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Gold bricht aus - während die Welt am Abgrund steht

17.04.2018  |  Egon von Greyerz
Während die Welt am Rande eines Totalzusammenbruchs steht - ökonomisch wie geopolitisch - drängt sich eine Frage förmlich auf: “Woher kommt das Geld“, um zu verhindern, dass die Welt ins Verderben stürzt?

Dieselbe Frage bekam Maharishi Mahesh Yogi in den 1970ern gestellt, als er ein globales spirituelles Projekt begann. Maharishi war der Begründer der Transzendentalen Meditation und ist bekannt als Guru von Gruppen wie die Beatles oder die Beach Boys. Als er gefragt wurde, woher das Geld kommen soll, antwortete er "von dort, wo es jetzt ist".


Papiergeld hat einen Wert von null

Dieses Prinzip würde in einem System des werthaltigen Geldes gut funktionieren. Geld würde in solide Investitionen und Zwecke fließen. Allerdings basiert das Finanzsystem schon seit Langem nicht mehr auf werthaltigem Geld. Stattdessen haben wir Falschgeld - Geld, das durch Zentralbanken und Geschäftsbanken fabriziert wird. Dieses Geld hat keinen Wert und wird durch nichts und rein gar nichts gedeckt! Folglich haben Staaten und Individuen Geld ausgegeben, das gar nicht existierte. Aus diesem Grund sitzt die Welt jetzt auch auf einem Schuldenberg, der einschließlich der Derivate ca. 2,5 Billiarden $ groß ist.

Jetzt droht der Welt ein Totalzusammenbruch der Weltwirtschaft und des Finanzsystems, wie ich in meinem Artikel von letzter Woche zusammengefasst dargestellt hatte. Der Artikel beleuchtet die Gründe für die gewaltigen Veränderungen, zu denen es bald auf der Welt kommen wird.


Woher kommt das Geld?

Wenn Banken zusammenbrechen, Staaten insolvent werden, Unternehmen bankrottgehen und Individuen verarmen - "Woher kommt das Geld", das die Welt retten wird? Es kann nur aus zwei möglichen Quellen kommen:
  • Von einer wundersamem Verbesserung der Weltwirtschaft. Hierbei würden die meisten Länder in den nächsten Jahren Überschüsse im Bereich von mehreren hundert Billionen $ erwirtschaften, die zur Schuldentilgung eingesetzt würden. Träumen Sie weiter! Vorher würden noch Elefanten fliegen lernen. Seit Jahren muss die Welt immer größere Mengen Geld drucken und leihen, um auf der Stelle treten zu können. Jetzt haben wir einen Punkt erreicht, wo Falschgeld einen Negativertrag erzielt. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass gedrucktes Geld niemals Vermögen erzeugen kann, doch traurigerweise verstehen das nur ganz wenige.

  • Die einzig verbleibende Lösung wäre das Leihen und Drucken von weiterem Geld, um die bereits bestehenden Schulden zurückzahlen zu können. Das würden so auch die meisten Keynesianer empfehlen. Welch wunderbares System. Man leiht neues Geld, um ein Schuldenproblem zu lösen. Warum hören wir alle nicht gleich auf zu arbeiten und drucken nur noch Geld? Klingt nach einem tollen Plan. Das Problem ist, dass die Welt schon den Punkt erreicht hat, ab dem es kein Zurück mehr gibt - und das aktuelle System funktioniert eben nicht mehr.

Es gibt also keine akzeptable Lösung.


Der Betrug wird bald aufgedeckt

Wenn das Finanzsystem implodiert, werden die Zentralbanken anfänglich mit unbegrenzter Geldschöpfung reagieren, allerdings wird sie diesmal keine Wirkung zeigen. Die Welt wird am Ende Folgendes erkennen: Vermögensbildung durch das Bedrucken von Papierzetteln oder durch Knopfdruck-Schöpfung von Billionen Dollar oder Euro ist massiver Betrug! Fast ganze 100 Jahre läuft dieser Betrug schon, doch die normalen Leute werden auf die harte Tour lernen müssen, wie Staaten und Regierungen ihre Leben und die Weltwirtschaft ruiniert haben.

Die derzeit so prekäre Weltlage sowie alle düsteren Konsequenzen des anstehenden Zusammenbruchs würden niemals in einer Zeitung oder im Fernsehen diskutiert werden. Die normalen Leute - indoktriniert durch Staat und Medien - sind heute genauso optimistisch wie damals 1929 vor dem Crash - oder aber vor den Einbrüchen der Jahre 1973, 1987, 2000 und 2007. Niemand versteht, dass die Welt vor unüberwindbaren Problemen steht, die sich nicht mehr durch Hokuspokus-Zauberei bewältigen lassen.

Es wird sich praktisch keiner auf den in Kürze anstehenden Kollaps vorbreiten. Denn weder die sogenannten Experten noch die normalen Leute können die Risiken erkennen oder verstehen. Letztlich herrscht immer noch der Glaube, dass die Welt erneut von staatlichen Geldschöpfungsfluten gerettet werden wird.

Woher kommt also das Geld für:
  • Nahrung - Wahrscheinlich wird es auf der Welt große Lebensmittelengpässe geben. Die Lebensmittelpreise werden hyperinflationieren, viele Menschen werden nicht genügend Nahrung bekommen, was zu Hunger und Unterernährung führt.

  • Arbeitslose - Als Beispiel: Die Arbeitslosigkeit in den USA liegt aktuell nicht bei 4% sondern bei 23%. Sie könnte problemlos auf 50% oder mehr ansteigen. Dasselbe gilt für die meisten westlichen Länder.

  • Soziale Sicherungssysteme - Staaten werden insolvent und haben kein Geld für Sozialversicherung, Arbeitslose oder andere Leistungen.

  • Renten - Die meisten Menschen der Welt haben keine Rentenversicherung oder einen Rentensparplan, um im hohen Alter adäquat abgesichert zu sein. Doch auch jene, die über eine solche Absicherung verfügen, haben ein Problem: Die meisten bestehenden Rentensparpläne sind schwer unterfinanziert, zudem sind die meisten Pensionsfonds hauptsächlich in Aktien, Anleihen und Immobilien investiert. Aber diese drei Bubble-Märkte werden zusammenbrechen, und die Pensionsfonds werden insolvent. Das ist nur einer von vielen Katastrophenbereichen für die Welt.

  • Medizinische Versorgung - Der Umfang staatlich gestützter medizinischer Versorgung wird drastisch zurückgehen und viele Krankenhäuser werden schließen. Private Versorgung wird es geben - für alle, die es sich leisten können. Die Bezahlung könnte durch Tausch erfolgen wie z.B. mit Lebensmitteln, einer Flasche Whiskey und natürlich Gold.

  • Staatsverwaltung - Auf zentraler wie lokaler Ebene wird dem Staat das Geld ausgehen, viele staatliche Verwaltungsstellen werden schließen. Das wird zumeist von Vorteil sein, da Bürokratie und Verschwendung verschwinden. Viele Dienstleistungen, die von sozialistischen Regierungen zu Verfügung gestellt wurden, werden aufhören zu existieren.

  • Recht und Ordnung - Angesichts hungriger und frustrierter Bürger wird es zu inneren Unruhen kommen. Da nicht genügend bezahlte Polizisten zur Verfügung stehen werden, wird der Staat auf die Armee zurückgreifen und die Wehrpflicht einführen. Gibt es nicht genug Geld, um die Armee zu bezahlen, wird diese, wie in Simbabwe, mit Lebensmittelmarken bezahlt.

  • Bildung - Es wird große Finanzierungsprobleme im Schulbereich und bei der weiterführenden Bildung geben, was zur Schließung von Schulen führen wird.

Dies sind nur einige Bereiche, die betroffen sein werden. Trotzdem ist das Ausmaß dieser Probleme so enorm, dass sich die Welt für sehr lange Zeit verändern wird.


Weltbevölkerung wird schrumpfen

Auf der Erde hat es viele Krisen unterschiedlichen Ausmaßes gegeben, so auch der "Schwarze Tod" Mitte des 14.Jh, an dem geschätzt 75 bis 200 Millionen Menschen in Europa und Asien starben. Schätzungen zufolge sollen ca. 50% der Bevölkerung Europas durch die Pest umgekommen sein. Im 1.Weltkrieg starben ca. 20 Millionen Menschen, im 2. Weltkrieg ca. 60-80 Millionen Menschen. Große Katastrophen sind also Teil der Geschichte, und die nächste könnte ebenfalls zu einer großen Schrumpfung der Weltbevölkerung führen - ob nun durch eine Wirtschaftskrise, eine Hungersnot, Krankheiten, gesellschaftliche Unruhen oder Krieg.

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Seit Mitte des 19.Jh. ist die Weltbevölkerung von 1 Milliarde Menschen auf aktuell 7,6 Milliarden angewachsen. Im Diagramm sehen wir, wie die Kurve seit 170 Jahren sprunghaft ansteigt. Aus technischer Perspektive werden sprunghafte Anstiege immer auch durch sprunghafte Rückgänge korrigiert. Wir können nicht genau sagen, wann dieser sprunghafte Rückgang kommt. Es ist aber wahrscheinlich, dass er mit dem anstehenden Zusammenbruch des Finanzsystems in Verbindung stehen wird. Ein Rückgang der Weltbevölkerung um 3-4 Milliarden innerhalb der nächsten Jahrzehnte wäre durchaus im Rahmen des Möglichen.



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