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Überwiegend starke Daten, politische Veränderungen?

05.12.2017  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1865 (07.46 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1830 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 112.64. In der Folge notiert EUR-JPY bei 133.65. EUR-CHF oszilliert bei 1.1687.

Auch in den letzten 24 Stunden erreichten uns überwiegend starke Daten aus der Weltwirtschaft.

Der Blick fällt in Richtung der größten Volkswirtschaft der Welt, China. Der von Caixin/Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor legte per Berichtsmonat November von zuvor 51,2 auf 51,9 Punkte zu. Der Composite Index, der auch den Index der Produktion inkludiert stieg von 51,0 auf 51,6 Punkte. Mit Werten oberhalb der Marke von 50 Zählern verbindet sich Wachstum laut Definition. Mit Werten bei circa 51 Punkten verbindet sich in China ein Wachstumsclip von 6,5% - 7,0%. Aus China verlautete, dass das Wachstumsziel per 2018 offiziell bei 6,5% liegen soll.

Bei der Prozentrechnung ist die (in diesem Fall sportlich wachsende) Basis zu bedenken. 6,5% im 2018 sind etwas ganz anderes als 6,5% per 2015! Perspektivisch müssen die Wachstumsclips sinken, um Überhitzungen zu vermeiden. Realwirtschaftlich ist auch 6,5% per 2018 eine sportliche Größe.

Russland setzt neben der Eurozone die positiven Konjunkturakzente im laufenden Jahr. Der von IHS/Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stieg per November dynamisch von zuvor 53,9 auf 57,4 Punkte. Auftragseingänge stiegen rasant, der Zuwachs der Arbeitsplätze verzeichnete den stärksten Anstieg seit Mai 2013 und die Geschäftstätigkeit war so stark wie seit Januar nicht mehr.

Werfen wir einen Blick auf die Kommentierung von IHS/Markit im O-Ton:

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Weniger erbaulich war die Entwicklung des Sentix-Index der Eurozone. Hier kam es zu einem Rückgang von 34,0 auf 31,1 Punkte per Berichtsmonat Dezember. Die Prognose lag bei 33,6 Zählern. Losgelöst von dem Rückgang ist das Niveau unverändert als äußerst hoch zu klassifizieren. Kein Grund zur Sorge. Hier wird eher die Volatilität und Korrektur an den Aktienmärkten gespiegelt, als dass relevante makroökonomische Schlussfolgerungen zu ziehen wären.

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© Reuters


Die Erzeugerpreise der Eurozone legten im Monatsvergleich um 0,4% (Prognose 0,3%) nach zuvor 0,5% (revidiert von 0,6%) zu. Im Jahresvergleich stellte sich eine Zunahme um 2,5% nach zuvor 2,8% ein. Ergo: Solide Inflationsentwicklung im Erzeugersektor steht auf der Agenda.

Der ISM New York Business Conditions Index setzte mit einem Anstieg von 51,6 auf 58,1 Punkte starke Akzente. Diese Volatilität wirft aber auch Qualitätsfragen auf. Der Index oszilliert unter massiven Schwankungen seit Mitte 2016 zwischen 47 und 63 Punkten!

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© Reuters


Die US-Auftragseingänge der Industrie sanken im Monatsvergleich per Oktober um 0,1%. Die Prognose lag bei -0,4%. Mehr noch wurde der Vormonatswert von +1,4% auf 1,7% revidiert. Ergo ergab sich ein deutlich positiveres Bild als vom Markt im Vorwege für diese Zweimonatsperiode unterstellt.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine positive Haltung bezüglich der Bewertung des Euros favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1780 - 10 negiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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