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Schweizer Pensionsfonds folgen: Kaufen Sie Gold - "Don't worry be happy"

22.06.2018  |  Egon von Greyerz
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Das Teilreservesystem ist also das perfekte Pyramidensystem, welches letztlich zur Insolvenz von Banken führt. 2007-9 war es fast soweit gewesen; den Banken gelang es aber, einen systemischen Zusammenbruch in letzter Minute abzuwenden. Wenn die nächste Finanzkrise beginnt (und sie ist nicht weit entfernt), werden die Zentralbanken wahrscheinlich nicht das System retten können, da die Größe des Problems inzwischen exponentiell angewachsen ist.

Die Initiative forderte, dass die Banken all ihre sofort abrufbaren Einlagen durch Zentralbankenreserven decken. Neugeldschöpfung wäre nur noch durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) möglich.

Vor ein paar Jahren beteiligte auch ich mich an einer Initiative, der Schweizer Gold-Initiative. Ziel war es, Gold zu einem wichtigeren Bestandteil des Schweizer Geldsystems zu machen. Obwohl sie sinnvoller als die Vollgeldinitiative war, wurde sie nicht angenommen. Das gesamte Establishment waren dagegen - der Staat, die Schweizerische Nationalbank und auch die Medien.

Dasselbe beim Vollgeld. Es hatte keine Chance, weil es von denselben Gruppen abgelehnt wurde. Folglich sprach sich eine deutliche Mehrheit dagegen aus.


Schweizer Bankensystem: Vorsicht!

Natürlich sollte es Privatbanken nicht gestattet sein, Geld zu drucken, so wie sie es im Rahmen des Teilreservesystems tun. Aber auch Kreditkartenunternehmen und viele andere Finanzfirmen machen das. All das entwertet die Währung.

Die Stärkung der SNB hinsichtlich erweiterter Geldschöpfungsvollmachten (das wollte die Initiative durchsetzen), ist problematisch und aus meiner Sicht unklug. Schon jetzt hat die Schweizerische Nationalbank im Verhältnis zum BIP mehr Geld als jede andere westliche Zentralbank gedruckt. Ihre Bilanz steht bei 110% des BIP. Die der Fed liegt bei 20% - und das ist schon zu viel.

Also: Die Tatsache, dass die SNB der größte Hedgefonds der Welt ist (mit enormen Positionen bei Währungen und US-Aktien), ist langfristig betrachtet sehr negativ für den Schweizer Franken.

Zudem ist der Umfang des Schweizer Bankensystems fünfmal größer als das nationale BIP - also massiver als in jeder anderen großen Nation. Im (wahrscheinlichen) Fall einer erneuten Finanzkrise hieße das also, dass die SNB enorme Mengen Geld drucken müsste.

Ich würde also keine größeren Geldsummen in Schweizer Banken halten - übrigens auch nicht in Banken anderer Länder.


Globale Aktienmärkte markieren Langzeit-Hoch

Trotz geldpolitischer Straffungen durch die Zentralbanken erreichen viele Aktienmärkte neue Höchststände. Damit wird das finale Hoch in diesem Bullenmarktzyklus markiert. Er kann jederzeit zu Ende gehen oder aber noch bis Ende Herbst fortdauern. Wenn er aber zu Ende geht, wird eine sehr lange sekuläre Baisse mit verheerenden Auswirkungen beginnen.

Sobald die Angst an den Märkten und im globalen Finanzsystem Einzug hält, wird die Flucht in die Sicherheit beginnen. Das Problem ist, dass es nur sehr wenige sichere Assets geben wird. Aktien, Anleihen und auch Immobilien werden aufgrund steil ansteigender Zinsen sowie Kreditvergabeverknappung einbrechen. Zudem wird das Papiergeld schnell an Wert verlieren, weil die Zentralbanken unbegrenzte Geldmengen drucken.


Schweiz: Staatlicher Pensionsfonds kauft physisches Gold

Das einzige Geld, das im Verlauf der Geschichte überlebt hat - Gold - wird die Angst an den Märkten widerspiegeln und sich großer Nachfrage erfreuen. Auch die anderen Edelmetalle. Nicht nur Privatpersonen besorgen sich Gold (und Silber), sondern auch Institutionen und Pensionsfonds, um die eigenen Portfolios gegen Inflation abzusichern. Der große staatliche Schweizer Pensionsfonds hat zum Beispiel entschieden, die eigenen Goldbestände von 1% auf 2% auszubauen und das Gold in physischer Form zu halten. Dies ist ein sehr bedeutsamer Schritt und wahrscheinlich der Beginn eines Trends. In den kommenden Jahren werden alle Pensionsfonds zur Inflationsabsicherung der eigenen Portfolios Gold kaufen müssen.

Es bleibt immer noch Zeit, Gold und etwas Silber zu kaufen, bevor die Preise dieser Metalle explodieren werden. Die kommende Nachfrage - verstärkt durch den Zusammenbruch des Papiergoldmarktes - kann nicht durch erhöhtes Angebot befriedigt werden, da wir den Höhepunkt der Goldproduktion schon hinter uns haben. Der einzige Weg zur Befriedigung der gestiegenen Nachfrage führt über sehr, sehr viel höhere Preise.

Ein Pensionsfonds, der heute die Absicht hat, sagen wir, Gold im Umfang von 100 Millionen $ zu kaufen, würde bei einem Preis von aktuell 1.300 $ ungefähr 2,5 Tonnen bekommen. Wenn das Goldangebot dann zunehmend schrumpft, wird der Fonds zwar weiterhin 100 Millionen $ investieren, aber anstatt 2,5 Tonnen nun deutlich weniger bekommen - sagen wir 0,25 Tonnen, wenn Gold auf 13.000 $ pro Unze klettert.

Jetzt ist es an der Zeit, das eigene Vermögen gegen ein verkommenes Finanzsystem abzusichern - und zwar durch den Kauf der besten verfügbaren Versicherungspolice in Form von physischem Gold und Silber. Nach der Entscheidung der Fed wird der Widerstand bei 1.300 $ wahrscheinlich bald schon nachgeben und den Weg zu deutlich höheren Goldpreisen freimachen.

Also schützen Sie sich, solange es noch geht und dann “Don’t worry, be happy!“.


© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG
www.goldswitzerland.com



Dieser Artikel wurde am 15. Juni 2018 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.


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