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Nachtrag zum Artikel "Chinas Gold"

14.07.2017  |  Dr. Jürgen Müller
Ein Leser hat mich dankenswerterweise auf die Publikation "China Mineral Resources 2016" des China Geological Survey (CGS) hingewiesen [1] (Pendant des US Geological Survey; USGS).

In dieser chinesischen Publikation wird meine Vermutung aufgrund der USGS Zahlen, die ich in meinem letzten Artikel "Chinas Gold" geäußert hatte, voll bestätigt. Zitat aus diesem Artikel: "[..] oder die Reserven müssten in Wahrheit bei über 8.000 t liegen (14,7% von 57.000 t) und damit nach Australien (9.500 t) die größten der Welt sein." [2]

Während des 12. Fünfjahresplans 2011 - 2015 wuchsen demnach die chinesischen Goldreserven und Ressourcen um 68,4% auf 11.563,5 Tonnen ([1], S. 11). Alleine im Jahr 2015 wurden 1.720,4 Tonnen Gold neu exploriert. Im gesamten Zeitraum 2011 - 2015 wurden 4.949,4 Tonnen Gold in 131 neuen Lagerstätten entdeckt: "131 gold deposits were discovered, including 51 large & medium-sized ones, for which the newly discovered reserves & resources were 4,949.4 tons, mainly located in Shandong and Inner Mongolia." ([1], S. 21)

Für Silber vergrößerten sich die Reserven und Resourcen im Zeitraum 2011 - 2015 von 172.000 t auf 254.000 t, d. h. um + 47,7 %. Zum Vergleich: Das USGS gibt die Silberreserven von China für 2016 mit nur 39.000 t an, die weltweiten Reserven mit 570.000 t [3].

In 2015 wurden in China 18.050 t Silber neu entdeckt, im Zeitraum von 2011 - 2015 81.852 t. Damit wuchsen Reserven & Ressourcen von Silber um knapp + 20 %.

Als Potential für weitere Gold und Silber Entdeckungen gibt das CGS folgende Zahlen an:

  • Gold: 32.668 Tonnen
  • Silber:726.000 Tonnen

Während des 12. Fünfjahresplans 2011 - 2015 wurde 74,7 % mehr Geld investiert als während des 11. Fünfjahresplans 2006 - 2010.

Die im Artikel [2] genannte Tabelle verändert sich unter der Vorgabe der chinesische Zahl der Reserven wie folgt:

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Der prozentuale Unterschied zwischen dem Anteil der globalen Goldförderung und dem Anteil der globalen Reserven reduziert sich von 11,2% nach USGS Zahlen auf 2,6% nach Zahlen des CGS und liegt damit sehr nahe beisammen, so wie für die restlichen großen Förderländer auch.

Trotz der massiv gestiegenen Investitionen und Entdeckungen in China, sollte man sich als westlicher Investor jedoch nicht wirklich Sorgen machen: "In the year [2016], the gold output was 450.1 tons and consumption 985.9 tons."

Die Nachfrage nach Gold lag im Jahr 2016 also mehr als doppelt so hoch wie die eigene Förderung. Die massive Erhöhung der chinesischen Investitionen steht übrigens im diametralen Gegensatz zur westlichen Welt, z. B. Australien:

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Abb. 1: Explorationsausgaben in Australien 1990 - März 2017
Quelle: Schodde RC, "The National State of Exploration"Copper to the World Conference 27.6.2017 Adelaide, Australien [4]


Von einem Hochpunkt der Explorationstätigkeit in 2011 und 2012 von über 4 Mrd. AUS$, fielen die Ausgaben seit 2015 auf ca. 1,3 Mrd. AUS$. Während China also seine Ausgaben für die Exploration um + 80% aufstockte, fielen die Aufwendungen z.B. in Australien um - 2/3.


In diesem Zusammenhang können folgende Fragen gestellt werden:

a) Warum gibt das USGS so niedrige Zahlen für die chinesischen Reserven an? Man sollte annehmen, dass die Behörden bilateral in Kontakt stehen.

b) Warum forciert China die Exploration nach neuen Lagerstätten für alle wichtigen Metalle, während die westliche Welt die Ausgaben zusammenstreicht?

c) Wird im Bezug auf Rohstoffversorgung und Rohstoffsicherheit die Fünfjahresplanwirtschaft Chinas am Ende besser dastehen, als die betriebswirtschaftlich (kurzfristiger?) ausgerichtete westliche Welt?


© Dr. Jürgen Müller
Einkaufsgemeinschaft für Sachwerte GmbH
www.goldsilber.org


Quellen:

[1] http://en.cgs.gov.cn/news1/201612/W020161222497419628662.pdf
[2] http://www.goldseiten.de/artikel/338363--Chinas-Gold.html
[3] https://minerals.usgs.gov/minerals/pubs/commodity/silver/mcs-2017-silve.pdf
[4] http://www.minexconsulting.com/publications/Copper_to_the_World_Richard_Schodde_Keynote_address_27_June_2017.pdf




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