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Die trügerische Langeweile an den Märkten

17.11.2017  |  Mark J. Lundeen
- Seite 3 -
Die untenstehende Tabelle für den Dow Jones zeigt uns, dass der Index zwischen dem 2. und dem 8. November fünf neue Spitzenwerte erreicht hat. Insgesamt ist er in diesen Tagen jedoch nur 47 Punkte gestiegen, was angesichts seines derzeitigen Kursniveaus von mehr als 23.000 Punkten nicht gerade viel ist. An den letzten beiden Tagen der Woche ging es dagegen bergab, und zwar deutlicher als es zuvor bergauf ging. Vielleicht weist der Weg des geringsten Widerstandes für den Dow Jones künftig eher abwärts als aufwärts. Und vielleicht liegt der Tag, an dem er 471 Punkte fällt (ein 2%-Tag) gar mehr nicht in weiter Ferne.

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Die Tabelle für Gold zeigt das ermüdende Ringen der Bullen und Bären um die Vorherrschaft am Markt. Die Stufensumme stagniert und obwohl es den bullischen Marktteilnehmern nicht gelungen ist, einen neuen Kursanstieg auszulösen, konnten die Bären den Preis seit dem 8. Oktober auch nicht mehr auf unter 1.260 $ drücken.

Vor langer, langer Zeit, in einem weit entfernten Land waren der Dow Jones Industrial Average und der Dow Jones Railroads Average (heute Transports Average) die High-Tech-Wunder der Finanzwelt. Bevor Charles Dow in den 1880er Jahren seines Indices erfand, war niemand auf die Idee gekommen, den Aktienmarkt als Ganzes, als eigene Einheit zu betrachten. Als er begann seine Durchschnittswerte der Aktienentwicklung zu veröffentlichen, wandelte sich der Markt grundlegend.

Der Dow Jones wird also bereits seit den 1880er Jahren berechnet. Heute übernehmen Computer diese Aufgabe, doch bis in die 1960er Jahre hinein (das ist nur eine Schätzung) wurde die Berechnung der verschiedenen Indices von Menschen durchgeführt. Im Wall Street Journal und in der Finanzzeitschrift Barron's wurden neben dem Dow Jones Industrials, Transports und Utilities auch der Anleiheindex DJ 40Bond, der Aktienindex Barron's 50Stock und eine Reihe anderer Durchschnittswerte veröffentlichtet.

Mit dem Aufkommen der digitalen Informationsverarbeitung begann Standard & Poor's den Index S&P 500 zu veröffentlichen, der kein Durchschnittswert ist und auf der Marktkapitalisierung der 500 größten börsennotierten Unternehmen der Wall Street basiert. Der Dow Jones Industrials, ein Durchschnittswert der Aktienkurse von nur 30 großen Unternehmen und ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert, wurde seitdem mit anderen Augen betrachtet.

Warum also wird dem Dow Jones heute noch immer große Aufmerksamkeit geschenkt? Weil er nicht nur Teil der Marktgeschichte, sondern auch auf eine Weise mit der allgemeinen Geschichte der Menschheit verwoben ist, die kein moderner Index erreichen wird. Wie viele Punkte ist der S&P 500 in den Goldenen Zwanzigern nach oben geklettert; wie tief ist er während der Großen Depression gefallen? Standard & Poor's hat diese Daten rückwirkend berechnet, daher können wir das heute herausfinden. Aber jeder, der zeitgenössische Quellen verwendet, wird feststellen, dass der Dow Jones historisch gesehen der beste Stellvertreter für den Aktienmarkt ist.

Was geht überhaupt verloren, wenn man die Marktgeschichte anhand des Dow Jones und nicht anhand des S&P 500 analysiert? Im Grunde genommen kaum etwas. Im folgenden Chart habe ich den Dow Jones und den S&P 500 indexiert (28. Dezember 1978 = 1,00) und wie Sie sehen waren die Unterschiede zwischen den beiden Referenzwerten in den vergangenen 39 Jahren minimal. Angesichts der stark unterschiedlichen Zusammensetzung der beiden Indices ist das eigentlich erstaunlich.

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