Chinas Gold
08.07.2017 | Dr. Jürgen Müller
Gemäß dem aktuellen Gold-Bericht der USGS (staatlich geologische Behörde der USA [1]), hat China im letzten Jahr 455 Tonnen Gold gefördert. Die chinesischen Gold-Reserven werden hingegen mit nur 2.000 Tonnen angegeben. D. h. China hat angeblich in einem Jahr knapp 1/4 seiner Reserven ausgebeutet. Prozentual bedeutet dies, dass das Land 14,7% zur globalen Goldförderung von 3.100 t beigetragen hat, obwohl es nur 3,5% der globalen Reserven besitzt (eben jene 2.000 t). Die folgende Tabelle listet diese beiden Kennzahlen und deren Differenz für die größten Goldförderländer auf (Datenquelle USGS [1], eigene Berechnungen).
Schon allein diese numerische Auflistung zeigt, dass die meisten Förderländer mehr oder minder genau den Anteil zur globalen Goldförderung beitragen, den auch ihre Reserven zu den globalen Goldreserven beitragen (kleine Differenz Plus oder Minus in der letzten Spalte). Ein großes Minus in der Differenz wie z. B. bei Australien oder Russland zeigt, dass diese Länder schonend mit dem Abbau ihrer Reserven umgehen (oder umgehen müssen weil z.B. keine Finanzierung von Projekten möglich ist oder Genehmigungen fehlen).
Bildet man den Mittelwert aus allen Differenzen, ergibt sich interessanterweise exakt der Wert null, d. h. im arithmetischen Mittel fördert jedes Land prozentual genau so viel Gold wie es auch prozentual an Reserven besitzt.
Würde diese letzte Aussage auch auf China zutreffen, müsste entweder die Förderung bei nur 110 Tonnen Gold liegen (3,5% der globalen Reserven von ca. 57.000 t laut USGS) oder die Reserven müssten in Wahrheit bei über 8.000 t liegen (14,7% von 57.000 t) und damit nach Australien (9.500 t) die größten der Welt sein.
In diesem Zusammenhang ist interessant zu sehen, wie sich in den letzten 20 Jahren die Förderung und die ausgewiesenen Reserven Chinas entwickelt haben.
Bis 2001 geben die Reporte der USGS keine Angaben darüber an, wieviele Gold-Reserven China besitzt ("NA", d. h. "not available"). Für das Jahr 2001 werden erstmalig 1.000 t genannt. Bei der damaligen Förderung von 185 t wurden demnach 18,5 % der Reserven gefördert. In den folgenden Jahren 2002 bis 2008 wurden 1.200 t als Reserven ausgewiesen. Die Förderung in diesem Zeitraum betrug jedoch aufsummiert bereits 1.637 t. Seit 2009 werden die Reserven mit 1.900 t angegeben, zuletzt im Bericht für das Jahr 2016 mit 2.000 t.
Aus rein statistischer Betrachtungsweise bzw. aufgrund der Förderzahlen der Vergangenheit ist davon auszugehen, dass die Öffentlichkeit darüber um Unklaren gelassen werden soll, wieviele Tonnen förderbares Gold wirklich noch im chinesischen Boden vorhanden ist.
Schon allein diese numerische Auflistung zeigt, dass die meisten Förderländer mehr oder minder genau den Anteil zur globalen Goldförderung beitragen, den auch ihre Reserven zu den globalen Goldreserven beitragen (kleine Differenz Plus oder Minus in der letzten Spalte). Ein großes Minus in der Differenz wie z. B. bei Australien oder Russland zeigt, dass diese Länder schonend mit dem Abbau ihrer Reserven umgehen (oder umgehen müssen weil z.B. keine Finanzierung von Projekten möglich ist oder Genehmigungen fehlen).
Bildet man den Mittelwert aus allen Differenzen, ergibt sich interessanterweise exakt der Wert null, d. h. im arithmetischen Mittel fördert jedes Land prozentual genau so viel Gold wie es auch prozentual an Reserven besitzt.
Würde diese letzte Aussage auch auf China zutreffen, müsste entweder die Förderung bei nur 110 Tonnen Gold liegen (3,5% der globalen Reserven von ca. 57.000 t laut USGS) oder die Reserven müssten in Wahrheit bei über 8.000 t liegen (14,7% von 57.000 t) und damit nach Australien (9.500 t) die größten der Welt sein.
In diesem Zusammenhang ist interessant zu sehen, wie sich in den letzten 20 Jahren die Förderung und die ausgewiesenen Reserven Chinas entwickelt haben.
Abb. 1: Chinesische Goldförderung (blau, linke Skala) und ausgewiesene Reserven (magenta, rechte Skala) 1994 - 2016.
Datenquelle: USGS [1], eigene Darstellung.
Datenquelle: USGS [1], eigene Darstellung.
Bis 2001 geben die Reporte der USGS keine Angaben darüber an, wieviele Gold-Reserven China besitzt ("NA", d. h. "not available"). Für das Jahr 2001 werden erstmalig 1.000 t genannt. Bei der damaligen Förderung von 185 t wurden demnach 18,5 % der Reserven gefördert. In den folgenden Jahren 2002 bis 2008 wurden 1.200 t als Reserven ausgewiesen. Die Förderung in diesem Zeitraum betrug jedoch aufsummiert bereits 1.637 t. Seit 2009 werden die Reserven mit 1.900 t angegeben, zuletzt im Bericht für das Jahr 2016 mit 2.000 t.
Aus rein statistischer Betrachtungsweise bzw. aufgrund der Förderzahlen der Vergangenheit ist davon auszugehen, dass die Öffentlichkeit darüber um Unklaren gelassen werden soll, wieviele Tonnen förderbares Gold wirklich noch im chinesischen Boden vorhanden ist.