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Das letzte Hurra bevor die dunklen Jahre kommen

10.09.2018  |  Egon von Greyerz
Das war‘s! Der Herbst 2018 wird für Weltwirtschaft, Märkte und Politik von großer Bedeutung sein.

Wir erleben jetzt die letzte Hochphase an den Märkten für Aktien, Anleihen, Dollar und die meisten anderen Vermögensanlagen.

Seit der Krise 2006-09 lebt die Weltwirtschaft von geliehener Zeit. Eigentlich hätte das Finanzsystem in dieser Zeit zusammenbrechen müssen. Doch mit massiven Lebenserhaltungsmaßnahmen, inszeniert durch die Zentralbanken, gelang es, den sterbenden Patienten ein weiteres Jahrzehnt am Leben zu erhalten.

Durch das Senken der Zinssätze auf null oder negativ und das Schöpfen von Geldsummen, die zu einer Verdoppelung der globalen Verschuldung führten, wurde das Problem scheinbar gelöst. Doch anstatt die Welt vor einem ökonomischen Zusammenbruch zu retten, ließen die wachsenden Schulden und Asset-Blasen in der Folge ein System entstehen, das auch einem exponentiell gestiegenem Risiko ausgesetzt ist.


Probleme beginnen in der Peripherie - Die VAT-Länder: Venezuela, Argentinien, Türkei

Wir befinden uns also am “Vorabend der Zerstörung”: Scheinmaßnahmen seitens der Regierungen und Zentralbanken haben die Welt nicht, wie die Keynesianer gern glauben, gerettet, sondern eine noch größere Blase entstehen lassen, die kurz vor dem Platzen steht. Eine kranke Welt mit den gleichen Mitteln heilen zu wollen, die ursächlich für diese Krankheit waren - dieser Ansatz war schon immer schon Scheitern verurteilt.

Derartige globale Probleme, mit denen die Welt in den kommenden Jahren konfrontiert sein wird, beginnen in der Regel in der Peripherie. Aktuell sehen wir mehrere Beispiele für noch lokal begrenzte Brände, die sich aber bald schon auf den Kern der Weltwirtschaft ausbreiten werden.

Nehmen wir zum Beispiel die VAT-Länder. Gemeint sind nicht die Mehrwertsteuerländer (VAT = MwSt. auf Deutsch), sondern Venezuela, Argentinien und die Türkei. Defizite, Schulden und Währungseinbrüche sind die üblichen Warnsignale, die in den VAT-Ländern auf jeden Fall (wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß) gegeben sind. Der beste Einzelindikator, der diese Probleme aufzeigt, ist natürlich wie immer Gold. Wie die Grafik unten zeigt, steigt Gold in venezolanischen Bolivar exponentiell an. Seit Mai 2018 ist Gold um das 23.000-fache gestiegen - oder aber um 2,3 Millionen Prozent!

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Argentinien stürzt von einer Krise in die nächste; in diesem Jahrhundert ist Gold hier schon um 14.500% gestiegen. Allein seit Dezember 2017 ist Gold in Pesos schon um 74% angestiegen.

Und schließlich die Türkei: Hier ist Gold seit Mai dieses Jahres um 26% gestiegen, und seit dem Jahr 2000 um 3.500%.

Kein Wunder, dass Regierungen auf der ganzen Welt Gold hassen. Schließlich offenbart es deren betrügerisches Vorgehen bei der Zerstörung der Wirtschaft und der Währung.

In so vielen Bereichen gibt es eklatante Manipulation - Falschgeld, falsches Papiergold, Falschnachrichten, falsche Politik und falsche Regierungen!

Die VAT-Länder sind nur ein Beispiel, aber ein sehr wichtiges. Denn sie geben uns das Signal, dass eine globale Krise begonnen hat. Die meisten Schwellenländer befinden sich in der gleichen Situation. In den nächsten Monaten werden die Schwellenländer eines nach dem anderen fallen.


Europa ist bankrott

Die gleiche Situation auch im Westen. Europa ist völlig bankrott. Die EU-Elite ist verzweifelt bemüht, eine Ansammlung von unterschiedlichen Nationen zusammenzuhalten, indem sie Zwang ausübt und jeder Nation, die droht, die EU oder den Euro zu verlassen, unter Schuldendruck setzt. Längst schon hätten Griechenland und Italien die EU verlassen, die eigenen abgewerteten Landeswährungen einführen und ihre Schuldversprechen gegenüber der EU brechen sollen. Doch sie wurden von Brüssel aufgehalten. Jetzt werden sie mit dem Rest der EU fallen. Die Menschen im Vereinigten Königreich haben für den Ausstieg aus der EU gestimmt, aber Brüssel nutzt alle Mittel, um dies zu verhindern.

Eine künstliche Ansammlung von Nationen mit sehr unterschiedlichen Völkern, Kulturen, Geschichten, Ambitionen, Finanzsystemen, Wachstumsraten usw. war schon immer zum Scheitern verurteilt. Dass dieses Sammelsurium von Ländern durch eine ungewählte und unverantwortliche Elite in Brüssel regiert wird, macht alles noch schlimmer.

Das Schweizer System - mit seiner direkten Demokratie, der Volksmacht und Machtverteilung an die Kantone (Lokalstaaten) - ist ein viel effizienteres System.


US-Schulden-Verdopplung über Nacht von 21 Billionen $ auf 42 Billionen $

Die Welt könnte die großen Probleme in den Schwellenländern und Europa möglicherweise noch bewältigen, wenn nur die größte Volkswirtschaft der Welt, die USA, gesund wäre. Aber das ist leider nicht der Fall. Diese Volkswirtschaft ist nicht nur die größte, sondern auch die kränklichste. Die Verschuldung des Bundes hat sich in den USA alle 8 Jahre verdoppelt. Die USA steuern somit auf eine Verschuldung von 40 Billionen Dollar im Jahr 2025 zu. Ich bin mir durchaus im Klaren, dass dies deutlich über den offiziellen Prognosen liegt.


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