US-Schuldenexplusion und Weimar II
14.07.2018 | Egon von Greyerz
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Da sich die Währungen nach wie vor im Entwertungswettlauf befinden (siehe Artikel von letzter Woche), dürfte der US-Dollar den Euro wahrscheinlich zu null schlagen. Bei einem Rennen, an dem nur Verlierer teilnehmen, spielt es jedoch keine Rolle, wer die Nase vorn hat und als Erster durchs Ziel geht.Deutsche Bank - die nächste Lehman
Ein weiterer potenzieller Impulsgeber könnte eine der größten Banken der Welt sein, deren Bilanz und Aktienkurs einen äußerst verdächtigen Eindruck machen. Seit 2007 ist der Kurs der Deutschen Bank (DB) um 90% gefallen. Der Chart der DB-Aktie ähnelt stark dem Kursverlauf von Lehman Brothers kurz vor dem Zusammenbruch der Bank im Jahr 2008.
Der Markt kann die Zeichen der Zeit deutlich lesen. Ausgehend vom Hoch muss der Aktienkurs nur noch um weitere 10% fallen, um bei null anzukommen. Deshalb glaubt niemand mehr, dass die DB überhaupt das Eigenkapital wert ist, denn aktuell beträgt die Marktkapitalisierung nur noch 28% der Aktionärsgelder. Ein Verlust von 4,6% im DB-Kreditbuch oder ein Verlust von 0,1% im Derivateportfolio der Bank würde das Eigenkapital vollständig vernichten. Und diese beiden Ereignisse werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren auch ereignen.
Jede einzelne statistische Kennzahl für die DEUTSCHE BANK sieht erschreckend aus:
Da die DB praktisch zum Establishment gehört, würde die deutsche Bundesregierung alles in ihrer Macht Stehende tun, um diese Bank zu retten. Aber wie ließe sich eine Bank retten, deren Bilanzsumme 50% des deutschen BIP beträgt und deren Derivateportfolio sich auf das 14-fache des BIP beläuft? Nun, das schaffen sie nicht, obwohl sie es wahrscheinlich trotzdem versuchen werden. Die Konsequenzen sind klar: Willkommen in Weimar II mit unbegrenzter Geldschöpfung.
Dennoch sollte niemand denken, dass die DB die einzige Problembank sei. JP Morgan hat z.B. 50 Billionen $ in Derivaten - das 2,5-fache des US-BIP; der Umfang des Schweizer Bankensystems liegt beim 5-fachen des Schweizer BIP, um nur einige Beispiele zu nennen.
Das Teilreserve-Bankensystem wird sich bald mit einem extremen Donnerschlag verabschieden. Physischer Goldbesitz scheint eine ausgezeichnete Idee zu sein!
© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG
www.goldswitzerland.com
Dieser Artikel wurde am 5. Juli 2018 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.