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Langfristige Entwicklung der Aufgelder bei den Edelmetallen

15.08.2017  |  Dr. Jürgen Müller
- Seite 2 -
Die für die Goldkurven besprochenen geschichtlichen Effekte lassen sich natürlich auch in den Kurven für Silberbarren wieder erkennen. Da die Einkaufsgemeinschaft die mit Umsatzsteuer (einen "Mehrwert" kann der Autor nicht erkennen) belasteten Metalle netto einkauft und auch netto seinen Kunden weiterveräußert, ist die Differenz der Kurven wesentlich größer als beim umsatzsteuerfreien Gold.

Die gemittelten aktuellen Werte der letzten Jahre stellen sich beim Silber wie folgt dar:

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Da bei Silberbarren mehr Material bearbeitet werden muss, sind die Herstellungskosten bei Silberbarren wesentlich höher als bei Goldbarren und schlagen daher prozentual im Vergleich zum Barrenwert höher zu Buche (0,4% Aufgeld der EKG gegenüber dem Gold-Briefkurs im Vergleich zu 1,9% Aufgeld gegenüber dem Silber-Briefkurs). Die Händlermarge bei Silberbarren ist jedoch weitaus höher, als bei Goldbarren.

Viele Investoren greifen bei Silber jedoch auf Münzen zurück (Umsatzsteuer 7%, jedoch höhere prozentuale Herstellungskosten der Münzen im Vergleich zum Materialwert), um sich auch einen Handbestand an kleinen fungiblen Münzen anzulegen, d.h. eine Versicherung gegen die Inflationierung unserer staatlichen Währung. Diese könnte u.U. soweit gehen, dass im normalen Handelsleben keine Zettel mehr angenommen werden würden.

Die analogen Kurven für Platin- und Palladiumbarren sind in Abb. 4 und 5 zu sehen:

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Abb. 4: Prozentuale Aufgelder von Platinbarren verschiedener Größe von 08/2008 bis heute
(Quelle: Eigene Recherche und Aufzeichnungen der Einkaufsgemeinschaft)


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Abb.5: Prozentuale Aufgelder von Palladiumbarren verschiedener Größe von 08/2008 bis heute
(Quelle: Eigene Recherche und Aufzeichnungen der Einkaufsgemeinschaft)


Fazit:

Händler reagieren natürlich wie alle Kaufleute und erhöhen ihre Margen, wenn die Nachfrage steigt. Dies geht bis zu dem Punkt, an dem die Hersteller der Barren und Münzen die Nachfrage nicht mehr bedienen können und die Händler daher ihre Geschäfte (temporär ?) schließen müssen. Die Einkaufsmargen der Einkaufsgemeinschaft für Sachwerte GmbH (www.ekg-sachwerte.de oder www.goldsilber.org) waren hingegen auch in früheren Krisenzeiten bemerkenswert stabil.

Die Kapazitäten der Hersteller sind definitiv nicht für Nachfragespitzen ausgelegt, sondern für eine "mittlere Nachfrage", da das Vorhalten zumeist ungenutzter Maschinen- und Personalkapazitäten betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Inwieweit sich dies in kommenden Krisen auswirken wird, wird die Zukunft zeigen.

In meinem letzten Buch "Gold 10.000 Dollar?", welches 2016 im Kopp-Verlag erschien, gehe ich zusammen mit meinem amerikanischen Co-Autor Gary Christenson auf die Frage ein, wie sich der Goldpreis in den kommenden Jahren entwickeln kann.


© Dr. Jürgen Müller
Einkaufsgemeinschaft für Sachwerte GmbH
www.goldsilber.org



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