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Alles super oder absurd? - bitte warten

01.10.2017  |  Christian Vartian
- Seite 3 -
Blicken wir auf die jüngsten Fundamentalzahlen:

US-Personal Income im Konsens bei 0,2%

US-Personal Spending im Konsens bei 0,1%

Core-PCE-Prices, die die FED so gerne verwendet mit 0,1% nur halb so hoch wie die Erwartung (0,2%)

Abflachende US-Immobilienpreissteigerung und Bauwirtschaft

Weiter gesunkene US-Kapazitätsauslastung

dann sind die Ankündigungen der US-Zentralbank zur Geldmengenverknappung und weiteren Zinserhöhung schon extrem brutal falkisch. Die ANKÜNDIGUNGEN wohlgemerkt.

Gleichzeitig bestehen ANKÜNDIGUNGEN über eine US-Steuerreform mit massiver Entlastung bei der Unternehmenssteuer, was Aktien-bullisch ist, das sind aber nur ANKÜNDIGUNGEN.

Und zum Garnieren würde die Steuersenkung teilweise recht heftig mit Erhöhung des Budgetdefizits finanziert, was die Emission an US-Staatsanleihen erhöhen würde just zu dem Zeitpunkt, wo die Zentralbank genau bei US- Staatsanleihen die Geldmenge zu kürzen ankündigt.

Da passt nichts zusammen und die wissen das natürlich. Aber das Mandat der FED-Chefin läuft ja aus und ein Staat wird sie nicht zum Dank für den Abverkauf seiner Anleihen wieder nominieren - das kommt zur Unklarheit oben drauf.

In solchen Fällen bildet sich ein Trend-Interregnum.

Große Einheiten bleiben bei solchen Nichtindikationen einfach long und setzen Hedgebarrieren, Trader können kaum agieren.

Uns geht es genau so: Wo wir wie eine große Einheit agieren (portfoliobasiert) finden wir eine perfekte Situation vor, wo wir das nicht tun, sind die letzten 3 Wochen deutlich schlechter.

In Abwesenheit des Mitlaufens großer Einheiten starten bei wichtigen charttechnischen Marken die Kurse zwar von der Rampe, die Bewegung krepiert aber danach, kein follow up.

Auch der EUR hat nach der BRD-Wahl zwar seine Korrektur begonnen, hat die beschleunigenden 1,1720 bis 1,1690 aber gerade mal angestreift, ohne weiter zu sinken noch in die Anstiegsbewegung zurückzukehren.

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Allein der Chart, wenn Sie da draufschauen, graust es jedem Charttechniker (auch dem in mir) mit was für Hilfslinien wir hier soziologische Außreißerzählungen vornehmen müssen, chartechnische Grundsätze mit der Sillikonpistole behandeln müssen, weil alles ausfugt und dennoch stimmt es - man muß eben leider alles können, auch Soziologie auf einen Preisgraphen malen.

Weil "Trendlinie gebrochen" ist hübsch, bei inaktiven Großeinheiten zählt nur, beim wievielten Mal reicht es ihnen.

Und es reicht ihnen eben derzeit nicht:

  • Sie springen nicht dem S&P 500 hinterher, sondern haben ihn eben schon
  • Sie shorten den S&P 500 natürlich auch nicht
  • Sie shorten auch Gold nicht, weil Nordkorea zeigt, dass es jederzeit gebraucht werden kann
  • Sie shorten zudem Gold nicht, weil sie auch wissen, dass zusätzliche Budgetdefizite plus Reduktion von Staatsanleihenkäufen durch die FED eher zu etwas führen, wo man Gold zusätzlich zu Aktien benötigt, was die Spekulanten aber nicht verstehen
  • Und sie shorten den Bitcoin nicht, kaufen ihn aber auch nicht weiter hoch, das dürfen korrektiv die Spekulanten machen

  • und diese haben aber einfach nicht genug Geld, um irgendwas nachhaltig hinzukriegen.

    Jahrelang wurden Großanleger, Trader und Kleinanleger seit 2013 von den Zentralbanken auf eine Warteschleife gesetzt. Nun wirkt es so, als ob Großanleger angesichts des neuen Verwirrspiels der Zentralbanken nun die Zentralbanken und die Trader und die Kleinanleger auf die Wartebank sperren.

    Im großen Bild müssten die Aktien also korrigieren, Gold und Silber nach oben korrigieren (das ist nämlich noch immer kein Bullenmarkt, Anstiege also noch immer korrektiv) best guess die Werte im Korrekturanstieg nach dem Wasserfall 2013, also bis um die 1490 und z.B. der EUR auf den Bereich 1,07-1,00 zum USD, nur findet sich keiner, der den Affen macht. Haben, Umschichten, Hedgen ist angesagt, fürs Traden gilt (täglich am Schirm ausgenommen): bitte warten!

    Genau das könnte ja der Plan sein zur Zeit.


    © Mag. Christian Vartian
    www.vartian-hardassetmacro.com



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