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Gold testet Widerstandsbollwerk

21.08.2017  |  Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des Gold Futures von 1981 bis heute, bei Kursen von 1.285,70 USD/Unze. Ein Notierungsstab bildet die Kursschwankungen des Gold Futures für ein Quartal ab.

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Während des Freitagshandels erreichte Gold bei 1.300,70 ein neues Jahreshoch. Damit wurde zum ersten Mal seit November 2016 an der 1.300er Marke gekratzt.

Der erste Anlauf dieser psychologischen Barriere wurde dann sofort abverkauft, so dass ein klassisches Intraday-Reversal mit Stop-Fishing zu beobachten war. Demzufolge wurde der Wochenausklang mit einem etwas negativen Beigeschmack beendet.


Gold verlässt Dreieck nach oben

Aus der Perspektive des historischen Quartalscharts handelte das gelbe Edelmetall zwischen der Abwärtstrendlinie (gestrichelt im Chart eingezeichnet) mit den Verbindungspunkten des Hochs aus 2012 und dem Hoch aus 2016 und der Aufwärtstrendlinie (gestrichelt im Chart eingezeichnet) mit den Verbindungspunkten des Tiefs aus 2015 und dem Tief aus Dezember 2016.

Dieses Dreieck wurde in den letzten Wochen überschritten. Diese Tatsache ist für die Bullen positiv zu bewerten. Ausgehend von der klassischen Chartanalyse zieht ein Ausbruch aus diesem Dreieck idealtypischerweise in der Mehrzahl der Fälle eine längere Anschlussbewegung in Richtung der etablierten Kursbewegung nach sich.


Außenstab auf Quartalschart

Im Zuge des mittelfristigen Aufwärtsimpuls wurde das Vorquartalshoch überschritten, so dass der laufende Notierungsstab des Quartals einen bis dato bullischen Außenstab ausgebildet hat. (Outsidebar).


Mittelfristig weiter neutral

Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts handelt Gold seit Februar in einer neutralen Seitwärtsbewegung mit den Unterstützungen bei 1.190 bis 1.200 und 1.215 und dem Widerstandsbereich als Oberbegrenzung bei 1.280 bis 1.310.

Seit Anfang Juli legte der Goldpreis um über 90 US$ ohne wesentliche Korrektur zu und erreichte am Freitag mit verbrauchten Momentum das Widerstandsbollwerk der Seitwärtsbewegung. Im Normalfall müssen sich Investoren und Spekulanten erst an das erhöhte Kursniveau gewöhnen, so dass der erste Anlauf häufig scheitert und zu Gewinnmitnahmen genutzt wird.

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Bullische Saisonalität

Der Zeitraum von Anfang Juli bis Anfang Oktober ist aus Sicht der Historie als der stärkste saisonale Zeitraum des ganzen Jahres zu beurteilen. Auch in diesem Jahr erreichten die Kurse des gelben Edelmetalls Anfang Juli mit dem Unterschreiten des vorherigen Quartalstiefs ein neues zyklisches Tief bei 1.206,60, ehe Gold ohne kurzfristige Umkehrformation zu einer starken Aufwärtsbewegung ansetzte. Diese Tatsache ist weiterhin positiv für die Bullen zu definieren, besonders weil der bisherige Kursverlauf dem historischen Jahresverlauf stark ähnelt.


Long-Positionierungen des "Managed Moneys" steigen über Niveau von Mai und Juni

Im Zusammenhang mit der seit Juli laufenden Aufwärtsbewegung haben am Terminmarkt viele spekulative Investoren neue Long-Positionen aufgebaut. Mittlerweile befindet sich das Niveau der Netto-Long-Positionen des "Managed Moneys" über dem Stand vom November 2016 und Mai und Juni aus 2017.

Diese Positionierungen sind eher negativ für die Goldbullen zu beurteilen, da während der oben angeführten Zeiträume stets ein starker Rücksetzer folgte, begleitet von einer Bereinigung der Long-Engagements des "Managed Moneys".


Fazit

Mittelfristig pendelt Gold neutral zwischen den o.a. Begrenzungsmarken, während langfristig das Überschreiten des Dreiecks und des Quartalshochs zusammen mit der bullischen Saisonalität als positiv zu bewerten sind. Dadurch steigen die Chancen für die Bullen auf langfristige Sicht.

Gelingt es Gold den Widerstandsbereich um das April- und Junihoch, und dem Jahreshoch aus 2015 zwischen 1.280 und 1.310 zu überwinden, eröffnet sich Kurspotential bis 1.375 und 1.390. Dort befinden sich Hochpunkte aus 2016 und 2014.

Die Dynamik der Aufwärtsbewegung der letzten Wochen hat den kurzfristigen Trend aus technischer Sicht jedoch etwas überreizt, so dass sich ein schneller Ausbruch über die gestaffelte Widerstandszone zwischen 1.280 und 1.310 im Moment noch als schwierig erweisen dürfte. Für einen weiteren kurzfristigen Rücksetzer und eine neue Schleife sprechen auch die Positionierungen des "Managed Moneys" an der Comex und der negative Wochenausklang.

Für die Goldbullen ist es extrem wichtig, dass der Unterstützungsbereich zwischen 1.190 und 1.200 nicht unterschritten wird. Bei Kursen darunter trübt sich das langfristige Chartbild stark ein. Bei diesem negativen Szenario ist von einem erneuten Test des Unterstützungsbereiches zwischen 1.140 und 1.124 auszugehen.


© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de



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