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Geld regiert die Welt

23.12.2006  |  Matthias Lorch
- Seite 4 -
Alan Greenspan

Kaum jemand hat die finanzielle Entwicklung der letzten 20 Jahre mehr als Greenspan gestaltet und bei fast niemand ist die Diskrepanz zwischen seinem ökonomisches Wissen und seiner Tätigkeit größer.

Schon 1966 hat er in seinem Artikel "Gold and Economic Freedom" Folgendes geschrieben (Quelle):
"In the absence of the gold standard, there is no way to protect savings from confiscation through inflation. There is no safe store of value."

(Übersetzung: Ohne den Goldstandard gibt es keinen Weg die Ersparnisse vor dem Konfiszieren durch Inflation zu beschützen. Es gibt es keinen sicheren Platz. für Werte.)

Man kann Greenspan bestimmt Vieles vorwerfen, aber dass er keine Ahnung gehabt oder dass er seinen Job schlecht gemacht hätte, bestimmt nicht. Nur hatte er andere Prioritäten: Das Beste für das Allgemeinwohl herauszuholen, war es offensichtlich nicht, sondern eher die Gewinnmaximierung für seine Arbeitgeber (nicht die Politiker).

Man kann sich auch erklären, warum Greenspan, der schon im Dezember 1996 (im Gegensatz zu den meisten Mainstream-Ökonomen) die Probleme an der Börse durchschaute und von "Irrational Exuberance" sprach. Nachdem er aber von seinen Vorgesetzten zurückgepfiffen worden war, hatte er jedoch die Welt weiterhin mit Liquidität versorgt. Später behauptete er dann, man könnte eine Blase erst nach dem Platzen erkennen und es wäre sowieso besser erst dann tätig zu werden.

So war es dann möglich, nach dem Platzen der Börsenblase von den Anlegern noch etwas mehr einzukassieren. (am Aktienmarkt verschwanden dadurch allein in den USA ca. 7 Billionen Dollar) Und zudem kann man die Krise dann - mit dem Einverständnis aller - mit zusätzlichen Schulden (zukünftigen Zinseinnahmen der Banken) bekämpfen.

Das Vermehren von Papiergeld hat dann noch einen weiteren Vorteil als nur die darauf anfallenden Bankzinsen. Die Banken sind die ersten, die das zukünftig entwertete Geld in der Hand halten und sind deshalb eigentlich die Gewinner der Inflation.


Vom Papierwert zum Sachwert

Oft denkt man, dass eine Inflation schlecht für die Banken sei, da die Rückzahlung in weniger wertbeständigem Geld geleistet wird. Aber das ist eigentlich nur schlecht für die Marktteilnehmer, die für das Geld auch wirklich gearbeitet haben. Nicht für diese, die durch Fraktionell Banking eine so gewaltige Gewinnspanne haben.

Die Banken haben nämlich den Vorteil, dass die Werthaltigkeit der besicherten Güter (Häuser, Maschinen, Grundstücke) im Vergleich zu den ausstehenden Schulden steigt und somit das Risiko für faule Kredite sich im Rahmen hält.

Der größte Vorteil aber ist, dass die Bank der erste Empfänger des Papiergeldes ist. Stellen Sie sich einmal vor, es würde eine Formel erfunden werden, mit der man Kieselsteine in Gold umwandeln könnte. Langfristig wäre der Wert des Goldes exakt der der heutigen Kieselsteine, nämlich null.

Gold hat seinen Wert gerade wegen seiner Seltenheit und seiner schwierigen Gewinnung.

Stellen Sie sich aber nun vor, Sie hätten diese Formel, das hätte immense Vorteile für Sie. Denn bevor das Gold in die Zirkulation kommt, also bevor es entwertet wird, könnten Sie alle Sachwerte damit kaufen, Sie wären also der Nutznießer der Inflation.

Genau so ist es mit dem Bankensystem und dem Papiergeld. Die Banken erhalten das Papiergeld zuerst und decken sich dann mit Sachwerten ein. Bei einem nach unten manipulierten Preis von 250 $ pro Feinunze Gold könnte man sich zum Beispiel gut mit den wertvollen Metallen eindecken.

Alle Achtung!

Ohne ein Gehirnchirurg sein zu müssen, fällt einem die Einfachheit und damit die Idiotensicherheit des ganzen Systems sofort ins Auge. Das System haben aber viele intelligente Menschen zuvor schon erkannt, zum Beispiel:

John Hylan, Bürgermeister von New York, 1927 (Quelle):
"These international bankers and Rockefeller-Standard Oil interests control the majority of the newspapers and magazines in this country. They use the columns of these papers to club into submission or drive out of office public officials who refuse to do the bidding of the powerful corrupt cliques which compose the invisible government. ... The warning of Theodore Roosevelt has much timeliness today, for the real menace of our republic is this invisible government which like a giant octopus sprawls its slimy length over City, State, and nation ... It seizes in its long and powerful tentacles our executive officers, our legislative bodies, our schools, our courts, our newspapers, and every agency created for the public protection ... To depart from mere generalizations, let me say that at the head of this octopus are the Rockefeller-Standard Oil interest and a small group of powerful banking houses generally referred to as the international bankers. The little coterie of powerful international bankers virtually run the United States government for their own selfish purposes. They practically control both parties, write political platforms, make cat´s-paws of party leaders, use the leading men of private organizations, and resort to every device to place in nomination for high public office only such candidates as will be amenable to the dictates of corrupt big business ... These international bankers and Rockefeller-Standard Oil interests control the majority of newspapers and magazines in this country."

((Übersetzung: Diese internationalen Banker und Rockefeller-Standart Oil Interessen kontrollieren die Mehrzahl der Zeitungen und Magazine in diesem Land. Sie benützen die Kolumnen in diesen Zeitungen um die Inhaber der öffentlichen Ämter in die Unterwürfigkeit zu zwingen oder diejenigen aus dem Amt zu drängen, die es ablehnen der korrupten machtvollen Gruppe, aus welchen die unsichtbare Regierung besteht, zu dienen. ... Die Warnung von Theodore Roosevelt ist heute sehr zeitgemäß für die wirkliche Bedrohung unserer Republik ist die unsichtbare Regierung, welche wie ein riesiger Tintenfisch ihre riesige schleimigen Arme über Stadt, Länder und die Nation ausbreitet. Es setzt sich mit ihren langen und machtvollen Tentakeln fest über unsere Vorstände, unsere Legislative, unsere Schulen, unsere Gerichte und über alle Organisationen, die das Volk beschützen sollen. Um nicht nur zu generalisieren, lassen Sie mich sagen, dass der Kopf dieses Tintenfisches die Rockefeller-Standard Oil Interessen sind und eine kleine Gruppe mächtiger Banken, die allgemein als internationale Banker bezeichnet werden. Diese kleine Gruppe mächtiger internationaler Banker kontrolliert die Regierung der Vereinigten Staaten für ihre eigenen egoistischen Absichten. Sie kontrollieren beide Parteien, schreiben politischen Programme, machen Schmusekatzen aus Parteiführern, sie benützen die führenden Männer privater Organisationen und greifen zu allen Mitteln um für hohe öffentliche Ämter nur diese Kandidaten zu nominieren, die sich dem Diktat der korrupten großen Geschäfte unterwerfen. ... Diese internationalen Banker und Rockefeller-Standard Oil Interessen kontrollieren die Mehrzahl der Zeitungen und Magazine in diesem Land.)

Und hier noch zum Beispiel, Harvard Professor Carroll Quigley Mentor von Bill Clinton und einer der größten Historiker des "Westens" im 20. Jahrhundert (Quelle: "Tragedy and Hope", 1966, Seite 324):
"The powers of financial capitalism had another far-reaching aim, nothing less than to create a world system of financial control in private hands able to dominate the political system of each country and the economy of the world as a whole. This system was to be controlled in a feudalist fashion by the central banks of the world acting in concert, by secret agreements arrived at in frequent private meetings and conferences."

"The apex of the system was to be the Bank for International Settlements in Basle, Switzerland, a private bank owned and controlled by the world"s central banks which were themselves private corporations. Each central bank ... sought to dominate its government by its ability to control Treasury loans, to manipulate foreign exchanges, to influence the level of economic activity in the country, and to influence cooperative politicians by subsequent economic rewards in the business world."

(Übersetzung: Die Mächte des Finanzkapitalismus haben ein weit reichendes Ziel, nicht weniger als ein Weltsystem der Finanzkontrolle in privaten Händen zu kreieren, das fähig ist, das politische System jeden Landes und die Wirtschaft der Welt als ganzes zu dominieren. Dieses System sollte in einer feudalistischen Weise durch die Zentralbanken der Welt kontrolliert und durch geheime Übereinkommen in laufenden Treffen und Konferenzen erreicht werden.

Der weiterführende Teil des Systems sollte die Bank des internationalen Zahlungsausgleichs in Basel, Schweiz sein, einer privaten Bank im Besitz und unter Kontrolle der Zentralbanken der Welt, welche selbst private Firmen sind. Jede Zentralbank ... versucht ihre Regierung zu dominieren durch ihre Möglichkeit die Schuldverschreibungen zu kontrollieren, die Wechselkurse zu manipulieren, die Stufe der Wirtschafttätigkeit des Landes zu beeinflussen und kooperative Politiker nachfolgend mit wirtschaftlicher Belohnung im Geschäftsleben zu beeinflussen.")


Den Verfechtern eines kommenden Goldstandards kann man nur entgegnen, dass sich deshalb im Machtgefüge wahrscheinlich nichts ändern würde.

Denn sollte es wirklich einmal zu einem neuen System, einer mit Gold unterlegten Währung kommen, dann braucht man auch kein Raketenwissenschaftler sein um zu wissen, wer das ganze Gold der Welt besitzt.

Wie auch immer, es ist folglich nur eine Zeitfrage, bis alles den so genannten rechtmäßigen Eigentümern gehört.


© Matthias Lorch



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