Schweizer Pensionsfonds folgen: Kaufen Sie Gold - "Don't worry be happy"
22.06.2018 | Egon von Greyerz
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Aus irgendeinem schleierhaften Grund scheinen diese Zentralbanker zu vergessen, dass allein ihre Geldschöpfung dafür sorgt, dass die Illusion von "Im Westen nichts Neues" künstlich aufrechterhalten werden kann. Was ebenso für die Ostfront gilt - mit Blick auf Geldschöpfer wie Japan und China.Aktien-, Anleihe- und Immobilienmärkte ignorieren vollständig die kommenden Effekte geldpolitischer Straffungsmaßnahmen (QT). Optimistisch gestimmte Investoren blenden komplett aus, dass die Märkte nur aufgrund der größten Geldschöpfungswelle und umfangreichsten Kreditexpansion der Geschichte steigen. Sobald das aufhört, wird auch die Profitwelle an der Anlagemärkten in sich zusammenstürzen.
Schlimmster Crash der Geschichte kommt
Die anstehende Talfahrt wird wahrscheinlich die schlimmste der Geschichte werden. Zwischen 1929 und 1932 verlor der Dow 90% seines Wertes. Der kommende Kurssturz wird mit Sicherheit stärker ausfallen, da wir heute eine globale Kredit- und Vermögenswertblase haben, die wesentlich größer ist als die von 1929. Die Investoren werden sich anfänglich weigern, das anzuerkennen. Die meisten von ihnen verstehen nicht den direkten Zusammenhang zwischen Kreditexpansion und Anlagewertsteigerung.
Doch wenn die Anlagekurse dann einmal sinken … warum sollte es diesmal anders laufen, als es uns die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte gelehrt haben? Bislang wurden die Anlagemärkte immer wieder durch großzügige Kreditexpansion seitens der Zentralbanken gerettet. Der Vermögensschöpfung durch Ausstellen wertloser Papierscheine oder Drücken einiger Computertasten sind aber Grenzen gesetzt.
Niemand versteht, dass es DIESMAL ANDERS KOMMEN WIRD. Den Zentralbankern sind die Waffen in diesem Falschgeldkrieg ausgegangen. Sie beenden nicht nur die Geldschöpfung, sie fahren sie tatsächlich zurück.
Die Zentralbanken haben durchaus begriffen, dass QE nicht funktioniert. Aber verstehen sie auch, wie sich die kommenden massiven Liquiditätsengpässe auf die Kreditmärkte auswirken werden? Hier lässt sich durchaus Zweifel anmelden. Es ist einfach nicht möglich, dass es einen geordneten Rückzug aus der größten Kreditblase der Geschichte geben wird.
Folgendes Szenario ist am wahrscheinlichsten: Nach ein paar Monaten geldpolitischer Straffungen werden die Anlagemärkte einbrechen und die Kreditmärkte nicht mehr funktionieren. An diesem Punkt werden die Zentralbanken der Welt in Panik verfallen und mehr Geld als jemals zuvor drucken. Das wird den Beginn einer inflationären Rezession markieren, die bald darauf zu einer hyperinflationären Depression führen wird, so wie wir sie gerade in Venezuela und Argentinien beobachten können. Dann wird auch das derzeitige Geldsystem zugrunde gehen, da die meisten Währungen auf ihren intrinsischen Wert von null fallen.
An diesem Punkt werden sich die meisten ERNSTHAFT SORGEN MACHEN, und nur wenige WERDEN GLÜCKLICH SEIN. Denn dann werden wir den Punkt erreicht haben, an dem sich die allgemeine Erkenntnis durchsetzt, dass das 100 Jahre alte Experiment der Manipulation von Geld, Zinsen und Märkten durch die Zentralbanken ein vollkommener Fehlschlag gewesen ist, unter dem die Welt noch sehr lange Zeit zu leiden haben wird.
Schweizer Vollgeld - Eigenstaatliches Geld
Um zukünftige Bankenzusammenbrüche zu stoppen, wurde in der Schweiz letztes Wochenende ein Volksentscheid zur Vollgeld-Initiative abgehalten. Hier haben wir ein weiteres Beispiel wie die direkte Demokratie in der Schweiz funktioniert; ganz normale Menschen gründen eine Initiative zur Änderung der Schweizerischen Bundesverfassung.
Um eine nationale Abstimmung zu erreichen, müssen die Initiatoren einer solchen Aktion 100.000 gültige Unterschriften zugunsten der Initiative sammeln. Wird diese durch eine nationale Abstimmung bestätigt, geht sie in die Bundesverfassung ein und kann weder vom Parlament oder der Regierung geändert werden. Diese einzigartige Methode direkter Demokratie ist ein Grund dafür, warum die Schweiz über das beste politische System der Welt verfügt.
Die Vollgeld-Initiative ist recht komplex. Ganz einfach formuliert, würde sie das Teilreservesystem der Schweizer Banken außer Kraft setzen. Aktuell können die meisten Privatbanken Geld drucken oder schöpfen, indem sie ihre Einlagen bis zum 10-fachen oder mehr beleihen. Das hat nicht nur höchst inflationäre Auswirkungen, es bringt zudem das Geld der Einleger in Gefahr, weil es 10-fach ausgeliehen wird.