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Peak Silber

22.11.2017  |  Dr. Jürgen Müller
- Seite 2 -
4. Schritt: Hubbert-Linearisierung für Silber

Im Artikel "Hubbert-Linearisierung" habe ich das mathematische Prinzip erläutert, mit dem ab einem bestimmten Punkt im Förderzyklus, die zu erwartende Gesamtfördermenge Q∞ abgeschätzt werden kann. Für Silber sieht die Hubbert-Linearisierung P/Q = f (Q) wie folgt aus.

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Abb. 2: Hubbert-Linearisierung der globalen Silberförderung
(Datenquellen [4] - [7], eigene Berechnung, eigene Darstellung)


Aus der Hubbert-Linearisierung ist ebenfalls zu erkennen, dass der Förderzyklus noch nicht so weit fortgeschritten ist wie bei Gold, da die Kurve noch keinerlei Sättigungstendenzen zeigt, d. h. keine Abschätzung für Q∞ zuläßt. Im Gegenteil: Durch das überexponentielle Wachstum der Förderkurve seit Mitte der 1990er Jahre (siehe Abb. 3) steigt die Kurve sogar noch an. Wenn man jedoch keinen belastbaren Wert für Q∞ bestimmen kann, kann auch keine Hubbert-Kurve konstruiert werden.

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Abb. 3: Globalen Silberförderung 1900 - 2016
(Datenquellen [4] - [7])


5. Schritt: Literatur

Im Jahr 2014 erschien ein wissenschaftlicher Artikel, in dem eine Forschergruppe aus Schweden und Island die Nachhaltigkeit der Silberförderung untersucht hat [8]. Unter anderem wurde das Hubbert-Modell auf die vorliegenden Daten der Silberförderung angewendet. Die Forscher nennen eine förderbare Menge Q∞ zwischen 2,7 und 3,1 Millionen Tonnen Silber, wovon 1,35 - 1,46 Millionen Tonnen bereits gefördert worden wären (der Artikel bezieht sich vermutlich auf die Fördermengen bis einschließlich 2012). Peak-Silber sehen die Forscher zwischen 2027 und 2038, mit 2034 als höchste Wahrscheinlichkeit. Bis zum Jahr 2240 werden alle Silberminen erschöpft sein.

Interessant an diesem Artikel ist auch der erste Satz der Einleitung, den ich hier wiedergeben möchte: "It is a fact beyond discussion that silver is a limited resource on the globe."

Zu Deutsch: Es bedarf keiner Diskussion über die Tatsache, dass Silber eine limitierte Ressource auf unserem Globus ist. Rückblick: Ich kann mich noch sehr gut an die Jahre erinnern, in denen der Mainstream die Peak-Theorie als baren Unsinn bezeichnete. Tenor: Man muss nur genügend Geld in die Hand nehmen, dann findet man auch wieder neue Quellen und Lagerstätten. Es ist erstaunlich, in welch kurzer Zeit sich dieser Wind gedreht zu haben scheint. Immer wieder hört man heute von der Endlichkeit der Ressourcen und stellt diesen Fakt nicht mehr wirklich in Frage:

"Mark Bristow, CEO bei Randgold Resources, glaubt, dass das Maximum bereits im Jahr 2019 erreicht sein wird. Er führt diese Begründung auf die fehlenden Entwicklungen neuer Lagerstätten und die Kostensenkungen zurück. Außerdem griffen die Unternehmen auf höhergradiges Erz zurück." [9]

Die Goldminen der Welt könnten ihre maximale Produktionsleistung bereits erreicht oder überschritten haben. Nach Einschätzung des Vorsitzenden des World Gold Council (WGC) Randall Oliphant ist damit zu rechnen, dass die globale Goldfördermenge in den kommenden Jahren stagniert, während die Nachfrage wohl steigen wird. Dies sagte der Experte am Montag in einem Interview mit Bloomberg [10].

Doch zurück zu der zitierten Studie aus Schweden und Island. Da die Silberförderung zum Großteil als sekundäres Beiprodukt aus der Blei-, Zink-, Kupfer- und Goldförderung stammt (siehe Abb. 4), wurden auch diese Förderkurven modelliert.

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Abb. 4: Silberförderung als Beiprodukt anderer Metalle (Quelle: [11])



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