Globale Unternehmens-Zombie-Plage
07.08.2017 | Mack & Weise
Geldpolitik:
Fed:
Die US-Notenbanksitzung im Juli brachte nicht wirklich neue Erkenntnisse, weder im Bezug auf eine weitere Zinsanhebung im Jahresverlauf, noch auf den Beginn der seit Monaten thematisierten Bilanzreduzierung. Diese soll zwar nun "relativ bald" starten, doch wirklich festgelegt haben sich die Erwartungsmanager der Fed damit auf … nichts!
EZB:
Die von Mario Draghi im Juli erstmals thematisierte mögliche "graduelle Anpassung" seiner ultralockeren Geldpolitik handelten die Finanzmarktakteure in einem leichten Anflug von Panik ganz so, als hätte er die geldpolitische "Wende" verkündet: Binnen Sekunden wertete der Euro deutlich auf, während der europäische Anleihemarkt einen "Mini-Crash" erlebte! Deutlich bekam die sich "falsch verstanden" fühlende EZB vor Augen geführt, dass eine tatsächliche Verkündung des "Ausstiegs" aus ihrer jahrelangen Marktmanipulation mit (schweren) Turbulenzen verbunden sein wird.
Schließlich kann die in der Eurozone seit 2008 um knapp 50% auf zuletzt 9,7 Billionen Euro förmlich explodierte Staatsverschuldung ohne die Druckerpresse der EZB weder von Italien, dem größten EZB-Rettungsprofiteur und derzeitigem Euro-Wackelkandidat Nr. 1, noch von vielen anderen südeuropäischen Schulden-Junkies problemlos finanziert werden. So verwunderte es auch nicht, dass die EZB auf ihrer Juli-Ratssitzung über die in Kürze anstehende Planerfüllung ihres Dauer-Gelddruckprogramms kein Wort verlor, sondern sie lieber über dessen … Ausweitung "im Hinblick auf Umfang und/oder Dauer" philosophierte.
Finanzmärkte
Warnte im Jahr 2014 die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich die EZB explizit davor, dass sie mit ihrer lockeren Geldpolitik eine Art Zombie-Bankensystem riskiere (und damit recht behielt!), so warnte sie zuletzt nun vor einer … globalen Unternehmens-Zombie-Plage, also vor Unternehmen, die "ungeachtet historisch niedriger Zinssätze nicht in der Lage sind, ihre Zinslast mit Gewinnen zu kompensieren." Dass dieses Problem auch in der Eurozone signifikant ist, untermauerte zuletzt eine Analyse der Bank of America, die allein im Euro-Stoxx600, dem Index der größten europäischen Unternehmen, 9% als "Zombies" identifizierte.
Fed:
Die US-Notenbanksitzung im Juli brachte nicht wirklich neue Erkenntnisse, weder im Bezug auf eine weitere Zinsanhebung im Jahresverlauf, noch auf den Beginn der seit Monaten thematisierten Bilanzreduzierung. Diese soll zwar nun "relativ bald" starten, doch wirklich festgelegt haben sich die Erwartungsmanager der Fed damit auf … nichts!
EZB:
Die von Mario Draghi im Juli erstmals thematisierte mögliche "graduelle Anpassung" seiner ultralockeren Geldpolitik handelten die Finanzmarktakteure in einem leichten Anflug von Panik ganz so, als hätte er die geldpolitische "Wende" verkündet: Binnen Sekunden wertete der Euro deutlich auf, während der europäische Anleihemarkt einen "Mini-Crash" erlebte! Deutlich bekam die sich "falsch verstanden" fühlende EZB vor Augen geführt, dass eine tatsächliche Verkündung des "Ausstiegs" aus ihrer jahrelangen Marktmanipulation mit (schweren) Turbulenzen verbunden sein wird.
Schließlich kann die in der Eurozone seit 2008 um knapp 50% auf zuletzt 9,7 Billionen Euro förmlich explodierte Staatsverschuldung ohne die Druckerpresse der EZB weder von Italien, dem größten EZB-Rettungsprofiteur und derzeitigem Euro-Wackelkandidat Nr. 1, noch von vielen anderen südeuropäischen Schulden-Junkies problemlos finanziert werden. So verwunderte es auch nicht, dass die EZB auf ihrer Juli-Ratssitzung über die in Kürze anstehende Planerfüllung ihres Dauer-Gelddruckprogramms kein Wort verlor, sondern sie lieber über dessen … Ausweitung "im Hinblick auf Umfang und/oder Dauer" philosophierte.
Finanzmärkte
Warnte im Jahr 2014 die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich die EZB explizit davor, dass sie mit ihrer lockeren Geldpolitik eine Art Zombie-Bankensystem riskiere (und damit recht behielt!), so warnte sie zuletzt nun vor einer … globalen Unternehmens-Zombie-Plage, also vor Unternehmen, die "ungeachtet historisch niedriger Zinssätze nicht in der Lage sind, ihre Zinslast mit Gewinnen zu kompensieren." Dass dieses Problem auch in der Eurozone signifikant ist, untermauerte zuletzt eine Analyse der Bank of America, die allein im Euro-Stoxx600, dem Index der größten europäischen Unternehmen, 9% als "Zombies" identifizierte.