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Die Krise von 2007-9 ist zurück - mit voller Wucht

01.03.2018  |  Egon von Greyerz
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Aktieninvestoren konnten für mehr als 100 Jahre auf einer fantastischen Welle reiten. Wer im Jahr 1913 – dem Jahr in dem die Federal Reserve gegründet wurde - 100 Dollar investierte, hätte jetzt 2.8 Millionen Dollar. Dies unter der Annahme, dass alle Dividenden reinvestiert worden wären und keine Steuern gezahlt hätten werden müssen. So ein Gewinn ist unglaublich und solche Bedingungen waren nur deswegen möglich, weil eine Gruppe Banker im Jahr 1910 auf Jekyll Island beschlossen hatte, die Kontrolle über das westliche Finanzsystem zu übernehmen.

Dies war einer der bemerkenswertesten Finanz-Coups in der Wirschaftsgeschichte der Welt. Der berühmte Banker Mayer Amshel Rothschild hat vor über 200 Jahren gesagt: "Gebt mir die Kontrolle über das Geld einer Nation und es interessiert mich nicht, wer dessen Gesetze macht."

Seit Gründung der Fed im Jahr 1913 mit dem Zweck, das Geldsystem zu kontrollieren, stiegen die weltweiten Schulden von praktisch null auf 250 Billionen Dollar heute. Zählt man die 250 Billionen Dollar an ungedeckten Verbindlichkeiten und 1.5 Billiarden Dollar Derivate hinzu, steht die Weltwirschaft vor einem gesamten Risikoberg von 2 Billiarden Dollar.


Ein kleiner 1% Zinsanstieg wird ein Blutbad auslösen

Regierungen und Zentralbanken haben die Zukunft vieler kommender Generationen verpfändet. Niemand muss glauben, dass dieses Geld jemals zurückgezahlt wird oder dass den Verpflichtungen nachgekommen werden kann. Daher wird es keinen geordneten Ausstieg aus der grössten Finanzblase aller Zeiten geben. Zentralbanken sind daran, ihre expansive Politik zurückzufahren. Die Kombination aus dieser Reduktionspolitik und aus Zinserhöhungen wird die Blase garantiert zum Platzen bringen.

Die Weltwirtschaft ist völlig abhängig von ihrer täglichen Dosis frischem Geld und Nullzinsen. Ein Zinsanstieg von 1% würde gemäss dem amerikanischen “Office of Financial Research (OFR)” zu einem veritablen Blutbad in den amerikanischen Investment-Grade Anleihenmarkt führen. Dies würde dann in Junk-Bonds, festverzinsliche Hypotheken und Derivate überschwappen und die Krise weiter befeuern. Ein Ansteigen der Zinsen wird auch den Offshore Dollar-Anleihen-Markt betreffen, der um Faktor 5 auf 10 Billionen Dollar angestiegen ist. Und mit über 1 Billiarde Yen an Schulden kann auch Japan mit Zinsen höher als Null nicht überleben.

Der OFR Stress Index (Grafik unten) ist ein tagesaktueller marktbasierter Überblick über den Stress in den globalen Finanzmärkten. Er wird aus 33 verschiedenen Finanzmarktvariablen wie Zinsdifferenzen, Bewertungen und Zinssätzen berechnet. Der Index ist derzeit auf einem ähnlichen Level wie vor der 2007-2009 Finanzkrise.

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Risiken sind auf extremen Levels

Wie ich schon in vergangenen Artikeln besprochen habe, sind Risiken derzeit auf extremen Levels in den meisten Bereichen des Finanzsystems. Die Hauptindikatoren, die nun einen Wendepunkt im Markt signalisieren, sind Zinsen und Inflation die beide hochgehen, sowie der Dollar der fällt. Diese Trends werden sich in den kommenden Monaten und Jahren beschleunigen bis wir sowohl Zinsen als auch Inflation im Bereich von mindestens 10% sehen werden und bis der Dollar seine 100 Jahre dauernde Abwärtsspirale in Richtung Null abschliessen wird.


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