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Vollgeldinitiative der Schweizer im Geist von 1776

08.06.2018  |  Markus Blaschzok
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Dieser Prozess kann viele Jahre andauern, bis die ersten Fehlallokationen von Kapital zu Unternehmenspleiten und Kreditausfällen führen, die den Boom letztlich beenden. Der Wirtschaftsabschwung (Bust) folgt und Anleger versuchen ihre Gelder von den Banken abzuheben, wobei der Betrug der Reservehaltung auffliegt und viele Banken Pleite gehen. Rezession, Arbeitslosigkeit, leerstehende Fabriken, verlorenes Real- und Humankapital sorgen für eine ungeheure Armut und einen gigantischen Nettowohlfahrtsverlust, der die wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Entwicklung nicht nur bremst, sondern um viele Jahre zurückwirft.

Folgender Chart zeigt die Aufschwünge und die Rezessionen in den USA seit dem Jahr 1855. Man sieht deutlich die Aufschwünge (weiße Flächen) und die Rezessionen (blaue Flächen), die sich ständig immer wieder ablösen. Der Goldstandard konnte dabei nicht für Stabilität sorgen, solange die Banken das Privileg der Geldschöpfung zum eigenen Vorteil nutzten und so letztlich immer wieder Wirtschaftskrisen verursachten.

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Durch die Geldschöpfung im Bankensystem entstehen Rezessionen


Die konsequente Wahrung von Eigentumsrechten in einer freien Gesellschaft, die letztlich zu Vollgeld führen würde, wäre in der Lage die Rezessionen, die die Menschheit seit Jahrhunderten plagen, ein für alle Mal zu beseitigen. Hält die Notenbank die Geldmenge konstant und missbraucht ihre Macht nicht, so wäre diese Kombination besser für die Wirtschaft, als es der internationale Goldstandard bis 1914 jemals war. Stellen Sie sich eine Wirtschaft frei von Wirtschaftskrisen vor, die Jahr um Jahr 2% bis 4% anwächst.

Die Behauptung Polleits, eine Notenbank würde ebenso die Geldmenge ausweiten, wie die Banken, ist eine haltlose Annahme. Ebenso gut könnten sich die Schweizer in einer zweiten Initiative für eine Rückkehr zur Golddeckung entscheiden, wie es sie dort bis 1999 noch gab. Ein Goldstandard in Kombination mit Vollgeld wäre wohl, nebst einer völligen Freiheit von staatlichem Zwang, die beste aller Welten.

Weiterhin wird die irreführende Frage gestellt, "woher die, das Vollgeld ausgebende Zentralbank wissen solle, wieviel Geld für die Volkswirtschaft benötigt wird? Soll die Geldmenge um zwei, vier oder acht Prozent pro Jahr wachsen, damit die Volkswirtschaft prosperiert?" Erstens wird suggeriert, dass ein Geldmengenwachstum für Wirtschaftswachstum nötig wäre, was falsch ist. Jede Geldmenge ist optimal und die Notenbank muss für das optimale Wirtschaftswachstum nichts weiter machen, als die Geldmenge konstant halten. Weiterhin wird suggeriert, dass die optimale Geldmengenversorgung nur durch Banken erfolgen könnte, was, wie oben beschrieben, völliger Unsinn ist.

Die utopische Schlussforderung Polleits, jegliches Geldmonopol zu beenden und für einen freien Markt zu sorgen, stimmen wir zu. Faktisch hat es dies seit Jahrhunderten jedoch nicht gegeben. Es gab bis 1914 zwar einen Goldstandard, der jedoch durch die privilegierte Geldschöpfung des Bankensystems korrumpiert wurde. Genau hier greift das Vollgeld ein, das für nichts anderes sorgt, als die Bewahrung der Eigentumsrechte von Bankkunden.

Natürlich werden auch beim Vollgeld die Banken weiterhin Kredite vergeben, doch können diese nur so viel Kredit vergeben, wie letztlich Einlagen vorhanden sind. Bei einer Kreditnachfrage darüber hinaus, müssen die Marktzinsen ansteigen, was dafür sorgt, dass Kapital perfekt und höchst effizient alloziert wird. Dies ist pure Österreichische Schule - purer Libertarismus.


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