürfte damit seine Position in den Top-Liga der Goldproduzenten (aktuell ist das Unternehmen auf dem 8. Platz) weiter festigen.
Unterdessen verringern die Minengesellschaften die Menge der offenen Terminabsicherungsgeschäfte weiter. Im dritten Quartal verringerten sich die ausstehenden Positionen um weitere zwei Millionen Unzen. Diese kommen zu dem Rückgang in Höhe von 5 Millionen Unzen des ersten Halbjahres hinzu. Im dritten Quartal 2005 hatte der Abbau noch bei deutlich unter 1 Million Unzen gelegen.
Die Goldproduktion in Südafrika fällt unterdessen weiter: Im September gab es eine, im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent gefallene Ausbringung.
Das weiße Metall startete bei 12,55 $ in die neue Woche und handelte bis zum Mittwoch in einer engen 2%-Spanne beiderseits dieser Marke. Der fallende Goldpreis sorgte aber dann auch beim Silber für Gewinnmitnahmen, allerdings fiel es zu keinem Zeitpunkt unter das Niveau von 12,40 $ je Unze zurück. Als dann das gelbe Metall am Donnerstag zu seinem Höhenflug ansetzte, konnte sich auch das Silber dem nicht entziehen. Es stieg rasch auf 13 $ je Unze an, am Freitagmorgen erreichte es schließlich 13,17 $ und damit das Wochenhoch. Gewinnmitnahmen kurz vor dem Handelsende in New York brachten dann aber wieder etwas niedrigere Preise.
Technisch gesehen sah das Metall beim Erreichen der Höchstkurse heute Morgen deutlich überkauft aus. Viele spekulativ orientierte Marktteilnehmer scheinen sich nun mit Material eingedeckt zu haben und es sieht nicht so aus, als hätten sie kurzfristig noch eine Menge Reserven für weitere Anschlusskäufe. Von den physischen Käufern können die Spekulanten dabei keine Hilfe erwarten. Diese hielten sich in den letzten 24 Stunden mit Käufen deutlich zurück.
Das unabhängig von den Tagesschwankungen aber immer noch extrem hohe Preisniveau hinterlässt nun auch mehr und mehr positive Spuren in den Bilanzen der Produzenten: Couer d’Alene teilte in dieser Woche mit, dass der Gewinn im dritten Quartal bei 18,4 Millionen Dollars gelegen habe und die Produktion bei 3,3 Millionen Unzen. Für die ersten neun Monate des Jahres verzeichnete die US-amerikanische Gesellschaft einen Ertrag von 65,3 Millionen Dollars, im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag er bei gerade einmal 600.000 Dollars.
Das Platin begann diese Woche bei etwa 1.200 $ je Unze und damit leicht unter dem 2-Monatshoch, das zuvor am letzten Freitag erreicht worden war. In den folgenden Tagen schwankte die Notierung dann wild zwischen 1.152 $ und 1.200 $ je Unze hin und her. Die hohe Volatilität war ein deutliches Zeichen für die Unsicherheit, die den Markt derzeit angesichts der Diskussionen um eine mögliche Einführung eines Platin-ETFs (ETF steht für Exchange Traded Fund) prägt. Während einige Händler und Investoren angesichts einer möglichen Börseneinführung eines solchen Produkts ausgesprochen positiv für die weitere Kursentwicklung eingestellt sind, verweisen andere Experten darauf, dass der Platinmarkt schlicht zu klein sei, um ein solches Produkt zu unterstützen. Bei den industriellen Marktteilnehmern bleiben die Warnlampen jedenfalls auf Rot. Immerhin hat beim Silber schon alleine die Ankündigung der Börseneinführung eines ETFs für eine Verdoppelung der Notierung ausgereicht. Bei Gold, wie auch bei Silber wurden am Ende immerhin bis zu 20 Prozent einer Weltjahresproduktion im Form von ETFs von Investoren aus dem Markt genommen. Eine vergleichbare Entwicklung beim Platin könnte demnach für eine Nachfrage von über 1 Mio. Unzen (30 Tonnen) sorgen.
Wir würden die Chancen für eine tatsächliche Börseneinführung eines Platin-ETFs derzeit auf höchstens 50% schätzen und diese Zahl bezieht eine mögliche, heftige Opposition der Industrie gegen ein solches Produkt noch gar nicht mit ein. Ohne Zweifel ist das Platin strategisch gesehen ein wesentlich bedeutenderer Rohstoff als Silber und schon hier gab es massive Versuche seitens der Industrie, eine Genehmigung des Produkts durch die amerikanische Börsenaufsicht SEC zu verhindern. Dieses Mal käme der Gegenwind u.a. von der Auto-, der chemischen, sowie der Ölindustrie und es bleibt abzuwarten, ob sich mögliche Emittenten eines Platin-ETFs tatsächlich am Ende mit Vertretern all dieser Industriezweige vor der SEC auseinandersetzen wollen.
Was den Handelsverlauf dieser Woche angeht, haben die Optimisten in jedem Fall erst einmal noch die Oberhand behalten. Nachdem das Gold am Donnerstag zu seinem Höhenflug ansetzte, erreichte auch das Platin am Ende mit 1,233 $ ein neues Hoch. Wie die anderen Metalle auch konnte es die positive Stimmung aber nicht komplett in das Wochenende hinüberretten, der Schlusskurs lag am Ende in New York mit 1.215 $ je Unze aber immer noch um ein Prozent über dem entsprechenden Stand der Vorwoche.
Eine Vorhersage für die kommende Woche bleibt schwierig, ja fast unmöglich. Der jüngste Preisanstieg, aber auch das beobachtete Zulegen der Platinzinsen, lassen den Schluss zu, dass der Preis noch Luft nach oben hat. Auf der anderen Seite würde jeder Hinweis darauf, dass das Projekt eines Platin-ETFs begraben worden ist, mit großer Wahrscheinlichkeit und unmittelbar einen größeren Preisverfall auslösen.
In dieser Woche gab es einige Nachrichten aus der Minenindustrie. Die wichtigsten finden sich in der Liste der Internet-Links oben.
Das Palladium handelte in dieser Woche anfänglich beiderseits der Marke von 330 $ je Unze, ein Niveau, auf welches es bereits in der Vorwoche gestiegen war. Der Fokus der Händler lag in dieser Zeit aber eindeutig bei den anderen Metallen, aus diesem Grund entkam das Metall dann auch dem Rückschlag, den Gold & Co zur Wochenmitte hin zu verzeichnen hatten. Auf der anderen Seite legte das Palladium dann aber auch nicht zu, als der Edelmetallkomplex in den letzten beiden Tagen der Woche noch einmal deutlich an Wert gewann. In New York schloss es deshalb heute praktisch auf dem Niveau der Vorwoche.
Das Palladium verzeichnete in den letzten beiden Wochen zwar einen Aufwärtstrend, aber um den nächsten charttechnischen Widerstand in den Mittfünfzigern zu erreichen, müsste es nicht nur zu neuen spekulativen Käufen kommen, auch die anderen Metalle, die sich fundamental in einer wesentlich besseren Ausgangslage befinden, müssten noch einmal deutlich zulegen. Auf der anderen Seite der Handelsspanne gibt es derzeit bereits bei 325 $ je Unze Unterstützung, nur wenn dieses Niveau deutlich unterschritten werden sollte, wäre auch ein Test der wichtigen Unterstützung bei 310 $ denkbar.
Anders als bei Gold, Silber und Platin brach im Handel mit Rhodium in dieser Woche keine große Euphorie aus. Stattdessen gab es moderat höhere Preise, aktuell handelt das Metall bei 4.930 $ je Unze. Sollte sich der allgemein positive Trend auf den Edelmetallmärkten in der nächsten Woche fortsetzen, könnte das Rhodium wieder in Richtung der psychologisch wichtigen Marke von 5.000 $ steigen. Wahrscheinlicher scheint jedoch das Einlegen einer Pause, ein großes Rückschlagspotential zeigt sich aber auch dann nicht.
Andauernde industrielle Nachfrage in Verbindung mit nur begrenzten Vorräten sorgten für einen weiteren Anstieg der Ruthenium-Notierung, die mit 245 $ je Unze ein neues Allzeithoch erreichte. Im Vergleich dazu herrschte beim Iridium einmal mehr Ruhe, der Preis liegt unverändert bei 400 $ je Unze.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
- Gold
Das gelbe Metall begann am Montag bei 630 $ je Unze und damit exakt auf dem Schlusskurs der Vorwoche. In den ersten drei Tagen dümpelte es dann in einer enge Spanne zwischen 622 $ und 628,50 $ je Unze. Am Mittwoch fiel die Notierung, bedingt durch Gewinnmitnahmen und vor dem Hintergrund eines fallenden Ölpreises und eines vorübergehend festeren Dollars auf 613 $ je Unze zurück. Die sich unmittelbar anschließende Erholung wurde dann von Spekulanten und Investoren hervorgerufen, physische Käufer hielten sich trotz des vorherigen Preisrückgangs auffallend zurück. Letztere kamen erst wieder später, in der Nähe von 630 $ je Unze auf den Markt zurück, ein Niveau, das erreicht wurde, nachdem der Ölpreis wieder auf über 61 $ je Barrel anstieg und der Euro gegenüber auf Dollar auf deutlich über 1,28 zulegte.
Auch am heutigen Freitag dauerte die Rallye zunächst noch an, in der Spitze erreichte das gelbe Metall dabei Kurse um 636,50 $ je Unze. Angestachelt wurden die Gewinne neben den oben bereits erwähnten Gründen auch von Bemerkungen des chinesischen Zentralbankchefs Zhou, der auf einer Konferenz in Frankfurt sagte, dass die chinesische Notenbank ihre gewaltigen Devisenreserven von über 1 Billion Dollars auch aktiv umschichten würde. Allerdings nahm er dabei Gold ausdrücklich aus, dies sei eine "separate Geschichte". Wir rechnen nicht damit, dass die Chinesen in absehbarer Zeit in größerem Umfang Gold kaufen werden, dazu ist das aktuelle Preisniveau zu hoch und, für größere Käufe, die Liquidität des Marktes zu gering.
Für die nächste Woche sind wir noch nicht davon überzeugt, dass sich die Rallye ohne vorherige Konsolidierungsphase ungebremst fortsetzen kann. In den letzten Stunden gab die Notierung bereits 7 Dollars ab und das Metall handelt nahe der aktuellen charttechnischen Unterstützungslinie bei 628 $ je Unze. Es erscheint deshalb nicht ausgeschlossen, dass das gelbe Metall diese zunächst durchbricht und in die Region von 620 $ je Unze zurückfällt.
Mittelfristig muss die Marke von 615 $ auf jeden Fall halten, ansonsten wäre der jüngste Aufwärtstrend durchbrochen und das Metall fände wohl bis hinunter zur Marke von 600 $ wenig Freunde. Auf der anderen Seite des Preisbandes würde ein im Moment eher unwahrscheinliches, kurzfristiges Durchbrechen der Marke von 640 $ je Unze den jüngsten Aufwärtstrend noch einmal deutlich beschleunigen, in einem solchen Fall wären dann auch Kurse über 655 $ vorstellbar.
Ein möglicher Einflussfaktor, der in den letzten Tagen in der Diskussion immer deutlicher in den Vordergrund rückte, ist die Preisentwicklung bei den NE-Metallen. Diese haben in den letzten Wochen und Monaten nur relativ wenig Aufmerksamkeit bei Edelmetallhändlern und -investoren gefunden, allerdings scheint sich das Bild nun langsam zu wenden. Mehr und mehr Kommentatoren haben in jüngster Zeit vor einem Platzen der Preisblase bei den Industrie-Metallen gewarnt und auch davor, dass dies mit Sicherheit auch negative Auswirkungen auf die Edelmetalle hätte.
Von den Minen gab es in den letzten Tagen wieder eine Reihe von Nachrichten, Kinross Gold gab zum Beispiel die freundliche Übernahme von Bema Gold bekannt. Der Aktientausch hat einen Umfang in Höhe von 3,1 Milliarden Dollars, Kinross dürfte damit seine Position in den Top-Liga der Goldproduzenten (aktuell ist das Unternehmen auf dem 8. Platz) weiter festigen.
Unterdessen verringern die Minengesellschaften die Menge der offenen Terminabsicherungsgeschäfte weiter. Im dritten Quartal verringerten sich die ausstehenden Positionen um weitere zwei Millionen Unzen. Diese kommen zu dem Rückgang in Höhe von 5 Millionen Unzen des ersten Halbjahres hinzu. Im dritten Quartal 2005 hatte der Abbau noch bei deutlich unter 1 Million Unzen gelegen.
Die Goldproduktion in Südafrika fällt unterdessen weiter: Im September gab es eine, im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent gefallene Ausbringung.
- Silber
Das weiße Metall startete bei 12,55 $ in die neue Woche und handelte bis zum Mittwoch in einer engen 2%-Spanne beiderseits dieser Marke. Der fallende Goldpreis sorgte aber dann auch beim Silber für Gewinnmitnahmen, allerdings fiel es zu keinem Zeitpunkt unter das Niveau von 12,40 $ je Unze zurück. Als dann das gelbe Metall am Donnerstag zu seinem Höhenflug ansetzte, konnte sich auch das Silber dem nicht entziehen. Es stieg rasch auf 13 $ je Unze an, am Freitagmorgen erreichte es schließlich 13,17 $ und damit das Wochenhoch. Gewinnmitnahmen kurz vor dem Handelsende in New York brachten dann aber wieder etwas niedrigere Preise.
Technisch gesehen sah das Metall beim Erreichen der Höchstkurse heute Morgen deutlich überkauft aus. Viele spekulativ orientierte Marktteilnehmer scheinen sich nun mit Material eingedeckt zu haben und es sieht nicht so aus, als hätten sie kurzfristig noch eine Menge Reserven für weitere Anschlusskäufe. Von den physischen Käufern können die Spekulanten dabei keine Hilfe erwarten. Diese hielten sich in den letzten 24 Stunden mit Käufen deutlich zurück.
Das unabhängig von den Tagesschwankungen aber immer noch extrem hohe Preisniveau hinterlässt nun auch mehr und mehr positive Spuren in den Bilanzen der Produzenten: Couer d’Alene teilte in dieser Woche mit, dass der Gewinn im dritten Quartal bei 18,4 Millionen Dollars gelegen habe und die Produktion bei 3,3 Millionen Unzen. Für die ersten neun Monate des Jahres verzeichnete die US-amerikanische Gesellschaft einen Ertrag von 65,3 Millionen Dollars, im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag er bei gerade einmal 600.000 Dollars.
- Platin
Das Platin begann diese Woche bei etwa 1.200 $ je Unze und damit leicht unter dem 2-Monatshoch, das zuvor am letzten Freitag erreicht worden war. In den folgenden Tagen schwankte die Notierung dann wild zwischen 1.152 $ und 1.200 $ je Unze hin und her. Die hohe Volatilität war ein deutliches Zeichen für die Unsicherheit, die den Markt derzeit angesichts der Diskussionen um eine mögliche Einführung eines Platin-ETFs (ETF steht für Exchange Traded Fund) prägt. Während einige Händler und Investoren angesichts einer möglichen Börseneinführung eines solchen Produkts ausgesprochen positiv für die weitere Kursentwicklung eingestellt sind, verweisen andere Experten darauf, dass der Platinmarkt schlicht zu klein sei, um ein solches Produkt zu unterstützen. Bei den industriellen Marktteilnehmern bleiben die Warnlampen jedenfalls auf Rot. Immerhin hat beim Silber schon alleine die Ankündigung der Börseneinführung eines ETFs für eine Verdoppelung der Notierung ausgereicht. Bei Gold, wie auch bei Silber wurden am Ende immerhin bis zu 20 Prozent einer Weltjahresproduktion im Form von ETFs von Investoren aus dem Markt genommen. Eine vergleichbare Entwicklung beim Platin könnte demnach für eine Nachfrage von über 1 Mio. Unzen (30 Tonnen) sorgen.
Wir würden die Chancen für eine tatsächliche Börseneinführung eines Platin-ETFs derzeit auf höchstens 50% schätzen und diese Zahl bezieht eine mögliche, heftige Opposition der Industrie gegen ein solches Produkt noch gar nicht mit ein. Ohne Zweifel ist das Platin strategisch gesehen ein wesentlich bedeutenderer Rohstoff als Silber und schon hier gab es massive Versuche seitens der Industrie, eine Genehmigung des Produkts durch die amerikanische Börsenaufsicht SEC zu verhindern. Dieses Mal käme der Gegenwind u.a. von der Auto-, der chemischen, sowie der Ölindustrie und es bleibt abzuwarten, ob sich mögliche Emittenten eines Platin-ETFs tatsächlich am Ende mit Vertretern all dieser Industriezweige vor der SEC auseinandersetzen wollen.
Was den Handelsverlauf dieser Woche angeht, haben die Optimisten in jedem Fall erst einmal noch die Oberhand behalten. Nachdem das Gold am Donnerstag zu seinem Höhenflug ansetzte, erreichte auch das Platin am Ende mit 1,233 $ ein neues Hoch. Wie die anderen Metalle auch konnte es die positive Stimmung aber nicht komplett in das Wochenende hinüberretten, der Schlusskurs lag am Ende in New York mit 1.215 $ je Unze aber immer noch um ein Prozent über dem entsprechenden Stand der Vorwoche.
Eine Vorhersage für die kommende Woche bleibt schwierig, ja fast unmöglich. Der jüngste Preisanstieg, aber auch das beobachtete Zulegen der Platinzinsen, lassen den Schluss zu, dass der Preis noch Luft nach oben hat. Auf der anderen Seite würde jeder Hinweis darauf, dass das Projekt eines Platin-ETFs begraben worden ist, mit großer Wahrscheinlichkeit und unmittelbar einen größeren Preisverfall auslösen.
In dieser Woche gab es einige Nachrichten aus der Minenindustrie. Die wichtigsten finden sich in der Liste der Internet-Links oben.
- Palladium
Das Palladium handelte in dieser Woche anfänglich beiderseits der Marke von 330 $ je Unze, ein Niveau, auf welches es bereits in der Vorwoche gestiegen war. Der Fokus der Händler lag in dieser Zeit aber eindeutig bei den anderen Metallen, aus diesem Grund entkam das Metall dann auch dem Rückschlag, den Gold & Co zur Wochenmitte hin zu verzeichnen hatten. Auf der anderen Seite legte das Palladium dann aber auch nicht zu, als der Edelmetallkomplex in den letzten beiden Tagen der Woche noch einmal deutlich an Wert gewann. In New York schloss es deshalb heute praktisch auf dem Niveau der Vorwoche.
Das Palladium verzeichnete in den letzten beiden Wochen zwar einen Aufwärtstrend, aber um den nächsten charttechnischen Widerstand in den Mittfünfzigern zu erreichen, müsste es nicht nur zu neuen spekulativen Käufen kommen, auch die anderen Metalle, die sich fundamental in einer wesentlich besseren Ausgangslage befinden, müssten noch einmal deutlich zulegen. Auf der anderen Seite der Handelsspanne gibt es derzeit bereits bei 325 $ je Unze Unterstützung, nur wenn dieses Niveau deutlich unterschritten werden sollte, wäre auch ein Test der wichtigen Unterstützung bei 310 $ denkbar.
- Rhodium
Anders als bei Gold, Silber und Platin brach im Handel mit Rhodium in dieser Woche keine große Euphorie aus. Stattdessen gab es moderat höhere Preise, aktuell handelt das Metall bei 4.930 $ je Unze. Sollte sich der allgemein positive Trend auf den Edelmetallmärkten in der nächsten Woche fortsetzen, könnte das Rhodium wieder in Richtung der psychologisch wichtigen Marke von 5.000 $ steigen. Wahrscheinlicher scheint jedoch das Einlegen einer Pause, ein großes Rückschlagspotential zeigt sich aber auch dann nicht.
Andauernde industrielle Nachfrage in Verbindung mit nur begrenzten Vorräten sorgten für einen weiteren Anstieg der Ruthenium-Notierung, die mit 245 $ je Unze ein neues Allzeithoch erreichte. Im Vergleich dazu herrschte beim Iridium einmal mehr Ruhe, der Preis liegt unverändert bei 400 $ je Unze.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.