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Eine geringfügige konjunkturelle Ermüdung!

26.09.2017  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1838 (07.53 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1832 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111.55. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.05. EUR-CHF oszilliert bei 1.1457.

Aus Europa erreichen uns derzeit Datensätze, die auf eine leichte konjunkturelle Ermüdung schließen lassen. Wir reden an dieser Stelle nicht über Trendwechsel, sondern über Dynamikeinbußen in der wirtschaftlichen Expansion auf sehr hohem Niveau.

Zunächst lieferte des französische Geschäftsklimaindex einen Beleg für diesen nicht prekären Dynamikverlust. Nachdem im Vormonat dieser Index das höchste Niveau seit 2007 markierte, kam es per Berichtsmonat September zu einer leichten Abschwächung von zuvor 111 auf 110 Punkte.

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© Reuters


Aber auch der deutsche IFO-Index konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Der IFO-Geschäftsklimaindex sank von dem historischen Höchstwert, der im Vormonat markiert wurde. Es kam zu einem Rückgang von zuvor 115,9 auf 115,2 Punkte. Die Prognose lag bei 116,0 Zählern.

Der Index, der die Bewertung der aktuellen Lage spiegelt, ging von 124,7 auf 123,6 Punkte zurück, während der Erwartungsindex von 107,8 auf 107,4 Punkte nachgab. Alle Niveaus sind vollständig unprekär. Sie deuten in Richtung der Tatsache, dass die Spitze der Dynamik der wirtschaftlichen Expansion in Deutschland erreicht wurde, mehr nicht.

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© Reuters


Aus den USA kam ein positiver Datensatz, der aber Fragen wegen der Wirkungen der jüngsten Wetterlagen in Texas aufwirft. Der Dallas Fed Manufacturing Business Index legte per September von zuvor 17,0 auf 21,3 Punkte zu. Das nehmen wir zur Kenntnis.

Der Chicago Fed National Activity Index, ein Sammelindex aus 85 Einzelindikatoren der US-Wirtschaft, setzte dagegen deutlich negative Akzente. Der Index sank per August von zuvor 0,03 (revidiert von -0,01) auf -0,31 Punkte und markierte damit den tiefsten Stand seit August 2016! Einmal mehr wird die Divergenz der harten Daten zu den Sentiment-Daten der USA an diesem Datensatz deutlich. Diese Divergenz ist eine als historisch zu bezeichnende Anomalie. Wir erlauben uns die Bemerkung, dass Gefühle keinen Cash-Flow haben …

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© Moody’s Analytics


Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine positive Haltung bezüglich der Bewertung des Euros favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1820 - 50 negiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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