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Virtuelle Realität an den Finanzmärkten: Was gerade jetzt für Gold spricht

08.05.2018  |  Michael J. Kosares
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Die steigenden Ölpreise sind erneut in den Schlagzeilen und werden auch für die Verbraucher wieder zum heiklen Thema. Präsident Trump hat zuletzt die OPEC für die höheren Preise verantwortlich gemacht und damit von seiner eigenen härteren Haltung gegenüber dem Iran abgelenkt. Eine Unterbrechung der iranischen Öllieferungen hatte insbesondere in Europa und im Fernen Osten starke Auswirkungen auf die Preise, denn dorthin fließt der Großteil der iranischen Rohölexporte.

Der Preiseffekt wird jedoch weltweit spürbar sein. Mit dem Beginn der Hauptreisezeit im Sommer und den bevorstehenden Zwischenwahlen in den USA könnten die Öl- und Gaspreise zum zentralen Thema werden. Vermutlich machte der US-Präsident sie deswegen zum Gegenstand seiner Tweets.

Zwar hat die Rekord-Ölproduktion im texanischen Permbeckens das globale Angebot aufgefüllt, doch logistische Schwierigkeiten verhinderten, dass die Defizite geschlossen werden konnten, die anderswo durch die Fördermengenbegrenzungen der OPEC entstanden sind. Kurz gesagt ist der Rohölpreis, wie ein einmal ins Rollen geratener Schwerlaster, womöglich kaum aufzuhalten und könnte den gesamten Rohstoffkomplex einschließlich des Goldpreises bei seiner Aufwärtsbewegung mit nach oben ziehen.

Wie der Chart zeigt, haben sich Öl und Gold seit 2000 im Allgemeinen ähnlich entwickelt, wenn auch nicht parallel. Während Abwärtstrends hat sich Gold besser gehalten, da Öl das volatilere der beiden Assets ist.

Wir dürfen zudem nicht vergessen, dass die Ölpreise auch im Kontext der allgemeinen Inflation von Bedeutung sind. Der Ölpreis wirkt sich auf die Produktionskosten von praktisch allem aus, was in den Vereinigten Staaten und anderswo hergestellt wird - einschließlich Gold.


Chart 3: Das Sentiment verschiebt sich zugunsten von Gold

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Trotz der negativen Berichterstattung in den Medien ist die Investorenstimmung gegenüber Gold weiterhin positiv, aber nicht überschwänglich.


Im Januar lehnte ich mich weit aus dem Fenster mit der Vorhersage, dass Gold infolge einer Verschiebung der Marktstimmung irgendwann in diesem Jahr bei 1.550 $ notieren würde. Entsprechend dieser Prognose dachte ich, dass ein genauerer Blick auf das Sentiment zum jetzigen Zeitpunkt angebracht wäre. Zu Beginn des Jahres 2016 wandelte sich die Stimmung am Goldmarkt grundlegend und ist seitdem positiv geblieben, obwohl es für den Preis in den letzten Monaten immer wieder auf und ab ging. Wie der Chart zeigt, verbessert sich das Sentiment zur Zeit wieder, nachdem es einige Monate lang schwächer war.

Ich fragte Jason Goepfert von Sentiment Trader, den Entwickler dieses Charts, ob er meiner Einschätzung zustimmt, dass die Stimmung am Goldmarkt eine Stärke signalisiert, die sich auch mittels technischer Analyse im Kurschart ablesen lässt (siehe unten). Seine Antwort:

"Das würde ich auch so sehen. Wenn der Optimismus-Index (Optix) über 50 bleibt und bei Tiefs nur selten unter 40 sinkt, ist das ein Anzeichen für einen soliden Aufwärtstrend. Das Gleiche gilt umgekehrt für Bärenmärkte. (Der Index bleibt unter 50 und Werte über 60 sagen einen erneuten Rückgang vorher.) Das letzte Jahr war in dieser Hinsicht konstruktiv und ich würde das als positives Zeichen für Gold werten. Wenn die Stimmung zu optimistisch wird und der Index auf über 70 steigt - oder wenn er unter 40 fällt und Gold keine Rallys mehr verzeichnen kann - würde ich nervös werden. Bisher gibt es dafür aber keine Anzeichen, weder für das eine noch für das andere."



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