Unser Sektor ist verrückt! Heute ein Paradebeispiel!
13.06.2018 | Hannes Huster
Investoren, die schon länger im Rohstoffsektor engagiert sind wissen, wie extrem die Bewegungen auf die eine, wie auf die andere Seite ablaufen können. Auch wie krass die Bewertungen je nach Stimmungslage nach oben wie nach unten in die extremsten Niveaus ausschlagen.
Aktien die lange Zeit niemand beachtet, steigen plötzlich wie Phönix aus der Asche nach oben, wenn Interesse in den Markt kommt.
Es gibt so gut wie keinen anderen Sektor, der so stark von der Stimmung der Investoren beeinflusst wird, wie der Rohstoffsektor. Dadurch, dass der Sektor auch noch sehr klein ist, werden die Ausschläge natürlich noch verstärkt.
Heute möchte ich Ihnen einmal ein Beispiel für die immer wieder auftauchenden Kuriositäten im Sektor zeigen.
Atlas Iron Ore (ASX: AGO) war vor einigen Jahren einmal der aufstrebende Stern im australischen Eisenerz-Geschäft. Das Unternehmen wollte zu den Platzhirschen FMG und der Milliardärin Gina Rinehart aufschließen. Die Eisenerzpreise zogen an wie verrückt, Analysten überschlugen sich mit neuen Rekord-Preis-Zielen und die Aktie von ATLAS zog in dieser Phase von unter 0,25 AUD auf über 4 AUD nach oben.
Ein Anstieg von mehr als 1.500% in kürzester Zeit.
In der Krise 2008 brach die Aktie dann von über 4 AUD auf unter 0,50 AUD ein, nur um dann im nächsten Anstieg wieder auf über 4 AUD zu steigen:
Dann sehen wir, was die Rohstoff-Baisse der vergangenen Jahre mit dem Unternehmen gemacht hat. Von über 4$ ging es auf 0,01 AUD herunter.
Der Markt stellte fest, dass Atlas ein Produzent mit hohen Kosten ist und das Unternehmen stand mehrmals kurz vor dem endgültigen Aus.
Jeder andere Produzent kannte bzw. kennt das Unternehmen und weiß, welche Assets ATLAS hat, welche Lieferkapazitäten man im Hafen von Port Hedland besitzt und so weiter. Gerade die Kapazitäten im Hafen von Port Hedland, von dem aus die großen Eisenerzproduzenten ihr Material nach China verschiffen, sind eigentlich heiß begehrt.
Doch weder Fortescue Metals noch Gina Rinehart bewegte sich in den letzten Jahren in irgendeiner Art und Weise, um sich diese strategisch wertvollen Assets zu holen.
Die Aktie notierte jahrelang im Bereich von 0,01 bis 0,02 AUD. Ich habe mich immer gewundert, warum niemand von den Big-Boys hier zuschlägt.
Nun, vor einigen Wochen, kam das australische Unternehmen Mineral Resources daher und gab ein Übernahmeangebot für ATLAS ab. Man bot eigenen Aktien an und redete das Unternehmen im Gleichklang noch herunter.
Was dann in den letzten Tagen geschehen ist, zeigt die eigentliche Situation, auf die ich hinauswill.
Eisenerzproduzent Fortescue Metals, mit Twiggy Forrest als Leitfigur, hat sich über diverse Transaktionen 19,90% an ATLAS gekauft und dies zu Preisen von rund 0,04 AUD!
FMG zahlt also mal eben 0,04 AUD für eine knapp 20%-ige Beteiligung obwohl die Aktie lange Zeit zu 0,01 AUD wie totgeschlagen gehandelt wurde.
Nun wurde bekannt, dass Gina Rinehart auch zugeschlagen hat. Die Milliardärin, dessen Familie einen unfassbaren Reichtum mit Kohle und Eisenerz aufgebaut hat, hat sich ebenfalls die Kontrolle über 19,90% an ATLAS gesichert.
Es zeichnet sich also nun Kampf zwischen mittlerweile drei Parteien ab und dies nur, weil eine Firma den ersten Schritt gemacht hat, um sich Atlas zu schnappen.
Fazit:
Dies ist keine Empfehlung für Atlas, sondern nur ein Beispiel für uns.
Ich vermute, dass Rinehart und Forrest gemeinsame Sache machen werden und an den Lieferkapazitäten im Hafen Interesse haben. Beide können sich gegenseitig nicht leiden, doch der Drang nach mehr Geld verbindet sie. Ob das für Atlas-Aktionäre noch viel bringen wird, weiß ich nicht.
Doch dieses Beispiel zeigt aus meiner Sicht eindrucksvoll, in was für einem Sektor wir uns hier bewegen. Es gibt sehr viele gute Unternehmen, die aktuell massiv unter Wert gehandelt werden. Doch eine M&A Tätigkeit ist so gut wie nicht vorhanden. Doch wenn die Firmen einmal handeln, dann will keiner tatenlos zusehen! Wenn diese Zeit einsetzt, dann werden Unternehmen wie Danakali oder andere zu deutlich höheren Preisen den Besitzer wechseln.
© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"
Pflichtangaben nach §34b WpHG und FinAnV
Wesentliche Informationsquellen für die Erstellung dieses Dokumentes sind Veröffentlichungen in in- und ausländischen Medien (Informationsdienste, Wirtschaftspresse, Fachpresse, veröffentlichte Statistiken, Ratingagenturen sowie Veröffentlichungen des analysierten Emittenten und interne Erkenntnisse des analysierten Emittenten).
Zum heutigen Zeitpunkt ist das Bestehen folgender Interessenkonflikte möglich: Hannes Huster und/oder Der Goldreport Ltd. mit diesen verbundene Unternehmen:
1) stehen in Geschäftsbeziehungen zu dem Emittenten.
2) sind am Grundkapital des Emittenten beteiligt oder könnten dies sein.
3) waren innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate an der Führung eines Konsortiums beteiligt, das Finanzinstrumente des Emittenten im Wege eines öffentlichen Angebots emittierte.
4) betreuen Finanzinstrumente des Emittenten an einem Markt durch das Einstellen von Kauf- oder Verkaufsaufträgen.
5) haben innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate mit Emittenten, die selbst oder deren Finanzinstrumente Gegenstand der Finanzanalyse sind, eine Vereinbarung über Dienstleistungen im Zusammenhang mit Investmentbanking-Geschäften geschlossen oder Leistung oder Leistungsversprechen aus einer solchen Vereinbarung erhalten.
Aktien die lange Zeit niemand beachtet, steigen plötzlich wie Phönix aus der Asche nach oben, wenn Interesse in den Markt kommt.
Es gibt so gut wie keinen anderen Sektor, der so stark von der Stimmung der Investoren beeinflusst wird, wie der Rohstoffsektor. Dadurch, dass der Sektor auch noch sehr klein ist, werden die Ausschläge natürlich noch verstärkt.
Heute möchte ich Ihnen einmal ein Beispiel für die immer wieder auftauchenden Kuriositäten im Sektor zeigen.
Atlas Iron Ore (ASX: AGO) war vor einigen Jahren einmal der aufstrebende Stern im australischen Eisenerz-Geschäft. Das Unternehmen wollte zu den Platzhirschen FMG und der Milliardärin Gina Rinehart aufschließen. Die Eisenerzpreise zogen an wie verrückt, Analysten überschlugen sich mit neuen Rekord-Preis-Zielen und die Aktie von ATLAS zog in dieser Phase von unter 0,25 AUD auf über 4 AUD nach oben.
Ein Anstieg von mehr als 1.500% in kürzester Zeit.
In der Krise 2008 brach die Aktie dann von über 4 AUD auf unter 0,50 AUD ein, nur um dann im nächsten Anstieg wieder auf über 4 AUD zu steigen:
Dann sehen wir, was die Rohstoff-Baisse der vergangenen Jahre mit dem Unternehmen gemacht hat. Von über 4$ ging es auf 0,01 AUD herunter.
Der Markt stellte fest, dass Atlas ein Produzent mit hohen Kosten ist und das Unternehmen stand mehrmals kurz vor dem endgültigen Aus.
Jeder andere Produzent kannte bzw. kennt das Unternehmen und weiß, welche Assets ATLAS hat, welche Lieferkapazitäten man im Hafen von Port Hedland besitzt und so weiter. Gerade die Kapazitäten im Hafen von Port Hedland, von dem aus die großen Eisenerzproduzenten ihr Material nach China verschiffen, sind eigentlich heiß begehrt.
Doch weder Fortescue Metals noch Gina Rinehart bewegte sich in den letzten Jahren in irgendeiner Art und Weise, um sich diese strategisch wertvollen Assets zu holen.
Die Aktie notierte jahrelang im Bereich von 0,01 bis 0,02 AUD. Ich habe mich immer gewundert, warum niemand von den Big-Boys hier zuschlägt.
Nun, vor einigen Wochen, kam das australische Unternehmen Mineral Resources daher und gab ein Übernahmeangebot für ATLAS ab. Man bot eigenen Aktien an und redete das Unternehmen im Gleichklang noch herunter.
Was dann in den letzten Tagen geschehen ist, zeigt die eigentliche Situation, auf die ich hinauswill.
Eisenerzproduzent Fortescue Metals, mit Twiggy Forrest als Leitfigur, hat sich über diverse Transaktionen 19,90% an ATLAS gekauft und dies zu Preisen von rund 0,04 AUD!
FMG zahlt also mal eben 0,04 AUD für eine knapp 20%-ige Beteiligung obwohl die Aktie lange Zeit zu 0,01 AUD wie totgeschlagen gehandelt wurde.
Nun wurde bekannt, dass Gina Rinehart auch zugeschlagen hat. Die Milliardärin, dessen Familie einen unfassbaren Reichtum mit Kohle und Eisenerz aufgebaut hat, hat sich ebenfalls die Kontrolle über 19,90% an ATLAS gesichert.
Es zeichnet sich also nun Kampf zwischen mittlerweile drei Parteien ab und dies nur, weil eine Firma den ersten Schritt gemacht hat, um sich Atlas zu schnappen.
Fazit:
Dies ist keine Empfehlung für Atlas, sondern nur ein Beispiel für uns.
Ich vermute, dass Rinehart und Forrest gemeinsame Sache machen werden und an den Lieferkapazitäten im Hafen Interesse haben. Beide können sich gegenseitig nicht leiden, doch der Drang nach mehr Geld verbindet sie. Ob das für Atlas-Aktionäre noch viel bringen wird, weiß ich nicht.
Doch dieses Beispiel zeigt aus meiner Sicht eindrucksvoll, in was für einem Sektor wir uns hier bewegen. Es gibt sehr viele gute Unternehmen, die aktuell massiv unter Wert gehandelt werden. Doch eine M&A Tätigkeit ist so gut wie nicht vorhanden. Doch wenn die Firmen einmal handeln, dann will keiner tatenlos zusehen! Wenn diese Zeit einsetzt, dann werden Unternehmen wie Danakali oder andere zu deutlich höheren Preisen den Besitzer wechseln.
© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"
Pflichtangaben nach §34b WpHG und FinAnV
Wesentliche Informationsquellen für die Erstellung dieses Dokumentes sind Veröffentlichungen in in- und ausländischen Medien (Informationsdienste, Wirtschaftspresse, Fachpresse, veröffentlichte Statistiken, Ratingagenturen sowie Veröffentlichungen des analysierten Emittenten und interne Erkenntnisse des analysierten Emittenten).
Zum heutigen Zeitpunkt ist das Bestehen folgender Interessenkonflikte möglich: Hannes Huster und/oder Der Goldreport Ltd. mit diesen verbundene Unternehmen:
1) stehen in Geschäftsbeziehungen zu dem Emittenten.
2) sind am Grundkapital des Emittenten beteiligt oder könnten dies sein.
3) waren innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate an der Führung eines Konsortiums beteiligt, das Finanzinstrumente des Emittenten im Wege eines öffentlichen Angebots emittierte.
4) betreuen Finanzinstrumente des Emittenten an einem Markt durch das Einstellen von Kauf- oder Verkaufsaufträgen.
5) haben innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate mit Emittenten, die selbst oder deren Finanzinstrumente Gegenstand der Finanzanalyse sind, eine Vereinbarung über Dienstleistungen im Zusammenhang mit Investmentbanking-Geschäften geschlossen oder Leistung oder Leistungsversprechen aus einer solchen Vereinbarung erhalten.