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Steht die Platin: Palladium Ratio vor der Wende?

16.04.2018  |  Martina Fischer
In den Schwankungen der Platin:Palladium Ratio gab es in der Vergangenheit einen Zyklus von etwa 10 Jahren: Über einen Zeitraum von 11 Jahren, von 1990 bis 2000, hat sich die Ratio vom Spitzenwert bei 4,7 auf 0,6 reduziert. In den 9 Jahren von 2000 bis 2009 ist sie bis auf 5,3 geklettert und seitdem ist der Wert in den letzten neun Jahren bis auf 0,9 gesunken. Es könnte also die Zeit für eine erneute Trendwende gekommen sein, so dass Platin wieder im Vordergrund steht. Die Umkehr würde vermutlich nicht so drastisch sein wie in den Jahren 2001-2003, die aufgrund hoher Palladiumspekulation übertrieben stark ausfiel.

Palladium handelt erst das zweite Mal in über 40 Jahren höher als Platin. Der letzte Zeitraum, als Palladium teurer war als Platin, war von Dezember 1999 bis September 2001. Ausgelöst wurde dies durch eine lange Periode globalen Wachstums in den Automobilmärkten, in dem Palladium zunehmend für Benzinkatalysatoren nachgefragt wurde. Der im Vergleich zu Platin günstigere Preis, Bedenken hinsichtlich des Platinangebots sowie Fortschritte in der Autokatalysatortechnologie in den frühen 90er Jahren führten dazu, dass Palladium verstärkt zum Einsatz kam und man begann, Platin zu substituieren.

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Der hohe Palladiumpreis in 2000/2001 setzte dieser Entwicklung ein Ende und Platin wurde wieder verstärkt in Benzinkatalysatoren verwendet, während der Einsatz von Palladium im Elektronikbereich drastisch zurückging (Substitution in MLCCs - "Multi Layer Ceramic Capacitators"). Für die nächsten 10 Jahre handelte Platin dann meist höher als Palladium, da der Kauf von Dieselfahrzeugen in Europa im Zuge von Steuererleichterungen begünstigt wurde.

Nach der Finanzkrise geriet Platin jedoch wieder unter Druck, denn der Dieselanteil in Westeuropa begann zu sinken. Palladium profitierte von der rapide steigenden Automobilnachfrage in China sowie dem sich erholenden PKW-Absatz in den USA und der entsprechenden Nachfrage nach Benzinmotoren. Zudem fiel innerhalb von drei Jahren die Nachfrage nach Platinschmuck in China um über 500.000 oz (15,5 t).

Das Verhältnis der gesamten Platinnachfrage zur gesamten Palladiumnachfrage (ohne Investment) ist ein hilfreicher Indikator für das Niveau der Platin:Palladium Ratio und führt tendenziell zu einer Veränderung des Verhältnisses der beiden Metalle. Die Stimmung im Platin schwächelt, doch seine diversifizierten Endanwendungen bedeuten, dass es nicht nur von der Verwendung in Autokatalysatoren abhängt und das Nachfrageverhältnis stellt trotz der Schwierigkeiten für Diesel eine Verschiebung zugunsten von Platin in Aussicht. Dies deutet darauf hin, dass auch Palladiums steigende Prämie gegenüber Platin vor der Umkehr stehen könnte.


Gold

Die sich verschärfenden Spannungen zwischen den USA und Russland sowie die Folgen der Militäraktionen in Syrien könnten den Goldpreis weiterhin nach oben treiben. Die USA haben als Reaktion auf "bösartige Aktivitäten rund um den Globus" am 6. April Sanktionen gegen eine Auswahl russischer Bürger und Unternehmen verhängt. Die angespannte Lage zwischen den beiden Nationen spitzte sich zu, nachdem Berichte publik wurden, denen zufolge die USA einen Militäreinsatz gegen Syrien, als Reaktion auf den mutmaßlichen Giftgasangriff, in Erwägung ziehe.

Am Samstag folgten koordinierte Angriffe der alliierten Streitkräfte auf Syrien, die der russische Präsident Vladimir Putin als "einen Akt der Aggression" verurteilte, während die USA weitere Sanktionen gegen Russland in ankündigten. Nichts erzeugt so viel Angst wie die Drohung eines plötzlichen militärischen Konflikts und dies spiegelte sich im Goldpreis wider, der in den ersten drei Tagen der letzten Woche um 27 $ zulegte.

Gold konnte auch aufgrund anderer Entwicklungen etwas zulegen, doch gerieten diese Gründe im Zuge des Fokus auf Russland ein wenig in den Hintergrund: Der amerikanische Verbraucherpreisindex fiel am Mittwoch hoch aus, was positiv ist, wenn man Gold als Inflationsschutz betrachtet. Die Handelsgespräche zwischen den USA und China sind Berichten zufolge bereits auf eine Hürde gestoßen, nachdem China sich geweigert hat, Subventionen für Tech-Unternehmen im Rahmen seiner "Made in China 2025" Initiative zu stoppen.



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