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Silber: Zwischenerholung oder impulsive Bugwelle?

11.10.2017  |  Florian Grummes
- Seite 3 -
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Das Sentiment für den Edelmetallsektor war Anfang September in überschaubarem Maße etwas zu heiß gelaufen. Mittlerweile hat sich die Lage wieder beruhigt. Ein übertriebener Pessimismus ist derzeit aber nicht auszumachen. Vielmehr bewegen sich die Stimmungswerte für Gold und Silber nahe der neutralen Zone. Auch am Währungsmarkt hat sich die Stimmungslage durch den Rücksetzer beim Euro wieder normalisiert.

Die schneller schwankenden Sentimentdaten für die verschiedenen ETFs deuten kurzfristig hingegen vor allem bei den Minenaktien schon eine leichte Übertreibung an.
Deutlich aus der Reihe tanzt dieses Mal die wöchentliche "Kitco Gold-Umfrage". Hier überraschen die Profis mit einer extrem bärischen Erwartungshaltung, welche vom Markt in den letzten drei Tagen bereits eindeutig wiederlegt wurde.

Zusammengefasst fördert die Sentimentanalyse wieder einmal ein neutrales Stimmungsbild für Gold und Silber zu Tage.


6. Saisonalität:

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Während das Frühsommertief Anfang Juli ziemlich gut in das saisonale Muster gepasst hatte, kam die Korrektur Anfang September etwas zu früh. Typischerweise wäre das Hoch erst Ende September oder Anfang Oktober zu erwarten gewesen. Allerdings sind saisonale Muster doch immer sehr abstrakt zu betrachten und dürften keinesfalls überbewertet werden.

In jedem Fall lässt der typische Kursverlauf der letzten vierzig Jahre am Silbermarkt bis zum Ende des Jahres keine Glanztaten mehr erwarten. Statistisch betrachtet wäre Ende Oktober ein wichtiges Tief zu erwarten, auf das ein Anstieg bis Mitte Dezember folgen müsste. Für den Monat Oktober liefert die Saisonalität jedenfalls ein rotes Vorzeichen.

Denkbar wäre auch, dass es wieder so wie in den letzten beiden Jahren abläuft. Sowohl 2015 als auch in 2016 erreichten die Edelmetalle erst Mitte Dezember das finale Tief der jeweils im Spätsommer gestarteten Korrekturen. Dass es auch ein drittes Mal so läuft, ist eigentlich eher ungewöhnlich, aber eben trotzdem möglich.


7. Silber in EUR

Rückblick:

In Euro gerechnet kam der Silberpreis in den Sommermonaten nur mühsam auf die Beine und erreichte am 5.September mit 15,02 EUR das Hoch seiner überschaubaren Aufwärtsbewegung.

Im Anschluss folgte eine Korrektur, die in den letzten fünf Wochen in zwei Schüben zu einem Tief bei 13,97 EUR führte.

Der dynamische Anstieg in den letzten drei Handelstagen hat den Silberpreis aber in kürzester Zeit zurück über seine 50-Tagelinie (14,50 EUR) gebracht.


Euro-Silber Wochenchart:

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Auf dem Wochenchart fiel der Silberpreis zuletzt ansatzweise bis in die breite Unterstützungszone zwischen 13,50 und 14,00 EUR zurück. Zwar kam die Erholung in den letzten Tagen hier nicht überraschend, bislang hat sie den Bullen aber auch noch nicht wirklich viel Luft verschafft. Vielmehr lässt sich das Kursgeschehen seit dem Hoch im Sommer 2016 weiterhin innerhalb eines Abwärtstrendkanals eingrenzen. Um diesen Abwärtstrendkanal zu sprengen, bedarf es ambitionierte Kurse oberhalb von 16,00 EUR!

Bei den Indikatoren hinterlässt vor allem die Stochastik mit ihrem aktiven Verkaufssignal den Eindruck, dass die Korrektur noch nicht ausgestanden sein kann. Positiv ist hingegen das nach wie vor gültige Kaufsignal beim MACD, welches die Korrektur in den letzten fünf Wochen überlebt hat. Der RSI hat sich seit dem Kapitulationscrash im Juli mittlerweile wieder bis in die neutrale Mitte vorgearbeitet.

Sollte es nun zu einer größeren Erholung kommen, wartet im Bereich um bzw. oberhalb von 15,00 EUR die nächste starke Widerstandszone, an der die Notierungen bereits Anfang September gescheitert waren. Erst wenn die Bullen das letzte Hoch bei 15,20 EUR überwinden können, hellt sich das Bild deutlich auf. Dann wäre auch ein zügiger Anstieg bis an die nächste Widerstandszone um 16,00 EUR zu erwarten.

Auf der Unterseite bietet der Abwärtstrendkanal aktuell noch bis ca. 13,25 EUR Platz. Auf dem Weg dorthin müssten die Bären aber nicht nur die solide Unterstützungszone 13,50 - 14,00 EUR durchschreiten, sondern auch das untere Bollinger Band (13,50 EUR) nach unten biegen.

Insgesamt muss der Wochenchart auf „neutral“ zurück gestuft werden.


Euro-Silber Tageschart:

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Auf dem Tageschart wird das Trauerspiel für die europäischen Silberinvestoren in diesem Jahr noch besser deutlich. Während man in US-Dollar gerechnet schon jetzt von einem akzeptablen Gold-Jahr sprechen kann, kommt der Silberpreis in Euro gerechnet einfach nicht in die Gänge. Stattdessen steht seit Jahresbeginn ein Verlust von 5,87% zu Buche. Abschreiben sollte man das Edelmetall aber dennoch nicht, denn Silber bleibt im großen Bild klar unterbewertet und ist jederzeit für eine Überraschung gut.

Charttechnisch spricht jetzt jedenfalls alles für eine angelaufene Erholung, denn vom Tief am vergangenen Freitag bei 13,97 EUR konnten sich die Notierungen bereits bis auf aktuell 14,60 EUR recht deutlich erholen.


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