Silber holt langsam aber sicher auf
15.08.2017 | Florian Grummes
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Die neuesten Zahlen vom Silber-Terminmarkt bleiben positiv. Demnach hielten die professionellen Hedger bzw. die Commercials 39.561 leerverkaufte Kontrakte auf den Silberfuture. Die kumulierte Netto-Shortposition hat sich in den letzten Wochen damit zwar wieder erhöht, bleibt aber immer noch im grünen Bereich. Der Silberpreis hat vom Terminmarkt derzeit also nichts zu befürchten.
Neutraler präsentiert sich die Lage für den Goldfuture. Hier haben die kommerziellen Händler ihre Shortpositionen in den Kursanstieg der letzten Wochen bereits wieder etwas stärker ausgeweitet, so dass mittlerweile nur noch ein neutrales Signal vorliegt.
Der aktuelle CoT-Report liefert also nur für Silber ein Kaufsignal.
5. Sentiment:
Nachdem Mitte Juli ganz klar ein übertriebener Pessimismus am Silbermarkt vorherrschte, hat sich die Lage im Zuge wieder steigender Preise fast neutralisiert. So liefern die aktuellen Zahlen von www.sentimenttrader.com für alle Metalle ein ausgeglichenes Stimmungsbild. Anders gestaltet sich das Sentiment am Währungsmarkt. Hier sind die Anleger für den Euro etwas zu optimistisch, während der US-Dollar einen leicht übertriebenen Pessimismus aufweist.
Bei den schnell wechselnden und damit kurzfristig relevanten Signalen für die verschiedenen ETFs hingegen liegt für den wichtigsten Gold-ETF ("GLD") ein zu starker Optimismus vor. Dies deutet daraufhin, dass es dem Goldpreis möglicherweise nicht sofort gelingt, die Widerstandszone um 1.300 USD zu durchbrechen.
Bei der wöchentliche „Kitco Gold-Umfrage“ haben die Bullen in beiden Lagern wie fast immer die Oberhand. Extremwerte liegen hier aber definitiv nicht vor.
Zusammengefasst liefert die Sentimentanalyse eine neutrale Einschätzung für Gold und Silber. Das klare Kaufsignal vor vier Wochen ist damit also bereits wieder Geschichte.
6. Saisonalität:
Nach wie vor halten sich die Edelmetalle ziemlich gut an ihr saisonales Muster. Der typische Sommerschlussverkauf endete am Silbermarkt in diesem Jahr Anfang Juli. Seitdem ist eine deutliche Erholung zu beobachten, die aus der saisonalen Perspektive genau so zu erwarten war.
Insgesamt bleibt die Saisonalität am Silbermarkt noch bis Ende September/Anfang Oktober bullisch. Erst im Verlauf des Oktobers wäre demnach mit einem etwas größeren Rücksetzer zu rechnen.
Im großen Bild kann man aufgrund des statistischen Kursverlaufs über die letzten 40 Jahre weiterhin davon ausgehen, dass Anfang Juli eine große Aufwärtsbewegung gestartet ist, welche erst im nächsten Frühjahr ihren Hochpunkt bzw. Abschluss finden müsste.
7. Silber in EUR
Rückblick:
Während sich der Silberpreis in US-Dollar bereits seit Anfang Juli deutlich erholen konnte, blieb die Kursentwicklung in Euro gerechnet aufgrund des schwachen US-Dollars kraftlos und lief über vier Wochen seitwärts. Damit jedoch hatten europäischen Anleger mehr als vier Wochen Zeit, um die günstigen und ausgebombten Silberkurse für Käufe zu nutzen.
Mittlerweile ist der Silberpreis aber auch auf Euro-Basis klar nach oben ausgebrochen und dürfte damit das Ende der Bodenbildung eingeläutet haben.