Edelmetalle Aktuell
21.11.2006 | Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft der W.C. Heraeus GmbH mit Stammsitz in Hanau. Das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH ist für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberlick in mehreren Sprachen.
Angesichts des weitgehenden Fehlens physischer Nachfrage konnten die Edelmetalle die Gewinne der Vorwoche in den letzten fünf Tagen zunächst nicht verteidigen. Wie schon in unserem letzten Bericht erwähnt, begann der Rückschlag bereits am vergangenen Freitag, als das Gold infolge von Gewinnmitnahmen noch vor Börsenschluss in New York um mehr als ein Prozent in den Bereich von 620 $ je Unze zurück fiel.
In dieser Woche setzten sich die Abgaben zunächst fort und alle Metalle erreichten ihren ersten vorläufigen Tiefstkurs am Mittwoch. Das Gold stoppte seinen Abstieg dann allerdings schon bei 615 $ je Unze und damit genau auf der, im letzten Bericht erwähnten charttechnischen Unterstützungslinie. Die nachfolgende Erholung, die auch von Kursgewinnen bei den anderen Metallen flankiert wurde, war in erster Linie eine Folge eines Wiederanstiegs des Ölpreises und eines schwächeren Dollars. Hinzu kamen aber auch positive Kommentare von Analysten über einige der Edelmetalle.
Die Erholung dauerte zunächst aber nur 24 Stunden. Als der Ölpreis am Donnerstag schließlich in den freien Fall überging und am Freitag dann schließlich zeitweise bei nur noch 54,86 $ je Barrel (und damit auf einem Jahrestief) handelte, regierten auch die Edelmetalle wieder umgehend und folgten dem "schwarzen Gold" auf seinem Weg nach unten.
Nach der Abfassung des Berichts hat am heutigen Montag der Platinpreis massiv zugelegt. Zeitweise notierte das Metall über 1.260 $ je Unze und damit über 5% höher als am Freitag. Noch dramatischer war die Entwicklung bei den Zinsen, sie stiegen für einige Laufzeiten auf bis zu 30% p.a. auf der Briefseite an, die Spannen sind dazu allerdings extrem breit.
Eine mögliche Ursache für den Anstieg könnten spekulative Käufe im Vorfeld einer Veröffentlichung von Nachrichten zu dem Platin-ETF sein. Näheres hierzu steht im angehängten Bericht, sowie in Edelmetalle Aktuell der vergangenen Woche. Grundlegende Dinge zu Edelmetall-ETFs können Sie auch in der beigefügten Präsentation aus dem Frühjahr nachlesen, die von uns seinerzeit aus Anlass der Zulassung des Silber-ETFs zusammengestellt wurde.
Wie eingangs schon erwähnt, fiel das Gold in der ersten Wochenhälfte als Folge von Gewinnmitnahmen, die ihrerseits von einem niedrigeren Ölpreis, einem steigenden Dollar und einem insgesamt negativen charttechnischen Umfeld ausgelöst worden sind.
Das gelbe Metall erreichte dabei mit nur 615,30 $ je Unze am Mittwoch ein vorläufiges Wochentief. Damit hielt es genau auf dem von uns in der vergangenen Woche genannten Unterstützungsniveau an. Als klar wurde, dass diese Hürde zunächst erst einmal halten könnte, nahmen die Käufe, vor allem von Seiten der Spekulanten deutlich zu. Der Absatz verstärkte sich noch, als das Öl wieder in Richtung der Marke von 60 $ je Barrel stieg und der Dollar sich auf über 1,28 abschwächte. Sobald das spekulative Kaufinteresse nachließ, konnte das Gold seine Gewinne aber nicht länger verteidigen. Vergleichsweise schnell fiel es wieder auf 620 $ je Unze zurück und im Verlauf des Freitags erreichte es mit Blick auf einen neuen Jahrestiefstand beim Ölpreis auch fast wieder den Tiefstkurs der Woche.
Trotz der anschließenden Erholung auf 619 $ je Unze, sind wir nicht davon überzeugt, dass das Metall sein momentanes Kursniveau wird halten können. In jedem Fall wird sehr viel von der Kursentwicklung beim Öl und auch diesmal auch beim Kupfer abhängen, letzteres fiel nämlich am heutigen Freitag deutlich. Sollte sich die Tendenz in den nächsten Tagen und Wochen insgesamt eher gegen die Rohstoffe wenden, könnte das Gold die oben genannte Unterstützungslinie schließlich doch noch durchbrechen und am Ende sogar in Richtung der Marke von 600 Dollar je Unze marschieren. Eine positive Trendwende ist dagegen nur zu erwarten, wenn das Metall über 627 $ je Unze steigen kann. In diesem Fall wäre die jüngste Baisse-Phase nicht mehr als eine kurze Episode gewesen.
Die Europäische Zentralbank berichtete am vergangenen Dienstag, dass diesmal drei ihrer Mitgliedsbanken Gold verkauft hätten. Die Erlöse entsprachen dabei einer Menge von etwa 12 Tonnen Gold und damit einem Umfang, der leicht über dem notwendigen Durchschnitt für das Erreichen des jährlichen, maximalen Verkauflimits in Höhe von 500 Tonnen liegt.
Während die Notenbanken auch weiterhin auf der Abgeberseite stehen, halten einige Investorengruppen dem Gold weiterhin noch die Treue. So hält die Nachfrage nach dem Metall in Form von ETFs weiterhin an. Insgesamt 563 Tonnen sind jetzt durch die fünf, an Börsen notierten Fonds gebunden. Das bei weitem wichtigste Produkt ist dabei der an der New Yorker Börse eingeführte Fonds von StreetTRACKS, der alleine eine Menge von 410 Tonnen ausmacht.
Die physische Nachfrage durch private Investoren in Deutschland blieb in dieser Woche trotz der zeitweise gesunkenen Preise verhalten und auch bei den börsennotierten Derivaten gab es nach Aussage von Banken auf der Käuferseite nur wenig Interesse, während andererseits die Gewinnmitnahmen auf dem Weg nach unten zugenommen haben.
Das World Gold Council informierte über den Verlauf des Goldmarktes im dritten Quartal. Die Nachfrage fiel in diesem Zeitraum um drei Prozent auf 817 Tonnen. Diese Zahl lag leicht über den 810 Tonnen des letzten Quartals. Die Schmucknachfrage sank im Berichtszeitraum um insgesamt vier Prozent, Verlusten im Mittleren Osten und in China stand jedoch ein Anstieg um 12 Prozent in Indien gegenüber. Die industrielle Nachfrage legte im Vergleich zu 2005 um fünf Prozent zu (der Gegenwert sogar um 49 Prozent!). Hervorgerufen wurde dieser Anstieg auf einen neuen Quartalsrekord von 79,1 Tonnen vor allem durch Käufe der Elektronik-Industrie. Der Absatz in Form von ETFs und sonstigen Produkten an Investoren sank dagegen auf 19 Tonnen, dies war ein Minus von 49 Prozent im Vergleich zu 2005. Auf der Angebotsseite sank die Ausbringung der Minen im letzten Quartal um 11 Prozent.
Das Silber folgte in den vergangenen Tagen im wesentlichen dem Goldpreis. Zunächst fiel es dabei auf 12,45 $ je Unze zurück, bevor es sich später auf über 13,10 $ je Unze befestigen konnte. Als der Goldpreis dann in den letzten 24 Stunden wieder Verluste hinnehmen musste, fiel auch das Silber entsprechend zurück. Innerhalb von nur 24 Stunden fiel das Metall um 60 Cents auf 12,57 $ je Unze zurück. Die spätere Stabilisierung des Goldpreises brachte aber auch hier etwas Entspannung, zuletzt notierte es mit 12,83 $ je Unze.
Für die nächste Woche erwarten wir kein Wechsel der Großwetterlage: Sollte das Gold unter 615 $ je Unze zurückfallen, könnte auch das Silber seine charttechnischen Unterstützungslinien bei 12,45 $ und dann 12,25 $ je Unze testen. Lediglich ein Anstieg über 13,10 $ je Unze wurde ein positives Signal für den Markt setzen.
Die Marktexperten von GFMS haben in dieser Woche ihren Zwischenbericht zum Silbermarkt veröffentlicht. Dabei teilten sie mit, dass im Jahr 2007 die Neuproduktion voraussichtlich deutlich steigen werde, während die industrielle Nachfrage nachlassen könnte. Dessen ungeachtet könnte der Wert des weißen Metalls dem Gold nach oben folgen und dabei bis zu 15 $ je Unze erreichen.
Das weiße Metall begann am Montag die neue Woche bei rund 1.210 $ je Unze. Beinahe umgehend setzte es dann seinen Abwärtstrend fort, den es schon am Freitag zuvor eingeleitet hatte. Abgesehen von einer allgemein etwas schlechteren Stimmung, die Gewinnmitnahmen ausgelöst hatte, kamen die Preise auch durch den steigenden Widerstand gegen eine mögliche Börseneinführung eines Platin-ETFs unter Druck. So haben in dieser Woche etliche Vertreter der Minenindustrie ausgesagt, dass die Produzenten ein solches Produkt nicht unterstützen würden. Auch ein Sprecher von Johnson Matthey teilte in einer Stellungnahme unsere schon in der letzten Woche geäußerte Ansicht, dass es sehr schwierig sein würde, ein solches Produkt angesichts des zu erwartenden, massiven Widerstands der verschiedensten Interessengruppen zu strukturieren.
Die Erholung des Goldpreises führte dann aber dessen ungeachtet im weiteren Verlauf der Woche trotzdem zu Käufen auch beim Platin. Bis zum Donnerstagnachmittag war es bereits wieder auf 1.194 $ je Unze angestiegen. Externe Faktoren, dazu gehörten vor allem der niedrigere Goldpreis, sowie die fallende Ölnotierung, sorgten dann schließlich am heutigen Freitag in Japan für eine neue Verkaufswelle, die den Preis unerwartet sogar auf ein neues Wochentief drückten.
Am Markt gab es in den letzten 48 Stunden eine Reihe von Gerüchten, nach denen es in der nächsten Woche im Zusammenhang mit der möglichen Börseneinführung eines Platin-ETFs weitere Neuigkeiten geben könnte. Rein technisch betrachtet wäre ein solches Produkt sicher kein Problem. Trotzdem bleiben wir aber bei unserer Meinung, dass die Charakteristika des Marktes und der massive Widerstand der Industrie eine entsprechende Produkteinführung sehr schwierig machen würden. Sollte es trotz dieser Widerstände grünes Licht für eine Börsennotiz geben, gibt es, was den Preis angeht, sicher eine Menge Aufwärtspotenzial. Dieses käme in erster Linie den Spekulanten zugute.
Die Liste der potenziellen Verlierern dagegen ist sehr viel länger: Hierzu gehören zunächst die späteren, langfristig orientierten Investoren, die wie beim Silber auf einem zu hohen Niveau und viel zu spät einsteigen könnten. Dazu gehören aber auch die industriellen Endverbraucher, die durch höhere Materialkosten belastet würden, sie säßen im gleichen Boot wie die Endverbraucher, auf die gestiegene Produktpreise zukommen könnten. Zum Schluss sind da noch die Produzenten zu nennen, denn bei zu hohen Preisen für das Platin würde die Industrie, wo immer möglich, Alternativen einsetzen.
Der endgültige Ausgang dieser Diskussion wird sicher noch auf sich warten lassen, gleichwohl werden die Preise im Vorfeld aber in den nächsten Wochen und Monaten auf jede mögliche Nachricht teils heftig reagieren. Meldungen in der einen oder anderen Richtung könnten dann die Notierungen leicht zwischen fünf und 15 Prozent bewegen.
Solange es aber keine neuen Informationen gibt, ist nicht auszuschließen, dass die Preise in den nächsten Tagen zunächst wieder sinken werden. Anlass hierfür könnte das Durchbrechen der ursprünglichen charttechnischen Unterstützungslinie am Freitagmorgen sein, das höher zu bewerten sein dürfte, als die im Verlauf des Nachmittags dann doch noch gesehene Erholung. Ohne neue Impulse könnte das Platin deshalb in absehbarer Zeit in Richtung der Mitt-20er zurückfallen. Auf der anderen Seite der aktuellen Handelsspanne müsste es über 1.200 $ je Unze steigen, um wieder an vergangene Erfolge anknüpfen zu können. Angesichts der jüngsten Preisentwicklung ist ein solcher Marktverlauf aber wohl nicht sehr wahrscheinlich.
Die Veröffentlichung der jüngsten Studie zum Platinmarkt durch die Analysten von Johnson Matthey war sicher, was die fundamentalen Nachrichten anging, das wichtigste Ereignis dieser Woche. In dem Bericht wies JM darauf hin, dass die Nachfrage in diesem Jahr um fünf Prozent auf 7,02 Millionen Unzen ansteigen könnte, während auf der anderen Seite das Angebot bei 7 Millionen Unzen liegen dürfte. Damit befindet sich der Markt im Moment mehr oder weniger in einem Gleichgewicht. Dies ist der Hauptgrund, warum JM für die nächsten sechs Monate eine eher niedrige Handelsspanne zwischen 980 $ und 1.200 $ je Unze erwartet.
Im Detail steht laut JM einer höheren Nachfrage durch die Autoindustrie (erwartet wird ein Plus von 15 Prozent in 2006 auf 4,38 Millionen Unzen) ein Rückgang beim Absatz in Form von Schmuck, besonders in China, gegenüber. Im Reich der Mitte wird ein Minus von 11,5 Prozent erwartet und damit das niedrigste Niveau seit 1994. Insgesamt soll die
Nachfrage der Schmuckindustrie in diesem Jahr 1,74 Millionen Unzen betragen, diese Zahl liegt sogar noch unter den "anderen" industriellen Anwendungen, die sich auf 1,76 Millionen Unzen belaufen.
Das Palladium folgt in dieser Woche dem allgemeinen Trend, auch wenn prozentual gerechnet die anfänglichen Verluste deutlicher ausfielen, als bei in meisten anderen Metallen und auch die anschließende Erholung hier kaum stattfand. Am Montag lag das Metall zunächst noch bei 330 $ je Unze, am Mittwoch wurde schließlich das Wochentief mit 310 $ je Unze erreicht. Seitdem dümpelt die Notierung im Bereich von 315 $ je Unze. Sollte es in der nächsten Woche zu erneuten Abgaben bei den anderen Edelmetallen kommen und das Platin tatsächlich auf die Unterstützungslinie bei 1.021 $ je Unze zurückfallen, wird sich auch das Palladium dieser Tendenz nicht entziehen können. In diesem Fall ist ein Test der Marke von 300 $ je Unze nicht unwahrscheinlich.
In seinem Bericht äußerte JM die Einschätzung, dass die Nachfrage nach Palladium in diesem Jahr um bis zu sechs Prozent fallen könnte. Verantwortlich dafür sei in erster Linie eine niedrigere Schmucknachfrage, welche in diesem Jahr um bis zu 22 Prozent abnehmen könne. Die Nachfrage nach Metall aus der Automobilindustrie soll laut JM andererseits um bis zu sieben Prozent auf 4,14 Millionen Unzen steigen, wobei "der größte Teil der Gewinne außerhalb Europas zu verzeichnen sein dürfte". Der Absatz in der Elektronikindustrie könnte wieder auf 1,06 Millionen Unzen steigen; dies wäre ein Zugewinn um fast 10 Prozent. Angesichts dessen, dass auch das Angebot moderat auf 8,4 Millionen Unzen steigt, ist JM, was die Preisaussichten angeht, auch beim Palladium eher neutral eingestellt. Erwartet wird eine Handelsspanne zwischen 260 $ und 380 $ je Unze, wobei die zunehmende Substitution von Platin durch Palladium in dieselgetriebenen Fahrzeugen eher Unterstützung verleihen sollte.
Verglichen mit dem Vorjahr sind die jetzt deutlich höheren Notierungen ohne Zweifel gute Nachrichten für die Produzenten. North American Palladium konnte z. B. deutlich höhere Einnahmen vermelden. Dies sei vor allen Dingen eine Folge der im letzten Quartal um 51 Prozent auf fast 60.000 Unzen gestiegenen Ausbringung. Trotz dieser Erfolgsgeschichte verzeichnete das Unternehmen aber noch immer einen Nettoverlust in Höhe von 11,2 Millionen Dollar (2005: 19,6 Mio. Dollar).
Das teuerste der Edelmetalle verlor in dieser Woche etwas an Boden. In erster Linie war hierfür eine schwache industrielle Nachfrage verantwortlich. Aktuell notiert das Metall bei 4.860 $ je Unze und damit 80 $ unter dem Niveau vom letzten Freitag. Trotz des Rückgangs bleiben wir insgesamt eher positiv gestimmt und sehen nicht mehr allzu viel Luft nach unten.
JM äußerte sich in seinem Report ebenfalls zum Rhodium und erwartet bei diesem Metall für 2006 eine um zwei Prozent auf 844.000 Unzen steigende Nachfrage. Ein Großteil der Käufe kommt dabei weiterhin aus der Automobilindustrie, die sich weltweit immer schärferen Abgasvorschriften gegenüber sieht. In diesem Segment wird es wohl in absehbarer Zeit auch keine Änderung geben, so JM. Der Markt befinde sich deshalb noch immer in einem strukturellen Defizit, auch wenn die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage in diesem Jahr auf 33.000 Unzen schrumpfen könnte. Im Jahr 2005 hatte sie noch bei 73.000 Unzen gelegen. Die englischen Analysten teilen unsere Ansicht, dass die Nachfrage aus der Glasindustrie ihren Zenit vorerst überschritten habe. 2006 seien aus diesem Bereich insgesamt 49.000 Unze nachgefragt worden, die Menge hätte um 11.000 Unzen unter den Käufen des Vorjahres gelegen.
Das Ruthenium war in dieser Woche der Star unter den Edelmetallen. Mit einem Gewinn von 15 Prozent und Preisen bei etwa 280 $ je Unze, schließt das Metall preislich immer mehr zum Palladium auf. Iridium liegt im Moment noch unverändert bei 400 $ je Unze.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
Angesichts des weitgehenden Fehlens physischer Nachfrage konnten die Edelmetalle die Gewinne der Vorwoche in den letzten fünf Tagen zunächst nicht verteidigen. Wie schon in unserem letzten Bericht erwähnt, begann der Rückschlag bereits am vergangenen Freitag, als das Gold infolge von Gewinnmitnahmen noch vor Börsenschluss in New York um mehr als ein Prozent in den Bereich von 620 $ je Unze zurück fiel.
In dieser Woche setzten sich die Abgaben zunächst fort und alle Metalle erreichten ihren ersten vorläufigen Tiefstkurs am Mittwoch. Das Gold stoppte seinen Abstieg dann allerdings schon bei 615 $ je Unze und damit genau auf der, im letzten Bericht erwähnten charttechnischen Unterstützungslinie. Die nachfolgende Erholung, die auch von Kursgewinnen bei den anderen Metallen flankiert wurde, war in erster Linie eine Folge eines Wiederanstiegs des Ölpreises und eines schwächeren Dollars. Hinzu kamen aber auch positive Kommentare von Analysten über einige der Edelmetalle.
Die Erholung dauerte zunächst aber nur 24 Stunden. Als der Ölpreis am Donnerstag schließlich in den freien Fall überging und am Freitag dann schließlich zeitweise bei nur noch 54,86 $ je Barrel (und damit auf einem Jahrestief) handelte, regierten auch die Edelmetalle wieder umgehend und folgten dem "schwarzen Gold" auf seinem Weg nach unten.
Nach der Abfassung des Berichts hat am heutigen Montag der Platinpreis massiv zugelegt. Zeitweise notierte das Metall über 1.260 $ je Unze und damit über 5% höher als am Freitag. Noch dramatischer war die Entwicklung bei den Zinsen, sie stiegen für einige Laufzeiten auf bis zu 30% p.a. auf der Briefseite an, die Spannen sind dazu allerdings extrem breit.
Eine mögliche Ursache für den Anstieg könnten spekulative Käufe im Vorfeld einer Veröffentlichung von Nachrichten zu dem Platin-ETF sein. Näheres hierzu steht im angehängten Bericht, sowie in Edelmetalle Aktuell der vergangenen Woche. Grundlegende Dinge zu Edelmetall-ETFs können Sie auch in der beigefügten Präsentation aus dem Frühjahr nachlesen, die von uns seinerzeit aus Anlass der Zulassung des Silber-ETFs zusammengestellt wurde.
- Gold
Wie eingangs schon erwähnt, fiel das Gold in der ersten Wochenhälfte als Folge von Gewinnmitnahmen, die ihrerseits von einem niedrigeren Ölpreis, einem steigenden Dollar und einem insgesamt negativen charttechnischen Umfeld ausgelöst worden sind.
Das gelbe Metall erreichte dabei mit nur 615,30 $ je Unze am Mittwoch ein vorläufiges Wochentief. Damit hielt es genau auf dem von uns in der vergangenen Woche genannten Unterstützungsniveau an. Als klar wurde, dass diese Hürde zunächst erst einmal halten könnte, nahmen die Käufe, vor allem von Seiten der Spekulanten deutlich zu. Der Absatz verstärkte sich noch, als das Öl wieder in Richtung der Marke von 60 $ je Barrel stieg und der Dollar sich auf über 1,28 abschwächte. Sobald das spekulative Kaufinteresse nachließ, konnte das Gold seine Gewinne aber nicht länger verteidigen. Vergleichsweise schnell fiel es wieder auf 620 $ je Unze zurück und im Verlauf des Freitags erreichte es mit Blick auf einen neuen Jahrestiefstand beim Ölpreis auch fast wieder den Tiefstkurs der Woche.
Trotz der anschließenden Erholung auf 619 $ je Unze, sind wir nicht davon überzeugt, dass das Metall sein momentanes Kursniveau wird halten können. In jedem Fall wird sehr viel von der Kursentwicklung beim Öl und auch diesmal auch beim Kupfer abhängen, letzteres fiel nämlich am heutigen Freitag deutlich. Sollte sich die Tendenz in den nächsten Tagen und Wochen insgesamt eher gegen die Rohstoffe wenden, könnte das Gold die oben genannte Unterstützungslinie schließlich doch noch durchbrechen und am Ende sogar in Richtung der Marke von 600 Dollar je Unze marschieren. Eine positive Trendwende ist dagegen nur zu erwarten, wenn das Metall über 627 $ je Unze steigen kann. In diesem Fall wäre die jüngste Baisse-Phase nicht mehr als eine kurze Episode gewesen.
Die Europäische Zentralbank berichtete am vergangenen Dienstag, dass diesmal drei ihrer Mitgliedsbanken Gold verkauft hätten. Die Erlöse entsprachen dabei einer Menge von etwa 12 Tonnen Gold und damit einem Umfang, der leicht über dem notwendigen Durchschnitt für das Erreichen des jährlichen, maximalen Verkauflimits in Höhe von 500 Tonnen liegt.
Während die Notenbanken auch weiterhin auf der Abgeberseite stehen, halten einige Investorengruppen dem Gold weiterhin noch die Treue. So hält die Nachfrage nach dem Metall in Form von ETFs weiterhin an. Insgesamt 563 Tonnen sind jetzt durch die fünf, an Börsen notierten Fonds gebunden. Das bei weitem wichtigste Produkt ist dabei der an der New Yorker Börse eingeführte Fonds von StreetTRACKS, der alleine eine Menge von 410 Tonnen ausmacht.
Die physische Nachfrage durch private Investoren in Deutschland blieb in dieser Woche trotz der zeitweise gesunkenen Preise verhalten und auch bei den börsennotierten Derivaten gab es nach Aussage von Banken auf der Käuferseite nur wenig Interesse, während andererseits die Gewinnmitnahmen auf dem Weg nach unten zugenommen haben.
Das World Gold Council informierte über den Verlauf des Goldmarktes im dritten Quartal. Die Nachfrage fiel in diesem Zeitraum um drei Prozent auf 817 Tonnen. Diese Zahl lag leicht über den 810 Tonnen des letzten Quartals. Die Schmucknachfrage sank im Berichtszeitraum um insgesamt vier Prozent, Verlusten im Mittleren Osten und in China stand jedoch ein Anstieg um 12 Prozent in Indien gegenüber. Die industrielle Nachfrage legte im Vergleich zu 2005 um fünf Prozent zu (der Gegenwert sogar um 49 Prozent!). Hervorgerufen wurde dieser Anstieg auf einen neuen Quartalsrekord von 79,1 Tonnen vor allem durch Käufe der Elektronik-Industrie. Der Absatz in Form von ETFs und sonstigen Produkten an Investoren sank dagegen auf 19 Tonnen, dies war ein Minus von 49 Prozent im Vergleich zu 2005. Auf der Angebotsseite sank die Ausbringung der Minen im letzten Quartal um 11 Prozent.
- Silber
Das Silber folgte in den vergangenen Tagen im wesentlichen dem Goldpreis. Zunächst fiel es dabei auf 12,45 $ je Unze zurück, bevor es sich später auf über 13,10 $ je Unze befestigen konnte. Als der Goldpreis dann in den letzten 24 Stunden wieder Verluste hinnehmen musste, fiel auch das Silber entsprechend zurück. Innerhalb von nur 24 Stunden fiel das Metall um 60 Cents auf 12,57 $ je Unze zurück. Die spätere Stabilisierung des Goldpreises brachte aber auch hier etwas Entspannung, zuletzt notierte es mit 12,83 $ je Unze.
Für die nächste Woche erwarten wir kein Wechsel der Großwetterlage: Sollte das Gold unter 615 $ je Unze zurückfallen, könnte auch das Silber seine charttechnischen Unterstützungslinien bei 12,45 $ und dann 12,25 $ je Unze testen. Lediglich ein Anstieg über 13,10 $ je Unze wurde ein positives Signal für den Markt setzen.
Die Marktexperten von GFMS haben in dieser Woche ihren Zwischenbericht zum Silbermarkt veröffentlicht. Dabei teilten sie mit, dass im Jahr 2007 die Neuproduktion voraussichtlich deutlich steigen werde, während die industrielle Nachfrage nachlassen könnte. Dessen ungeachtet könnte der Wert des weißen Metalls dem Gold nach oben folgen und dabei bis zu 15 $ je Unze erreichen.
- Platin
Das weiße Metall begann am Montag die neue Woche bei rund 1.210 $ je Unze. Beinahe umgehend setzte es dann seinen Abwärtstrend fort, den es schon am Freitag zuvor eingeleitet hatte. Abgesehen von einer allgemein etwas schlechteren Stimmung, die Gewinnmitnahmen ausgelöst hatte, kamen die Preise auch durch den steigenden Widerstand gegen eine mögliche Börseneinführung eines Platin-ETFs unter Druck. So haben in dieser Woche etliche Vertreter der Minenindustrie ausgesagt, dass die Produzenten ein solches Produkt nicht unterstützen würden. Auch ein Sprecher von Johnson Matthey teilte in einer Stellungnahme unsere schon in der letzten Woche geäußerte Ansicht, dass es sehr schwierig sein würde, ein solches Produkt angesichts des zu erwartenden, massiven Widerstands der verschiedensten Interessengruppen zu strukturieren.
Die Erholung des Goldpreises führte dann aber dessen ungeachtet im weiteren Verlauf der Woche trotzdem zu Käufen auch beim Platin. Bis zum Donnerstagnachmittag war es bereits wieder auf 1.194 $ je Unze angestiegen. Externe Faktoren, dazu gehörten vor allem der niedrigere Goldpreis, sowie die fallende Ölnotierung, sorgten dann schließlich am heutigen Freitag in Japan für eine neue Verkaufswelle, die den Preis unerwartet sogar auf ein neues Wochentief drückten.
Am Markt gab es in den letzten 48 Stunden eine Reihe von Gerüchten, nach denen es in der nächsten Woche im Zusammenhang mit der möglichen Börseneinführung eines Platin-ETFs weitere Neuigkeiten geben könnte. Rein technisch betrachtet wäre ein solches Produkt sicher kein Problem. Trotzdem bleiben wir aber bei unserer Meinung, dass die Charakteristika des Marktes und der massive Widerstand der Industrie eine entsprechende Produkteinführung sehr schwierig machen würden. Sollte es trotz dieser Widerstände grünes Licht für eine Börsennotiz geben, gibt es, was den Preis angeht, sicher eine Menge Aufwärtspotenzial. Dieses käme in erster Linie den Spekulanten zugute.
Die Liste der potenziellen Verlierern dagegen ist sehr viel länger: Hierzu gehören zunächst die späteren, langfristig orientierten Investoren, die wie beim Silber auf einem zu hohen Niveau und viel zu spät einsteigen könnten. Dazu gehören aber auch die industriellen Endverbraucher, die durch höhere Materialkosten belastet würden, sie säßen im gleichen Boot wie die Endverbraucher, auf die gestiegene Produktpreise zukommen könnten. Zum Schluss sind da noch die Produzenten zu nennen, denn bei zu hohen Preisen für das Platin würde die Industrie, wo immer möglich, Alternativen einsetzen.
Der endgültige Ausgang dieser Diskussion wird sicher noch auf sich warten lassen, gleichwohl werden die Preise im Vorfeld aber in den nächsten Wochen und Monaten auf jede mögliche Nachricht teils heftig reagieren. Meldungen in der einen oder anderen Richtung könnten dann die Notierungen leicht zwischen fünf und 15 Prozent bewegen.
Solange es aber keine neuen Informationen gibt, ist nicht auszuschließen, dass die Preise in den nächsten Tagen zunächst wieder sinken werden. Anlass hierfür könnte das Durchbrechen der ursprünglichen charttechnischen Unterstützungslinie am Freitagmorgen sein, das höher zu bewerten sein dürfte, als die im Verlauf des Nachmittags dann doch noch gesehene Erholung. Ohne neue Impulse könnte das Platin deshalb in absehbarer Zeit in Richtung der Mitt-20er zurückfallen. Auf der anderen Seite der aktuellen Handelsspanne müsste es über 1.200 $ je Unze steigen, um wieder an vergangene Erfolge anknüpfen zu können. Angesichts der jüngsten Preisentwicklung ist ein solcher Marktverlauf aber wohl nicht sehr wahrscheinlich.
Die Veröffentlichung der jüngsten Studie zum Platinmarkt durch die Analysten von Johnson Matthey war sicher, was die fundamentalen Nachrichten anging, das wichtigste Ereignis dieser Woche. In dem Bericht wies JM darauf hin, dass die Nachfrage in diesem Jahr um fünf Prozent auf 7,02 Millionen Unzen ansteigen könnte, während auf der anderen Seite das Angebot bei 7 Millionen Unzen liegen dürfte. Damit befindet sich der Markt im Moment mehr oder weniger in einem Gleichgewicht. Dies ist der Hauptgrund, warum JM für die nächsten sechs Monate eine eher niedrige Handelsspanne zwischen 980 $ und 1.200 $ je Unze erwartet.
Im Detail steht laut JM einer höheren Nachfrage durch die Autoindustrie (erwartet wird ein Plus von 15 Prozent in 2006 auf 4,38 Millionen Unzen) ein Rückgang beim Absatz in Form von Schmuck, besonders in China, gegenüber. Im Reich der Mitte wird ein Minus von 11,5 Prozent erwartet und damit das niedrigste Niveau seit 1994. Insgesamt soll die
Nachfrage der Schmuckindustrie in diesem Jahr 1,74 Millionen Unzen betragen, diese Zahl liegt sogar noch unter den "anderen" industriellen Anwendungen, die sich auf 1,76 Millionen Unzen belaufen.
- Palladium
Das Palladium folgt in dieser Woche dem allgemeinen Trend, auch wenn prozentual gerechnet die anfänglichen Verluste deutlicher ausfielen, als bei in meisten anderen Metallen und auch die anschließende Erholung hier kaum stattfand. Am Montag lag das Metall zunächst noch bei 330 $ je Unze, am Mittwoch wurde schließlich das Wochentief mit 310 $ je Unze erreicht. Seitdem dümpelt die Notierung im Bereich von 315 $ je Unze. Sollte es in der nächsten Woche zu erneuten Abgaben bei den anderen Edelmetallen kommen und das Platin tatsächlich auf die Unterstützungslinie bei 1.021 $ je Unze zurückfallen, wird sich auch das Palladium dieser Tendenz nicht entziehen können. In diesem Fall ist ein Test der Marke von 300 $ je Unze nicht unwahrscheinlich.
In seinem Bericht äußerte JM die Einschätzung, dass die Nachfrage nach Palladium in diesem Jahr um bis zu sechs Prozent fallen könnte. Verantwortlich dafür sei in erster Linie eine niedrigere Schmucknachfrage, welche in diesem Jahr um bis zu 22 Prozent abnehmen könne. Die Nachfrage nach Metall aus der Automobilindustrie soll laut JM andererseits um bis zu sieben Prozent auf 4,14 Millionen Unzen steigen, wobei "der größte Teil der Gewinne außerhalb Europas zu verzeichnen sein dürfte". Der Absatz in der Elektronikindustrie könnte wieder auf 1,06 Millionen Unzen steigen; dies wäre ein Zugewinn um fast 10 Prozent. Angesichts dessen, dass auch das Angebot moderat auf 8,4 Millionen Unzen steigt, ist JM, was die Preisaussichten angeht, auch beim Palladium eher neutral eingestellt. Erwartet wird eine Handelsspanne zwischen 260 $ und 380 $ je Unze, wobei die zunehmende Substitution von Platin durch Palladium in dieselgetriebenen Fahrzeugen eher Unterstützung verleihen sollte.
Verglichen mit dem Vorjahr sind die jetzt deutlich höheren Notierungen ohne Zweifel gute Nachrichten für die Produzenten. North American Palladium konnte z. B. deutlich höhere Einnahmen vermelden. Dies sei vor allen Dingen eine Folge der im letzten Quartal um 51 Prozent auf fast 60.000 Unzen gestiegenen Ausbringung. Trotz dieser Erfolgsgeschichte verzeichnete das Unternehmen aber noch immer einen Nettoverlust in Höhe von 11,2 Millionen Dollar (2005: 19,6 Mio. Dollar).
- Rhodium
Das teuerste der Edelmetalle verlor in dieser Woche etwas an Boden. In erster Linie war hierfür eine schwache industrielle Nachfrage verantwortlich. Aktuell notiert das Metall bei 4.860 $ je Unze und damit 80 $ unter dem Niveau vom letzten Freitag. Trotz des Rückgangs bleiben wir insgesamt eher positiv gestimmt und sehen nicht mehr allzu viel Luft nach unten.
JM äußerte sich in seinem Report ebenfalls zum Rhodium und erwartet bei diesem Metall für 2006 eine um zwei Prozent auf 844.000 Unzen steigende Nachfrage. Ein Großteil der Käufe kommt dabei weiterhin aus der Automobilindustrie, die sich weltweit immer schärferen Abgasvorschriften gegenüber sieht. In diesem Segment wird es wohl in absehbarer Zeit auch keine Änderung geben, so JM. Der Markt befinde sich deshalb noch immer in einem strukturellen Defizit, auch wenn die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage in diesem Jahr auf 33.000 Unzen schrumpfen könnte. Im Jahr 2005 hatte sie noch bei 73.000 Unzen gelegen. Die englischen Analysten teilen unsere Ansicht, dass die Nachfrage aus der Glasindustrie ihren Zenit vorerst überschritten habe. 2006 seien aus diesem Bereich insgesamt 49.000 Unze nachgefragt worden, die Menge hätte um 11.000 Unzen unter den Käufen des Vorjahres gelegen.
Das Ruthenium war in dieser Woche der Star unter den Edelmetallen. Mit einem Gewinn von 15 Prozent und Preisen bei etwa 280 $ je Unze, schließt das Metall preislich immer mehr zum Palladium auf. Iridium liegt im Moment noch unverändert bei 400 $ je Unze.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.