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Physisches Gold - die einzige Rentenkasse, die überleben wird

10.10.2017  |  Egon von Greyerz
An den Märkten gibt es Wahrscheinlichkeiten und Gewissheiten. Es ist zum Beispiel wahrscheinlich, dass Investoren innerhalb der nächsten 5-7 Jahre einen Großteil ihres Aktien-, Anleihe- und Immobilienvermögens verlieren werden. Es ist außerdem wahrscheinlich, dass sie auch einen Großteil ihrer Bankeneinlagen verlieren werden, entweder weil die Banken selbst pleite gehen, oder weil die Währung abgewertet wird.


Wer kauft eine Anleihe, deren Wert auf Null fallen wird?

Nicht nur wahrscheinlich, sondern absolut gewiss ist jedoch, dass Anleger, die in die neue österreichische Staatsanleihe mit einer Laufzeit von 100 Jahren investieren, all ihr Geld verlieren werden. Natürlich fragt man sich zunächst einmal, wer diese Anleihe überhaupt kauft. Kein privater Investor würde sein eigenes Kapital während eines Zinstiefs und eines historischen Hochs an den Anleihemärkten in eine 100-jährige Schuldverschreibung mit einer Rendite von 2% stecken.

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Die Käufer sind in diesem Fall natürlich Institutionen, die das Geld anderer Leute verwalten. Es handelt sich dabei z. B. um die Manager von Rentenfonds, die angesichts negativer kurzfristiger Zinsen und nur knapp über Null liegender Kapitalerträge bei allen anderen Assets von einer 2-%-Rendite hellauf begeistert sind. Diese Manager hoffen ganz einfach, dass sie selbst schon lange weg sind, wenn jemand herausfindet, welch katastrophale Entscheidung sie mit dem Geld der Pensionäre getroffen haben. Es besteht allerdings das Risiko, dass die Anleihen schon lange vor Ablauf der 100 Jahre wertlos werden. Womöglich wird es nur fünf Jahre dauern.

Verschiedene Faktoren lassen den baldigen Wertverfall der Anleihe zur Gewissheit werden:

  • Die Zinsen liegen auf dem niedrigsten Niveau seit 5.000 Jahren und können ausgehend vom aktuellen Stand nur steigen.
  • Die Inflationsraten werden sich sprunghaft erhöhen und eine Hyperinflation einleiten.
  • Verschiedene Nationalstaaten sind bankrott und werden ihre Zahlungsunfähigkeit erklären.
  • Der Euro wird nicht innerhalb der nächsten 100, sondern innerhalb der nächsten 5-7 Jahre wertlos werden.

Man wird die Manager allerdings nicht für ihre desaströse Performance der Rentenfonds verantwortlich machen. Kein durchschnittlicher Investmentmanager würde die Ereignisse vorausahnen, die ich prognostiziere (soweit blicken sie nicht über ihren Tellerrand). Trotz der schlechten Ergebnisse werden die Manager also sicher vor Konsequenzen sein, denn sie haben nur das getan, was alle anderen Manager auch getan haben - dafür gesorgt, dass die Pensionäre mittellos werden. Die Verwaltung eines typischen institutionellen Fonds basiert auf Mittelmäßigkeit.

Es lohnt sich nicht, etwas zu riskieren und anders zu machen als die Kollegen bei vergleichbaren Fonds. Wenn Sie aber eine ganz ähnliche Strategie verfolgen wie alle anderen, werden Sie auch dann großzügig belohnt, wenn Sie einen Großteil des Ihnen anvertrauten Geldes verlieren.


Das Rentendefizit: 400 Billionen $

Die meisten Menschen auf unserer Erde haben ohnehin keine Rentenansprüche und sind daher nicht betroffen. Aber denjenigen, die eigentlich von den Rentensystemen erfasst sind, wird es auch nicht viel besser ergehen. Die meisten Rentenfonds sind extrem unterfinanziert und der Fehlbetrag ist schockierend. Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums haben wir es hier mit einem Defizit von 400 Billionen $ bis zum Jahr 2050 zu tun. Den größten Fehlbetrag weisen natürlich die USA mit 137 Billionen $ auf. 2015 betrug das Defizit übrigens "nur" 28 Billionen $ oder 150% des US-Bruttoinlandsprodukts.


Rentendefizite im Vergleich: Keine Rente, für niemanden

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