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Warum der "Markt selbst" die größte Gefahr ist!

26.03.2018  |  Uli Pfauntsch
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Börsen-Milliardär Howard Marks (Oaktree Capital) äußerte bereits letzten Sommer eine bemerkenswerte Einschätzung dazu: "Zum Beispiel ist die Aktie von Apple heute in ETFs enthalten, die Technologie, Wachstum, Wert, Momentum, Large-Caps, hohe Qualität, geringe Volatilität, Dividenden und Leverage betonen.

Die großen Positionen, die von den jüngsten Top-Performern besetzt werden - mit ihren hohen Marktkapitalisierungen - bedeuten, dass ETFs, die Kapital anziehen, große Mengen dieser Aktien kaufen müssen, was ihren Anstieg weiter anheizt. So haben im aktuellen Aufwärtszyklus übergewichtete, liquide Large-Cap-Aktien von einem erzwungenen Kauf passiver Vehikel profitiert, die nicht die Option haben, vom Kauf einer Aktie abzusehen, nur weil sie überteuert ist.

Wie bei den Tech-Aktien im Jahr 2000, wird dieses scheinbare Perpetuum-mobile wahrscheinlich nicht für immer funktionieren."


Fazit:

Der springende Punkt ist, dass die massenweise Verbreitung von ETFs und passiven Investments zu unbeabsichtigten und unkalkulierbaren Konsequenzen führt. Die Vorstellung, dass extreme Zu- und Abflüsse in ETFs die Märkte nicht fragiler machen, ist absurd. Wenn es zu selbstreibenden Dynamiken in diesen überfüllten Trades kommt, ist der Einbruch der Tech-Aktien am Montag vermutlich nur ein kleiner Vorgeschmack, was die Märkte in nächster Zeit noch erwartet.


Stresslevel steigt - warum die Volatilität extrem zunehmen wird!

Zum 9. März hatten wir das 9-jährige Jubiläum dieses Bullmarkts erreicht. Es ist bereits der zweitlängste Bullenmarkt der Geschichte und sollte dieser noch bis August andauern, wäre es der längste Bullenmarkt aller Zeiten. Die jüngsten Rekord-Mittelzuflüsse im Januar und Februar sind antizyklisch als "Kapitulation" der Privatanleger zu interpretieren und sind Ursache für die brutalen Schwankungen, die wir im Februar erlebt haben.

"Volatilität", ein Codewort der Wall Street für heftigen Verkaufsdruck, ist mit Gewalt zurückgekehrt. Es ist nicht mehr länger die endlose Fahrt mit der Rolltreppe nach oben - es wird ein Markt, der von den beiden stärksten Dynamiken hin- und hergerissen wird. Am Ende wird sich ein entscheidender Faktor durchsetzen:

• Zum einen verleihen die Steuersenkungen einer Handvoll S&P 500 Unternehmen Zugang zu Milliarden Dollars aus Übersee. Diese werden das Kapital voraussichtlich zum Rückkauf ihrer eigenen Aktien verwenden. Goldman Sachs erwartet, dass die Aktienrückkäufe in 2018 um 23% auf 650 Milliarden Dollar steigen. Das ist aber längst nicht die höchste Schätzung. Laut JP Morgan werden die Aktienrückkäufe dieses Jahr sogar 800 Milliarden Dollar erreichen.

Einige Wall Street Insider bezeichnen diese Aktienrückkäufe dieser Unternehmen als "Corporate QE" oder "Plunge Protection Team".

• Die andere treibende Kraft ist die Zinswende der Fed. Anders als in den vergangenen Jahren, stehen alle jene, die diesen Markt kaufen, im Kampf gegen die Fed. Und nach dem bewährten Motto, "Never Fight the Fed", geht dieser Kampf gewöhnlich nie gut aus.


Der unvermeidliche Preis der Schulden- und Defizit-Explosion!

Die Marke von 20 Billionen Dollar U.S. Staatsverschuldung wurde am 8. September erreicht. Es brauchte gerade einmal 186 Tage über die Marke von 21 Billionen Dollar, die am letzten Donnerstag überschritten wurde. Doch das ist nichts von dem, was uns noch erwartet. Der Grund ist, dass die großzügigen Steuersenkungen von Donald Trump Uncle Sams Einnahmen auf nur noch 16,6% des Bruttoinlandsprodukts sinken lassen, der niedrigsten Rate seit 1950. Im kommenden Fiskaljahr wird das Defizit bereits 1,2 Billionen Dollar erreichen und die Marke von 2,00 Billionen Dollar spätestens zur Mitte des nächsten Jahrzehnts knacken.

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