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Einfluss von Gebühren bei der Lagerung von Edelmetallen

01.11.2017  |  Dr. Jürgen Müller
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Die Zahlen verschlechtern sich weiter, wenn z. B. nicht 100% des Geldes in das Metall investiert wird, oder größere Handelsspannen festgeschrieben sind, die dem Lagerdienstleister Spielraum zur Interpretation lassen. Weitere unsichtbare Kosten können entstehen, wenn z. B. die Gelder der Handelsspannen aus dem internen Handel von Metallen zwischen den Kunden eines Lagerdienstleisters, von diesem ebenfalls vereinnahmt bzw. abgezogen werden.


Halbwertszeiten

Ebenfalls interessant für Investoren, die sich entschließen Metalle im Ausland lagern zu wollen, ist die Betrachtung der Halbwertszeiten. Die Fragestellung lautet: Welche Zeit vergeht, bevor theoretisch nur noch die Hälfte meines ursprünglichen Metalles vorhanden ist und welchen Einfluss hat hierbei die Höhe der Gebühren? Die folgende Graphik zeigt diese Entwicklung für Gebührensätze von 0,8 Prozent, 1,6 Prozent und 3,0 Prozent.

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Abb. 6: Mengenentwicklung in Gramm bei Lagergebühren von 0,8% p.a. (blaue Kurve), 1,6% p.a. (schwarze Kurve) sowie 3,0% (rote Kurve).


Bei einer Gebühr von 0,8% pro Jahr, halbiert sich die Lagermenge erst nach 87 Jahren. Bei einer doppelten Gebühr von 1,6% hingegen hat die Lagermenge in dieser Zeitspanne bereits zwei Halbwertszeiten hinter sich, d. h. hat sich bereits auf 1/4 der ursprünglichen Lagermenge verringert. Beträgt die Lagergebühr 3,0% pro Jahr, ist die erste Halbwertszeit bereits nach 23 Jahren erreicht. Innerhalb der hier dargestellten 100 Jahre wären nahezu fünf Halbwertszeiten erreicht (Goldguthaben < 50 Gramm).

Alle Berechnungen, die hier präsentiert werden, entstammen realen Angeboten am deutschen Markt. Nutzen Sie die kommende Edelmetallmesse in München, um die Anbieter von Lagerangeboten zu vergleichen. Prüfen Sie die Angebote auf die Gebührenstruktur. Die Erfahrung zeigt, dass sich Investoren häufig der Relevanz von Gebührensätzen nicht bewusst sind.


Gebühren lassen sich wie folgt gliedern:

a) Kauf & Handel der Metalle:

  • Welches Aufgeld verlangt der Anbieter beim Kauf?
  • Welches Abgeld beim Verkauf?
  • Wie hoch ist die gesamte Handelsspanne und wann wird diese dem Kunden belastet?
  • Wie wird der interne Handel zwischen Kunden des Lagerdienstleisters dargestellt? Vereinnahmt der Dienstleister die Handelsspanne für sich?

b) Monatliche bzw. jährliche Lagergebühr:

  • Wie hoch ist die nominale Lagergebühr?
  • Ist in dieser Gebühr die MwSt. enthalten oder nicht?
  • Weicht die effektive Lagergebühr hiervon ab und wenn ja, warum?

c) Weitere Kosten:

  • Werden 100% meines Investitionsbetrages in Metall investiert?
  • Gibt es ein Agio (Aufgeld), das ich zusätzlich zu bezahlen habe?
  • Gibt es eine Erfolgsvergütung, Einrichtungsgebühr, etc.?
  • Kosten bei physischer Auslieferung?
  • Wie sieht die geschichtliche Entwicklung der Gebührensätze des Anbieters aus? Sanken diese z. B. bei steigendem Volumen?
  • Unterhält der Dienstleister eine branchenübliche Vertriebsstruktur, die letztlich der Kunde bezahlt?


© Dr. Jürgen Müller
Einkaufsgemeinschaft für Sachwerte GmbH
www.goldsilber.org
Aussteller der Edelmetallmesse 2017: Stand Nr. 40



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