Silber: Commercials verzehnfachen Netto-Long-Position
09.09.2018 | Hannes Huster
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Viele Goldanleger, Leser und Marktanalysten sind derzeit verunsichert und kommen nun mit CoT-Daten aus den Jahren 1995 - 1999 aus dem Loch gekrochen. Doch wie schon gesagt, das macht absolut keinen Sinn.In diesen Jahren lag Gold unter 300 USD je Unze und die wenig verbliebenen Goldproduzenten waren bis über beide Ohren verschuldet. Sie mussten, um neue Minen in Produktion zu bringen, oder aber um eine Expansion finanzieren zu können, bis zu 100% der Produktion an die Banken geben (Vorwärtsverkäufe, Hedges).
Von einer derartigen Situation sind die meisten Goldproduzenten ungefähr so weit entfernt, wie es die deutsche Nationalmannschaft vom WM Titel in diesem Jahr war. Die Unternehmen haben im Gros starke Bilanzen, hohe Cash-Bestände und arbeiten profitabel. Zudem notieren die Goldpreise in vielen der goldfördernden Länder nur knapp unter den Hochs der vergangenen Monate oder Jahre.
In Australien ein Goldpreis von 1.682 AUD!! In Kanada ein Goldpreis von 1.573 CAD! In Brasilien kostet eine Unze 4.850 Real und in Südafrika 18.225 Rand. Das sind nicht einmal 10% unter dem Allzeithoch.
"Diesmal ist es anders" ist bekanntlich der teuerste Satz an der Börse. Wer nun die CoT-Daten abschreibt, die seit über 18 Jahre klare Signale geliefert haben, der könnte auf dem falschen Fuß erwischt werden.
Ich habe mich in den letzten Wochen ganz bewusst mit Käufen oder aggressiven Kaufempfehlungen zurückgehalten. Vor einigen Jahren, mit weniger Erfahrung, hätte ich vermutlich anders gehandelt und hätte ständig gekauft oder zugekauft.
Das ist aber gefährlich und ich selbst habe in den vergangenen Wochen die Füße so gut wie stillgehalten und mein letzter Kauf war, wie berichtet, ein paar Aktien von Sovereign Metals im Grafit-Sektor.
Nach über 20 Jahren an der Börse und seit 12 Jahren im Gold-Business weiß ich, wie stark Gold gedrückt werden kann und zu welchen abartigen Bewegungen es immer wieder kommt. Beim Thema Gold prallen einfach zu viele Emotionen aufeinander.
Es gibt die Dauerbullen mit Kursziel 10.000 USD je Unze und es gibt die Dauer-Bären mit Kursziel 300 USD für Gold.
Diese beiden Meinungen prallen gerade in solchen Situationen frontal aufeinander. Aktuell sehe ich, dass die Attacken an der Terminbörse nicht mehr zu den gewünschten Ergebnissen führen. Gestern ein gutes Beispiel. Nach den Arbeitsmarktdaten die Attacke. In 90 Minuten wurden knapp 87.000 Kontrakte gehandelt. Doch Gold konnte in dieser Bewegung nur um knapp 4 $ gedrückt werden. Die Bewegungstiefs werden zuletzt immer wieder "gekauft":
Silber: Commercials verzehnfachen Netto-Long-Position
Die Commercials haben die Netto-LONG-Position per 04.09.2018 nochmals massiv ausgebaut. In der Vorwoche waren die Commercials mit 1.417 Kontrakten LONG, per 04.09. mit 14.613 Kontrakten. Also eine Verzehnfachung der Netto-Long-Position: